Johannes Hericks (31) ist der erste Klimaschutzmanger in der Geschichte der Gemeinde Heek.

© Till Goerke

Johannes Hericks ist Heeks erster Klimaschutzmanager der Geschichte

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Johannes Hericks (31) ist Heeks erster Klimaschutzmanager der Geschichte. Der 31-Jährige stammt gebürtig aus Nienborg und hat klare Vorstellungen, wie er die Herausforderung angehen will.

Heek

, 23.04.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Offen und bodenständig – Johannes Hericks (31) kommt ganz anders rüber, als es das hochtrabende Wort „Klimaschutzmanager“ vielleicht auf den ersten Blick vermuten lassen würde. Seit dem 1. März 2021 ist der gebürtige Nienborger das grüne Aushängeschild der Gemeinde Heek. Und obwohl die Erwartungen hoch sind, geht Johannes Hericks die Herausforderung gelassen an.

„Angekommen“ ist der 31-Jährige nach einigen Jahren Abwesenheit auch schon wieder in seiner Heimatgemeinde. Beruflich und privat. „Ich habe mich gut eingearbeitet. Es kam auch direkt viel auf mich zu.“ Das Thema Klimaschutz sei eben sehr breit gefächert. Nicht selten war zuletzt in den Ausschüssen zu hören: „Das ist doch ein Thema für den Klimaschutzmanager.“

Klimaschutz einfach und verständlich erklären

Genau darum warnt auch Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff: „Wir dürfen Herrn Hericks nicht überladen mit Themen. Er ist dafür hier, um uns alle an das Thema Klimaschutz zu erinnern und um uns sowie Projekte anzustoßen.“

Dinge, die sich der 31-Jährige ohnehin auf die Fahne geschrieben hat. „Es geht darum, das Thema Klimaschutz einfach und für jeden verständlich zu erklären.“ Wege und Optionen aufzeigen, vermitteln sowie Netzwerkarbeit – das sei elementar.

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„Was nützt es, wenn ich hier Fachchinesisch spreche und mit Zahlen um mich werfe? Klimaschutz funktioniert nur, wenn die Menschen dahinterstehen“, macht Johannes Hericks deutlich. Der 31-Jährige scheint zu wissen, wie er die Menschen erreicht.

Hericks Eltern lesen in der Zeitung von der Stelle

Und nachdem in Heek 2020 politisch beschlossen wurde, auf ein Klimaschutzkonzept samt Manager zu setzen, und die Stelle ausgeschrieben wurde, da „erreichten“ Johannes Hericks Eltern ihren Sohn. „Sie haben es in der Zeitung gelesen und mich gefragt, ob das nicht etwas für mich sei“, erinnert sich der 31-Jährige.

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Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Hericks bereits seit fünf Jahren als Klimaschutzmanager in der Gemeinde Nümbrecht südlich von Gummersbach. Langjährige Berufserfahrung war so bereits vorhanden. Fachspezifisches Ingenieurs-Studium mit Zusatzqualifikation als Klima- und Flächenmanager ebenfalls. „Die Chance, in meine Heimat zurückkehren zu können, wollte ich mir dann natürlich nicht entgehen lassen.“

Ein vom Klimaschutzmanager organisierter Online-Vortrag am 18. Mai lautet „Was kommt nach der Ölheizung?“. Die Heeker Bürger sollen beim Thema Klimaschutz abgeholt und mitgenommen werden.

Ein vom Klimaschutzmanager organisierter Online-Vortrag am 18. Mai lautet „Was kommt nach der Ölheizung?“. Die Heeker Bürger sollen beim Thema Klimaschutz abgeholt und mitgenommen werden. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

So fügte sich eins ins andere. Hericks setzte sich gegen eine ganze Reihe von Bewerbern – auch aus dem europäischen Ausland – durch. „Wir waren selbst überrascht, dass wir einen Bewerber aus unserer Gemeinde hatten“, blickt Bürgermeister Weilinghoff zurück. Es war einer von vielen Aspekten, die am Ende den Ausschlag für Hericks gaben, wie der Bürgermeister betont.

Das Büro hat Hericks schon bezogen

„Niemand braucht ihm zu erklären, wo die Dinkel fließt. Er kennt sich hier aus, weiß um die Strukturen und wird uns nachhaltig vorwärtsbringen in Sachen Klimaschutz“, ist Weilinghoff hörbar überzeugt vom „Neuen“ in der Gemeindeverwaltung. Zugeordnet ist Johannes Hericks dem Fachbereich vier. Sein Büro im Rathaus hat er auch schon bezogen.

Aktuell wohnt er 31-Jährige wieder bei seinen Eltern in Nienborg. Wohl nur eine Übergangslösung. „Mal sehen, was sich noch so ergibt.“ Den Weg zur Arbeit legt Hericks – wie könnte es für einen Klimaschutzmanager anders sein – mit dem Fahrrad zurück. „Veganer bin ich aber nicht“, sagt er lachend.

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Abgesehen davon, dass derzeit Corona die Arbeit erschwert, steht aber bereits fest, dass auch die Heeker Bürgerinnen und Bürger vom Knowhow des Klimaschutzmanagers profitieren sollen. Denn es geht eben nicht nur um einen möglichen Elektrofuhrpark für den Bauhof und PV-Anlagen sowie Windenergie im großen Stil auf Gemeindeebene, sondern auch darum, jeden einzelnen Bürger mitzunehmen. Auf freiwilliger Basis versteht sich.

Angebote für alle Bürger

So sind für den 11. Mai und 18. Mai jeweils ab 18 Uhr zwei digitale Infoabende geplant. Themen: „Modernisieren mit Blick in die Zukunft – Komfortabel wohnen in jeder Lebensphase“ und „Was kommt nach der Ölheizung?“. Neben Johannes Hericks werden auch Experten der Verbraucherzentrale referieren. Alle Interessenten können sich über die Internetseite der Gemeinde Heek für die Veranstaltungen anmelden (www.heek.de/klimaschutz).

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Für Zeiten nach der Pandemie könnten dann Infoabende oder auch Workshops folgen. „Ich möchte die Menschen hier abholen und in meiner Heimat etwas bewegen“, erklärt Hericks. Nicht aus Geltungsdrang, wie der 31-Jährige klarstellt, sondern, weil Klimaschutz einen jeden Einzelnen etwas angehe und jeder seinen Beitrag zu diesem „enorm wichtigen Thema“ leisten könne.

Und Hericks Ziele für das erste berufliche Wirkungsjahr in Heek? „Ich gehe da ganz ergebnisoffen ran. Natürlich weiß ich, dass ich bewertet werde und das Klimaschutzkonzept gibt ja auch vieles vor, doch am Ende funktioniert ohnehin alles nur, wenn die Leute mitziehen.“ Das gelte für Verwaltung, Politik und jeden einzelnen Bürger.

Die Stelle des Heeker Klimaschutzmanagers

  • wird zu 75 Prozent vom Bund gefördert.
  • ist zunächst auf drei Jahre befristet.
  • Eine optionale Verlängerung auf fünf Jahre ist gegeben.
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