Sommerruhe in der Kleiderkammer
Arbeitskreis Flüchtlingshilfe
So wenig los wie an diesem Dienstag war schon lange nicht mehr in der Kleiderkammer des Arbeitskreises Flüchtlingshilfe Heek in der Niestadt. „Es ist jetzt ruhiger“, sagt Klara Gärtner.

Heinz und Klara Gärtner freuen sich weiterhin über Hausrat- und Bücherspenden für ihre Kundschaft.
Doch weil das sicher nicht so bleiben wird, nutzt das Team um Ulla dos Santos Silva und Heinz und Klara Gärtner vom Arbeitskreis Flüchtlingshilfe die Ferien, um den Bestand zu sichten, zu sortieren und Fehlendes zu ergänzen, „damit die Räume überholt werden können“, wie Klara Gärtner erklärt – bis zum 20. August bleibt die Kleiderkammer daher geschlossen.
Unterdessen laufen die Vorbereitungen auf den erwarteten Ansturm von Neuankömmlingen. Wie berichtet, erwartet die Gemeinde Heek nach den Sommerferien nach längerer Pause wieder eine größere Zahl von Flüchtlingen. „So wie wir das vor zwei Jahren beim Neuanfang hatten, wird das wohl auf uns zukommen“, überlegt Heinz Gärtner, der gemeinsam mit seiner Frau in der Kleiderkammer nach dem Rechten sieht.
Haushaltswaren gefragt
„Für die Neuen sammeln wir auch Haushaltswaren“, erklärt seine Frau. Sie zählt auf: „Töpfe, Geschirr, Besteck.“ Das werde dann immer benötigt. Besonders Familien mit Kindern hätten einen größeren Bedarf. „Was sollen die mit einem einzelnen Topf anfangen?“, sagt sie. Wer also noch Hausrat entbehren könne, sei eingeladen, ihn dort abzugeben – ab 22. August wohlgemerkt.
Dann steige sicher auch der Bedarf an Schulranzen und allem, was Kinder für die Schule benötigen. Und nicht zuletzt: Bücher. „Oft reicht ja schon ein Bilderbuch“, sagt Klara Gärtner. Den Kindern zu helfen, die Sprache spielerisch zu lernen, hat dabei auch einen positiven Nebeneffekt für die Eltern: „Oft dolmetschen die Kleinen am Anfang für ihre Eltern.“
Freundlich und hilfsbereit
Das hat das Ehepaar, das kurz darauf vorbeischaut, nicht nötig. Angeregt unterhalten sich die beiden Paare über einen Todesfall im gemeinsamen Bekanntenkreis. „Wir kommen gut mit den Flüchtlingen zurecht“, sagt Heinz Gärtner, „die sind freundlich und hilfsbereit.“ Oft packten die Bewohner der benachbarten Unterkunft mit an, wenn es etwas zu tragen gebe. Er erfahre von Spannungen zwischen Deutschen und Flüchtlingen immer nur über die Medien. In Heek und Nienborg erlebe er das nicht. „Mit der Zeit lernt man sich ja auch besser kennen.“