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Rückzahlung geklärt: Reitverein ruft 15.000-Euro-Darlehen ab
RV Heek-Nienborg
Der Reitverein St. Georg Heek-Nienborg hat das zugesicherte 15.000-Euro-Darlehen der Gemeinde Heek für ein neues Volti-Pferd abgerufen. Doch noch ist längst nicht alles in trockenen Tüchern.
2021 war für den Reitverein St. Georg Heek-Nienborg kein Glücksjahr. Die Folgen durch Corona wie ein erschwertes Vereinsleben und wegbrechende Einnahmen waren das eine. Das andere war ein dreifacher Schicksalsschlag. Alle Voltigierpferde schieden aus dem Sport aus.
Wegen Corona leere Kassen und horrende Summen auf dem Pferdemarkt führten dazu, dass der Reitverein einen Hilferuf absetzte. Lokalpolitik und Gemeinde erhörten diesen und gewährten ein Darlehen bis zu 35.000 Euro für die Anschaffung neuer Volti-Pferde. Jetzt kommt Bewegung in die Sache.
Reitverein ruft zugesichertes Darlehen ab
15.000 Euro hat der Reitverein jüngst für die Anschaffung eines neuen Pferdes beansprucht. Das Geld hat die Gemeinde dementsprechend zur Verfügung gestellt. Zinslos. Doch noch ist kein eitel Sonnenschein angesagt.
„Wir hatten ein Pferd ins Auge gefasst, leider hat das am Ende nicht geklappt“, berichtet die Vorsitzende des Reitvereins, Jessy Vorspohl, im Gespräch mit der Redaktion am Dienstag.
Eine Untersuchung habe ergeben, dass einige Wirbel des Tieres zu eng beieinander lagen. So kam es für den Volti-Sport und die damit einhergehende Belastung nicht infrage. „Wir müssen da sehr überlegt handeln und vieles beachten“, so Vorspohl.
Dabei gelte es auch weite Wege in Kauf zu nehmen. Und den Sprit aus eigener Tasche zu zahlen. „Das geht nicht auf Kosten der Vereinskasse“, macht die Vorsitzende deutlich. Und: Eine Video- und Fotodokumentation des Tieres gehöre auch dazu. Für die Nachbetrachtung.
Nach Kauf steht Rückzahlung an
Im Falle einer erfolgreichen Suche kann der Reitverein übrigens zügig Nägel mit Köpfen machen. Zumindest mit Blick auf die Abwicklung der Bezahlung. Denn das 15.000-Euro-Darlehen muss nach der jetzt ergebnislosen Verhandlung nicht zurückgezahlt werden, wie die Vorsitzende wissen lässt.
Wichtig: Im Nachgang eines Kaufes steht natürlich eine Rückzahlung durch den Verein an. „Wir haben da jetzt eine sehr moderate Lösung gefunden“, so Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auf Nachfrage. Das unterstreicht auch Jessy Vorspohl. „Das entspricht dem, was wir gut stemmen können.“

Ein geeignetes Pferd für den Voltigiersport zu finden, ist für den Verein kein leichtes Unterfangen. Erst jüngst zerschlug sich ein Kauf wegen gesundheitlicher Probleme des auserkorenen Tieres. © RV Heek-Nienborg
200 Euro Rückzahlung pro Monat innerhalb der ersten vier Jahre lautet jetzt fürs Erste die Vereinbarung zwischen Verein und Gemeinde. 9600 Euro sind so nach vier Jahren getilgt. Sonderrückzahlungen sollen zulässig sein.
Über die Modalitäten der weiteren 5400 Euro soll dann zu gegebener Zeit gesprochen werden, wie Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff sagt. Ob es ein Darlehen für ein weiteres Pferd gibt, ist offen. „Wir haben jetzt ganz konkret über ein Darlehen für ein Pferd gesprochen“, unterstreicht Weilinghoff.
Hoffnung auf baldigen Vollzug
Käme seitens des Vereins der Wunsch nach einem zweiten Volti-Pferd auf – schließlich hat der Haupt- und Finanzausschuss bis zu 35.000 Euro zugesichert – müsse man noch mal miteinander sprechen. Am Ende gehe es ja auch immer darum, was in Sachen Rückzahlung leistbar ist und was nicht.
So weit ist es ohnehin noch nicht. Für den Reitverein genießt die Suche nach einem geeigneten Volti-Pferd höchste Priorität. „Wir sind optimistisch, dass es bald klappen wird“, schaut Jessy Vorspohl nach vorne.
Vom Tisch ist derweil eine Art „Vollkasko-Versicherung“ für das potenziell neue Pferd. Dazu gab es auch im jüngsten Ausschuss für Sport, Kultur und Tourismus noch die Nachfrage seitens der SPD-Fraktion.
Darüber habe man sehr eindringlich und ausführlich mit dem Reitverein gesprochen, erklärt Bürgermeister Weilinghoff in der Sitzung. Am Ende sei es für den Verein keine Option gewesen, da es einfach zu teuer sei. Die dafür aufgerufenen Preise stünden schlicht nicht in Relation zum Kaufpreis.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
