Hülsta hat verkauft
Ehemaliges Werk in Heek
Die Gemeinde Heek kauft das alte Hülsta-Werksgelände an der B70. Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff bestätigte gestern: "Wir waren beim Notar und haben den Kaufvertrag unterschrieben." Das rund acht Hektar große Areal werde zum 30. September übergeben. Die Gemeinde will es für Gewerbe überplanen und in Parzellen verkaufen.
Schon lange rankten sich Gerüchte um einen Verkauf der ehemaligen Hülsta-Produktionsstätte in Heek, doch noch vor einem Dreivierteljahr dementierte Hülsta-Geschäftsführer Oliver Bialowons: "Wir verkaufen nicht."
Schnee von gestern. Im Haushaltsentwurf von Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff stachen schon zur Jahreswende auffallend hohe Budgetzahlen für Investitionen in Flächenkäufe hervor. Von einem "Rekordinvestitionsvolumen von 9,3 Millionen Euro" war die Rede, davon allein vier Millionen für Grundstückserwerb. Ein nicht unerheblicher Batzen davon dürfte auf das Konto des nun vereinbarten Kaufs gehen.
Übergabetermin 30. September
"Das ging ganz unspektakulär", sagte der Bürgermeister über den Abschluss der Verhandlungen. Am Montag sei der Vertrag beim Notar unterschrieben worden. Jetzt fehle nur der Grundbucheintrag. Die Gemeinde will das Gelände überplanen. "Wir machen die Flächen reif", so der Bürgermeister. Im Gegensatz zum Möbelhersteller Hülsta, der die Liegenschaften teils vermietete, wolle die Gemeinde nur die Rahmenbedingungen herstellen, um Gewerbe anzusiedeln. Weilinghoff: "Das Gebäude muss komplett abgebrochen werden." Als Übergabetermin nannte der Bürgermeister den 30. September. "Das muss miet- und pachtfrei übergeben werden."
Drei Teilflächen umfasst das Gelände, auf einer davon hat ein Landwirt noch ein Nutzungsrecht bis 31. Dezember. Das bleibe unberührt vom Verkauf, wie Hülsta-Geschäftsführer Oliver Bialowons gestern auf Anfrage betonte. "Wir halten uns an die Verträge", versicherte er.
Kapitel Heek für Hülsta beendet
Ansonsten ist das Kapitel Heek für Hülsta damit abgeschlossen. "Wir trennen uns von einer für uns seit geraumer Zeit nicht mehr benötigten Immobilie", erklärte Bialowons. Der Verkauf habe mit "Anpassungen an Produktionskapazitäten" zu tun. Im Schwarzwald agiere Hülsta aktuell ähnlich.
Bislang sei die Lagerfläche in Heek für die Zwischenlagerung von Schiffsaustattungen genutzt worden, die Hülsta turnusmäßig zweimal jährlich fertigt. "Da gibt es immer ein enges Zeitfenster", so Bialowons. Inzwischen könne dies aber in Stadtlohn am Stammsitz von Hülsta geschehen, nachdem dort eine Umstrukturierung stattfand.
Strategie aufgegangen
Für die Gemeinde Heek geht mit dem Kauf des Geländes eine seit rund zwei Jahren betriebene Strategie auf. Das Areal stellt eine Verbindung zwischen dem Prestigeobjekt der Schniewindschen Fabrik und dem stetig wachsenden Industriepark Heek-West her.
Für die Hülsta-Flächen im hinteren Teil gebe es bereits erste Interessenten, erklärte Bürgermeister Weilinghoff im Gespräch gestern, "eher die, die bis zu 5000 Quadratmeter benötigen". Für die attraktive Frontfläche zur Bundesstraße hin schwebe der Gemeinde ein größeres Unternehmen vor. Ansonsten zeigt sich der Bürgermeister offen. "Über das Spektrum habe ich mir noch keine Gedanken gemacht." Allerdings wird der Bebauungsplan den Wasserschutz berücksichtigen müssen. Denn: Hinter dem Gelände betreiben die Stadtwerke Ahaus einen Brunnen.