
Der ganze Stolz der Bürgerschützen Nienborg: Die neue und aufwendig hergestellte Schützenfahne. Spendiert hat sie Ludger Gausling (2.v.r.). © Till Goerke
Prunkvolle 8000-Euro-Fahne ist der neue Stolz der Bürgerschützen
Vereine in Heek
Im August können die Bürgerschützen Nienborg endlich ein ganz besonderes Jubiläum feiern. Coronabedingte Einschränkungen gibt es nicht mehr. Mit dabei: Eine neue und ganze besondere Fahne.
In diesem Jahr wird es endlich klappen. Zweimal mussten die Bürgerschützen Nienborg ihr 500-jähriges Jubiläumsfest wegen Corona verschieben. Jetzt steigt es am ersten Augustwochenende. In einer kleinen Serie stimmen wir auf das Fest ein. Heute geht es um eine besondere Fahne.
Sie ist der neue und ganze Stolz der Bürgerschützen. Passend zum besonderen Jubiläum erhielt der Verein die Fahne überreicht. Entworfen hat sie der Künstler Bernd Lammers. Bereits auf der Wintergeneralversammlung 2019 wählten die Schützenbrüder den Entwurf. Zur Auswahl standen vier.
Hochwertiges Stickverfahren
„Ist sie nicht ein richtiges Prunkstück?“, fragt General Josef Helling, als die Redaktion die Fahne in der Gaststätte Nonhoff zu sehen bekommt. Und in der Tat: Sie sieht beeindruckend aus. Nicht nur wegen der Größe, sondern auch wegen des hochwertigen Stickverfahrens und der gewählten Motive.
Stolze 8000 Euro haben sich die Schützen die Fahne kosten lassen. Oder anders gesagt: Mit Investor Ludger Gausling einen spendablen Gönner gefunden. Kostengünstig sind derartige Fahnen ohnehin nicht, aber die der Bürgerschützen sticht da schon hervor.

Entworfen hat die Fahne nach den Ideen der Bürgerschützen der Künstler Bernd Lammers. © Till Goerke
Der Verein hatte den Wunsch, die Wahrzeichen des Ortsteils auf einem hellen Hintergrund abzubilden. So ziert die Rückseite der neuen Fahne eine Collage mit der Mühle, dem Burgtor, der Pfarrkirche, dem Hohen Haus und dem Langen Haus.
Eingerahmt wird die Collage von dem Schriftzug „Allgemeiner Bürgerschützenverein Nienborg“ und den Jahreszahlen „1520 – 2020“. „So etwas ist einmalig, einfach wunderschön“, schwärmt Josef Helling, während er die Fahne mit den weißen Schützen-Handschuhen vorsichtig berührt.
Fahne braucht viel Pflege
Denn: Die Fahne ist empfindlich, braucht zudem viel Pflege. Aktuell lagert sie in einem dafür geeigneten Fahnenschrank beim General. Doch die Schützen sind sich einig, dass so ein „Prunkstück“ eigentlich ausgestellt werden müsste. Ideen dafür gibt es bereits einige.
Zur Vorderseite der Fahne: Auf dieser ist das Ortswappen mit der roten Burg vor dem gelben Hintergrund zu sehen. Umrahmt wird das Wappen mit dem Zitat „Gefestigt durch die Tradition, Gemeinsam in die Zukunft!“.
Für die Herstellung der Fahne wurde eine Spezialfirma aus Salzkotten-Thüle beauftragt, die das aufwendige Stickverfahren gewährleisten konnte. Und dabei überließen die Schützen nichts dem Zufall, wie Josef Helling berichtet.
Betrieb vor Ort angeschaut
Während der Jugendfahrt von RW Nienborg habe man sich den Betrieb angeschaut und sich alles zeigen lassen. „Danach wussten wir, das ist es“, so der General. Natürlich habe man noch weitere Angebote zum Preisvergleich eingeholt, aber am Ende erhielt die Firma in Salzkotten-Thüle den Zuschlag.
Beim Fest selbst werden sich die drei Fahnenoffiziere mit dem Tragen der 15-Kilo-Fahne abwechseln. Trotz Fahnenhalterung wird das nochmal eine ganz eigene Herausforderung und Ehre zugleich.
Und wie lange soll oder kann die Fahne jetzt halten? Bei der Frage muss Josef Helling keine Sekunde überlegen: „Bis zu unserem 600-jährigen Jubiläum.“
Geht dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung, wird die Fahne also noch fester Bestandteil vieler Schützenfeste in Nienborg sein.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
