
© Till Goerke
Trotz Impffortschritts: Hunderte Corona-Tests pro Woche in Heek
Coronavirus
Immer mehr Menschen sind im Kreis vollständig geimpft. Doch die Teststelle auf dem Heeker Marktplatz ist noch immer gefragt. Das belegen die Zahlen. Aber wie lange gibt es das Angebot noch?
Das Impfen im Kreis Borken schreitet zügig voran. 66,73 Prozent (Stand 23. August) oder 247.786 Personen sind bereits vollständig geimpft. Und doch ist die Teststelle auf dem Heeker Marktplatz noch immer gefragt. Nur wie lange gibt es das Angebot noch?
Seit dem 20. August gilt die neue Coronaschutzverordnung in NRW. Geimpften, genesenen und getesteten Menschen (3G) stehen damit auch bei höheren Ansteckungszahlen – Sieben-Tage-Inzidenz über 35 – viele Angebote des gesellschaftlichen Lebens weiterhin offen. Natürlich auch in Heek, etwa beim Besuch der Innengastronomie.
Viele Tests am Freitag und Samstag
Da überrascht die Antwort von Mark Grottke vom Stadtlohner Sicherheitsdienst PMC, der die Teststation in Heek betreibt, schon ein wenig. „Ehrlich gesagt hat die neue Verordnung zu keinem Anstieg der Testnachfrage bei uns geführt.“ Zumindest nicht in den ersten Tagen nach Inkrafttreten.
Dafür aber sei die Schnelltest-Nachfrage an sich noch immer hoch. 600 bis 700 Tests pro Woche sei zuletzt der Heeker Durchschnittswert gewesen. „Das variiert immer etwas. Freitag und Samstag sind aber die stärksten Tage“, berichtet Mark Grottke. In Hochphasen seien es auch schon über 1000 Tests pro Woche gewesen.
Einen PCR-Test, wie er für Personen, die weder geimpft noch genesen sind, in Clubs und Diskotheken, bei Tanzveranstaltungen oder bei privaten Feiern mit Tanz notwendig ist, kann man in der Marktplatz-Teststelle aktuell nicht machen.
Aber Marc Grottke sagt dazu auf Nachfrage: „Wir befassen uns derzeit mit dem Thema.“ Perspektivisch sei es durchaus möglich, den Heekern dieses Angebot doch noch machen zu können.
Tests bald nicht mehr kostenlos
Offen ist derzeit noch, wie es mit der Teststation nach dem 11. Oktober weitergeht. Denn ab diesem Stichtag ist Schluss mit den kostenlosen Schnelltests. Die Tests muss dann jeder selbst bezahlen. Ausnahmen, etwa für Personen, die nicht geimpft werden können, soll es aber weiterhin geben.
Gut 3,7 Milliarden Euro haben den Steuerzahler in diesem Jahr bereits die kostenlosen Bürgertests gekostet. Das geht aus einer Aufstellung des Bundesamtes für Soziale Sicherung hervor.
Doch jetzt müssen Teststellen-Betreiber abwägen, ob sich ein Betrieb nach dem 11. Oktober weiterhin rechnet. Experten gehen nämlich davon aus, dass die Nachfrage wegen des dann notwendigen Griffs ins eigene Portemonnaie spürbar sinken wird.
„Bei uns ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob wir den Service weiter anbieten oder nicht“, sagt Mark Grottke. Neben Heek betreibt PMC auch Teststellen in Dülmen und Nordwalde. „Wir können jetzt ja schließlich noch nicht absehen, ob Schnelltests dann noch gefragt sein werden oder nicht.“
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
