Für die Heeker Feuerwehr war der Brand bei Büscher mitten in der Nacht ein Vollalarm.

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Nach Brand bei Büscher: Kripo hat ermittelt – Chlorid bereitet Sorgen

rnBrandermittlungen

Der Brand bei Büscher vor zwei Wochen löste einen Vollalarm der Heeker Feuerwehr aus. Die Kripo hat im Nachgang ermittelt. Und dem Unternehmen bereitet jetzt das Chlorid ernsthafte Sorgen.

Heek

, 04.04.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein riesiger „Feuerball“ bei Büscher löste vor zwei Wochen mitten in der Nacht einen Vollalarm der Heeker Feuerwehr aus. Eine Müllbox, in der gewerbliche Abfälle gelagert waren, stand lichterloh in Flammen. Die Kripo hat ermittelt. Und für das Unternehmen sind noch nicht alle Sorgen ausgestanden.

Rasend schnell breiteten sich die Flammen aus. Viel Kunststoff wie Verpackungsfolie wirkten wie ein Brandbeschleuniger. Glücklicherweise konnte ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Müllboxen verhindert werden. Die Heeker Feuerwehr hatte den Brand zügig unter Kontrolle.

Kripo hat ermittelt

Die Kriminalpolizei hat im Nachgang – wie üblich in solchen Fällen – Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Das Ergebnis: Brandstiftung kann ausgeschlossen werden. Das teilt Polizeisprecher Dietmar Brüning auf Nachfrage mit. Es seien keine Brandbeschleuniger gefunden worden.

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Auch die Auswertung der Überwachungskameras habe, so erklärt es Büscher-Prokurist Thomas Overbeeke im Gespräch mit der Redaktion, keine Hinweise darauf geliefert, dass sich jemand unbefugt Zutritt zum Firmengelände verschafft habe. „Wir sind natürlich froh, dass es keine Brandstiftung war.“

Allerdings wird wohl auch nicht mehr aufgeklärt werden können, was den Brand letztlich ausgelöst hat. Die Brandursache sei unklar, teilt die Polizei mit. Die Ermittlungen zudem vorläufig eingestellt.

Damit sind aber noch nicht die Sorgen bei Büscher gebannt. Denn noch immer ist nicht klar, wie es mit der Remise weitergeht. Stichwort Statik. „Die Standfestigkeit ist gegeben“, sagt Thomas Overbeeke zwar, doch es folgt direkt das „Aber“. „Uns bereitet derzeit das Chlorid Sorgen.“

Chlorid bereitet Sorgen

Dieses sei durch das Verbrennen der Plastikabfälle freigesetzt worden und aufgestiegen. Problem: Die statische Prüfung in der vergangenen Woche habe ergeben, dass das Dach der Remise Setzrisse habe.

Ob diese durch den Brand entstanden sind oder aber schon vorher da waren, sei unklar so Overbeeke. Fakt ist, dass Chlorid „extrem schädlich“ für Beton ist. Es kann zu Lochfraßkorrosion der Bewehrungsstähle im Beton führen.

Durch das Verbrennen des Plastiks wurde Chlorid freigesetzt. Das bereitet dem Unternehmen Büscher jetzt mit Blick auf die Statik der Remise Sorgen.

Durch das Verbrennen des Plastiks wurde Chlorid freigesetzt. Das bereitet dem Unternehmen Büscher jetzt mit Blick auf die Statik der Remise Sorgen. © Büscher

„Unsere Sorge ist jetzt, dass sich zu viel Chlorid in den Rissen angesammelt hat und das zum echten Problem werden könnte“, so der Prokurist. Denn daraus entstehende Rostlöcher könnten das Gebäude im Nachgang destabilisieren. Ein Einsturz wäre so nicht ausgeschlossen.

Wichtig: Dieser Prozess passiert nicht innerhalb weniger Tage oder Woche. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, werde jetzt noch eine Spezialfirma anrücken, wie Thomas Overbeeke erklärt, die sich das Ganze unter den chemischen Gesichtspunkten anschaue. Ende offen.

Muss das Dach runter?

„Im schlimmsten Fall müsste das Dach runter“, so Overbeeke, der zwar im Gespräch sehr gelassen wirkt, aber doch deutlich sagt: „Es ist einfach alles viel, viel ärgerliche und unnötige Arbeit.“

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Und lange Wartezeiten gebe es auch – etwa bei den Brandsanierer. Diese müssen nach den Flammen anrücken, um die Verschmutzungen zu entfernen. Erste Anfragen hätten ergeben, dass es bis zum August dauern könnte.

Immerhin kommt die Gebäudeversicherung für die entstandenen Schäden auf, wie Overbeeke sagt. Der Abtransport der Müllreste mit allem, was dazugehört, gehe aber zu Lasten des Unternehmens.

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