
© Montage: Martin Klose
Nach Molotowcocktail-Wurf aufs Zak: Polizei vernimmt Verdächtige
Brandanschlag
Im Oktober 2021 verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf das Jugendhaus Zak. Eine neue Dimension des Vandalismus in Heek. Die Polizei ermittelte umfangreich. Jetzt gibt es Fortschritte.
Der Brandanschlag auf das Jugendhaus Zak im Oktober 2021 hat nicht unerheblichen Sachschaden angerichtet. Nicht der einzige Fall von Vandalismus in Heek zu jener Zeit. Farbschmierereien, Luftgewehrschüsse und ein weiterer Molotowcocktail-Wurf kamen hinzu.
Die Polizei nahm Ermittlungen auf und überprüfte Zusammenhänge zwischen den Taten. Die Art der einzelnen Tatausführungen führten dazu. Zeitlich und räumlich lagen die Taten eng beieinander. Und beim Molotowcocktail-Wurf hätte auch deutlich mehr passieren können. Stichwort Feuer.
Glück im Unglück
Zum Glück blieb es bei „nur“ einer verkokelten Fassade und einem durch die enorme Hitze geschmolzenen Scheinwerfer mit Bewegungsmelder. Dafür aber zerstörten die Täter weitere vier Scheinwerfer am Jugendhaus. Sie wollten offenkundig im Schutz der Dunkelheit operieren.
Die Polizei ist ihnen dennoch auf die Schliche gekommen. Mehrere Verdächtige seien in der vergangenen Woche (KW 9) von den Ermittlern vernommen worden, berichtet Kreispolizei-Pressesprecher Dietmar Brüning auf Anfrage der Redaktion.
Und: In dieser Woche stehen noch weitere Vernehmungen an. „Die Vorladungen sind rausgegangen“, so Brüning. Wie viele genau, dazu macht die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zum derzeitigen Zeitpunkt keine Angaben.
Aber neben den Vernehmungen liefen im Hintergrund weitere Ermittlungsschritte. Sie sollen ebenfalls dabei helfen, die Tathergänge zu rekonstruieren und einzelne Taten konkreten Personen zuordnen zu können.
Sind Jugendliche die Täter?
Was genau dabei passiert, ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Denn: Je weniger die Verdächtigen von diesen Schritten wissen, desto weniger können sie sich auf diese „vorbereiten“.
Zu den Tatverdächtigen selbst macht die Polizei übrigens keine näheren Angaben. Fakt ist: Nach dem ersten Molotowcocktail-Wurf in Nienborg haben Zeugen mehrere Jugendliche vom Tatort wegrennen sehen.

Unbekannte beschmierten die Tür der Turnhalle sowie die Außenleuchte der Bischof-Martin-Grundschule in Nienborg. Die Tat ereignete sich kurz nach dem Brandanschlag auf das Zak. © Markus Gehring
Nach derzeitigen Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass sich die Ermittlungen auf der Zielgeraden befinden. Und nach Abschluss dieser Ermittlungen wird sich zeigen, wie es weitergeht. In mehrfacher Hinsicht.
Denn am Ende entscheidet die Staatsanwaltschaft, wie das Ermittlungsverfahren abgeschlossen wird. Anklage oder aber Einstellung des Verfahrens? Letzteres ist etwa nach den Vandalismus-Vorfällen in der Stiege 2019 geschehen. Dort allerdings wurde auch kein Molotowcocktail geworfen.
Rund 2000 Euro Sachschaden
Dass nach dem Wurf am Zak kein größerer Brand die Folge war, hatte auch mit Glück zu tun. „Da hätte definitiv auch deutlich mehr passieren können“, unterstreicht Norbert Otte von der Gemeindeverwaltung im Gespräch mit der Redaktion. Er ist in Heek für das Gebäudemanagement zuständig.
So blieb es am Ende bei rund 2000 Euro Sachschaden. Geld, das die Gemeinde zur Behebung der Schäden vorstrecken musste. Letztlich kommt so bisher die Allgemeinheit, sprich der Steuerzahler, für alles auf. Noch.
Denn die Gemeinde wird nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen die zivilrechtliche Schadensersatzpflicht prüfen. Sprich: Die Täter und/oder Erziehungsberechtigten sollen für die Schäden finanziell aufkommen.
Dass es die Gemeinde ernst meint, unterstreicht auch die Aussage von Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff: „So ein Molotowcocktail-Wurf ist schon eine andere Liga.“ Im Vergleich zu den „üblichen“ Vandalismusfällen.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
