
© Musikverein Nienborg
Kein „O´zapft is“: Oktoberfest fällt wegen Corona ins Wasser
Festzelt in Nienborg
Corona nimmt wieder Fahrt auf. Laut dem RKI rollt die vierte Welle. Wie die Situation im Herbst aussieht, ist unklar. Darum haben die Organisatoren des Oktoberfestes nun die Reißleine gezogen.
Viele Nienborger und Heeker dürften sich den 9. Oktober 2021 in ihrem Kalender angestrichen haben. Jenem Tag, an dem Bernhard Gelking von der Confusion Event Company und der Musikverein Nienborg das traditionelle Oktoberfest im Ortsteil Nienborg steigen lassen wollten. Doch Corona kennt kein Pardon.
Die Verantwortlichen sahen sich angesichts der unklaren Pandemie-Situation im Herbst dazu genötigt, das Fest jetzt absagen zu müssen. „Natürlich ist das sehr schade“, ordnet Heidi Schiller, zweite Vorsitzende des Musikvereins, die Entscheidung ein. „Uns blieb aber keine andere Wahl, es geht in diesem Jahr einfach nicht.“
Laut RKI rollt die vierte Welle
Zwar ist die Inzidenz im Kreis zuletzt wieder unter 100 gesunken, doch nach wie vor sind über 600 Personen infiziert (Stand 6. September). Laut RKI rollt die vierte Welle. Auch die jüngsten Ausführungen des bekannten Virologen Christian Drosten haben die Verantwortlichen in Nienborg nachdenklich gemacht.
Der Virologe hält nämlich angesichts des schleppenden Impffortschrittes in Deutschland im Herbst wieder Kontaktbeschränkungen für möglich und angebracht. Laut Berechnungen des RKI müssen mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein, um die angestrebte Herdenimmunität zu erreichen.
Im Kreis Borken sind zum Beispiel derzeit (Stand 6. September) 68,83 Prozent, sprich 255.977 Personen, vollständig gegen das Virus geimpft. „Die Aussichten im Oktober sind wohl leider wieder trüber als jetzt“, so Heidi Schiller.
Veranstalter wollen kein Risiko eingehen
Darum sei es auch nicht sinnvoll, ein Event mit 500 Gästen und mehr zu planen. Davon ab sei eine 3G-Kontrolle am Eingang – mit allem was dazugehört – ein enormer Aufwand. Zudem wolle man auch keinerlei Risiko eingehen, macht Heidi Schiller deutlich.
Übrigens kennt es der Musikverein bereits, wie frustrierend es ist, ein Oktoberfest zu organisieren, dass am Ende nicht wie geplant stattfinden kann. 2017 war dies schon einmal der Fall. Alles war vorbereitet, auch das Festzelt stand. Doch am Ende nahmen Kreis und Ordnungsamt das Ganze im ersten Anlauf nicht ab. Bei der Statik des Zeltes soll es Unklarheiten gegeben haben.
Jetzt ist die Situationen mit Corona zwar eine gänzlich andere und die Absage 2021 ist definitiv, aber den Mut verlieren die Verantwortlichen dennoch nicht. Schon jetzt schauen sie auf 2023. Stichtag 7. Oktober. „Corona ist bis dahin hoffentlich kein Thema mehr“, schreibt der Musikverein dazu auf einer Facebook-Seite.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
