Der blaue Koffer, der in Heek gefunden wurde, sorgt für Spekulationen.

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Mysteriöser Kofferfund in Heek sorgt für wilde Spekulationen

rnPolizei

Ein mysteriöser Kofferfund in der Dinkelgemeinde sorgt für Spekulationen. Der blaue und mit privaten Gegenständen gefüllte Trolley lag in einem Straßengraben. Die Polizei wurde hinzugezogen.

Heek

, 25.05.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als alltäglich kann man den Fund nicht bezeichnen. Im Straßengraben an der Eper Landstraße entdeckte ein Nienborger Ehepaar während einer Sonntagsradtour (23. Mai) einen blauen Koffer samt Regenschirm. Vom Besitzer weit und breit keine Spur. Also nahmen sie den Koffer mit nach Hause, öffneten ihn und posteten den Fund in örtlichen Facebook-Gruppen. Die wilden Spekulationen nahmen Fahrt auf.

Von „habt ihr schon die Polizei informiert?“ über „ist schon ein bisschen gruselig“ bis hin zu „wer wirft so etwas weg?“ reichen die Kommentare auf der Plattform. Denn im Koffer befinden sich unter anderem Kleidungstücke, Boxhandschuhe und ein Hochzeitsbuch auf Niederländisch, wie die Nienborgerin auf Facebook schreibt. Eine Adresse fehle.

Steht der Koffer im Zusammenhang mit einer Straftat?

Steht der Koffer etwa im Zusammenhang mit einer Straftat? Handelt es sich womöglich um Diebesgut, das auf diese Art entsorgt wurde? Oder ist der Koffer einfach nur wegen unsachgemäßer Sicherung von einer Ladefläche gefallen? Vieles ist denkbar, bewiesen ist nichts. Allerdings scheint die Sache mit einer Straftat – Stand jetzt – eher unwahrscheinlich.

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„Ich habe die Fundsachen bei der Polizei Gronau gemeldet“, berichtet die Finderin im Gespräch mit der Redaktion. Ihren Namen möchte sie trotz des Facebook-Posts lieber nicht in der Zeitung lesen. Und sie berichtet weiter, dass man ihr bei der Polizei geraten habe, den Koffer zum Fundbüro zu bringen, da keine bekannte Straftat vorliege, zu der dieser Koffer passe.

Bei Zweifeln die Polizei hinzuziehen

Jetzt also liegt der Koffer im Fundbüro. Nur: Ist dies das übliche Vorgehen? Nachfrage bei der Kreispolizeibehörde. Natürliche nehme auch die Polizei Fundsachen auf, erklärt Polizeisprecher Thorsten Ohm. Aber den Hut in solchen Angelegenheiten habe das jeweils örtliche Ordnungsamt auf. Wenn sich bei der Sichtung der Fundsachen Hinweise auf eine Straftat ergeben würden, informiere das Ordnungsamt natürlich die Polizei.

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So weit, so gut. Nur bei einem Koffer handelt es sich eben nicht um eine „typische“ Fundsache wie etwa eine Geldbörse oder einen Schlüssel. Was, wenn man sich also bei einer Fundsache unsicher ist oder sich nicht traut, diese zu öffnen? Dann kurzerhand die 110 wählen und die Polizei hinzuziehen. „Im Zweifel sollte man sich nicht scheuen, uns zu informieren“, stellt Thorsten Ohm klar.

Wird der Besitzer jetzt gefunden?

Also in allen Fällen, in denen einem Finder der jeweilige Gegenstand „in irgendeiner Weise verdächtig vorkommt“. Das könne natürlich auch ein Koffer im Straßengraben sein. „Es ist nicht Sache des Finders, den Gegenstand untersuchen zu müssen“, macht der Polizeisprecher deutlich.

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Die Finder des blauen Koffers sind jetzt einfach froh, dass dieser nun im Gronauer Fundbüro liegt. „Vielleicht wird der Besitzer dadurch ja gefunden“, hofft die Nienborgerin. In diesem Fall hätten sie und ihr Mann sogar Anspruch auf Finderlohn.

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Bis zu einem Sachwert von 500 Euro beträgt dieser fünf Prozent. Für Werte, die über die 500 Euro hinausgehen, sind drei Prozent fällig. Hat die Sache nur für den Besitzer einen Wert, ist der Finderlohn nach „billigem Ermessen“ zu bestimmen.