
© Till Goerke
Mit Video: Umwelttag – „Was die Leute wegschmeißen, ist doch irre“
Natur in Heek
Der Heeker Umweltschutztag hat viele Helfer angezogen. Und natürlich kam jede Menge Müll zusammen, der aus der Natur geholt wurde. Wir haben das Sammel-Team vom Jugendhaus Zak begleitet.
Es ist noch ein wenig frisch, aber die Sonne strahlt. Vor dem Dinkelstadion stehe zwei Baucontainer. Zangen, Westen und Handschuhe werden verteilt. Jetzt heißt es anpacken und die Gemeinde vom Müll befreien. Es ist Umweltschutztag in Heek. Und ich bin mittendrin.
Auf eigene Faust losziehen, macht wenig Sinn. Also schließe ich mit der Sammel-Gruppe vom Jugendhaus Zak an. Auch Heeks Klimaschutzmanager Johannes Hericks und die zweite stellvertretene Bürgermeisterin, Brigit Wüsten, stoßen dazu und packen an. Es ist eine bunt gemischte Gruppe.
Rund 330 Helfer im Einsatz
Rund 40 kleine und größere Gruppen sind an diesem Tag im Gemeindegebiet unterwegs. Rund 330 Helfer haben dem Müll in der Natur den Kampf angesagt. Auch viele Kinder und Jugendliche sind dabei. So wie bei der Gruppe vom Zak, die nicht nur um das Jugendhaus herum sauber macht.

Leni war mit vollem Eifer dabei, den Müll einzusammeln. © Till Goerke
Gerade entlang der Nienborger Straße bis zum gleichnamigen Ortsteil kommt jede Menge Müll zusammen. Masken, Zigarettenstummel, Dosen, Fast-Food-Verpackungen und sogar Stacheldraht sammeln die Helfer im Teamwork aus der Böschung. Der nicht mal einen Kilometer lange Weg dauert eine gefühlte Ewigkeit.

Mit gutem Teamwork wurden die Müllsäcke schnell voll. © Till Goerke
Meine Aufgabe ist es, die Mülltonne zu ziehen, in der die blauen Müllsäcke sind. Am Anfang noch ein entspannter Job, doch mit jeder Minute, die verstreicht, werden die Säcke voller und die Tonner schwerer. Es ist schon Wahnsinn, wie viel Müll in der Natur liegt. Das wird mir schlagartig klar.

Auch die Heeker Jugendfeuerwehr war dabei und hat fleißig Müll gesammelt. © Till Goerke
Dabei, so teilt es die Gemeinde mittags mit, war es in der Summe weniger als noch im Vorjahr. Das wiederum ist natürlich ein gutes Zeichen. Ein Blick in die zwei Container zeigt: Einer ist rappelvoll, der andere halb. Bedenkt man, dass all dieser Müll zuvor im Gemeindegebiet lag, macht das Ergebnis stolz.
Greta und Leni packen richtig an
Genau so sehen das auch Greta und Leni. Die beiden Mädchen sind Teil des Zak-Teams und sind richtig fleißig. Unermüdlich schnappen ihre Greifzangen zu. Mehrmals pro Minute kommen sie zur Tonne zurück, die ich ziehe, und liefern Müll ab.
„Was die Leute alles wegschmeißen. Das ist doch irre,“ bringt es Leni treffend auf den Punkt. Spitzenreiter, ohne gezählt zu haben, dürften entsorge Masken gewesen sein. Es ist eben noch Pandemie-Zeit.

Nicht alles an Müll war definierbar. Aber: Entsorgt wurde es natürlich dennoch. © Till Goerke
Darum hatte die Gemeinde im Vorfeld auch ein Hygienekonzept erarbeitet. Imbiss am Ende nur mir 3G-Nachweis. Immerhin gab es den geselligen Teil am Ende wieder. 2021 musste dieser coronabedingt noch ausfallen.

Heeks Klimaschutzmanager Johannes Hericks (orange Weste) hat alles im Blick und gibt Sammelanweisung. © Till Goerke
Angesetzt war der Umwelttag von 9 bis 12 Uhr. Die Zak-Gruppe braucht länger. Aber nicht, weil sie langsam unterwegs war. Nein, es war eben einfach jede Menge zu tun. Gegen 13 Uhr ist es dann aber geschafft. Mein Rücken schmerzt. Die Beine merke ich ebenfalls. Aber: Es war für die gute Sache.
Aktion war ein voller Erfolg
So sieht es auch Greta. „Also ich fand das heute voll cool. Das hat Spaß gemacht.“ Den Kids und Jugendlichen ist die Müdigkeit nicht anzusehen. Oder sie sind es einfach nicht. Davon ab: Wie fällt das Fazit des Zak-Leiterduos, Fabian Walke und Vera Eßeling, aus?

Klettern in die Böschung? Aber sicher. Hauptsache der Müll verschwand aus der Natur. © Till Goerke
„Ich geh mit einem guten Gefühl raus“, sagt Walke. „Ich dachte ehrlich gesagt, das könnte trübe werden, aber das Gegenteil war der Fall. Der Einsatz der Kinder war großartig.“ Dem pflichtet Vera Eßeling bei. Sie hebt vor allem die gute Gruppendynamik und das Teamwork hervor.

Die Zak-Tonne war nach gut drei Stunden Müllsammeln bis obenhin voll. © Till Goerke
Schaut man auf die bis obenhin gefüllte Mülltonne, kann man dem nicht widersprechen. Und das fachliche Fazit des Klimaschutzmanagers? „Weniger Müll als 2021 und mehr Helfer. Was soll ich da sagen? Das ist ein Top-Ergebnis.“
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
