Pastoralreferentin Mechtild Sicking zündet die Kerzen an.

© Martin Mensing

Heilig Kreuz Heek: Erstkommunionkinder empfangen Friedenslicht aus Bethlehem

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Durch Corona ist vieles anderes als gewohnt. Und doch konnten die Erstkommunionkinder der Gemeinde Heilig Kreuz Heek das Friedenslicht aus Bethlehem empfangen. Die Geschichte ist eine besondere.

von Martin Mensing

Heek

, 17.12.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Tragt in die Welt nun ein Licht, sagt allen: Fürchtet euch nicht! Gott hat euch lieb, Groß und Klein. Seht auf des Lichtes Schein“ - mit diesem bekannten Kirchen- und Weihnachtslied von Wolfgang Longardt nahmen kürzlich die Erstkommunionkinder der Kirchengemeinde Heilig Kreuz in den Pfarrkirchen der Dinkelgemeinde das Friedenslicht aus Bethlehem in Empfang und brachten es in ihre Familien.

In Begleitung ihrer Eltern und mit einem Glas sowie einer Kerze waren die Kinder zur Pfarrkirche gekommen. Hier erfuhren sie in einer Andacht mit Pastoralreferentin Mechtild Sicking die Geschichte und Hintergründe zu dem Licht aus Bethlehem. „Es ist ein Kerzenlicht, keine Glühlampe“, stellten die Kinderfest.

Kirchenbeleuchtung wird ausgeschaltet

Passend dazu schaltete Mechthild Sicking auf Wunsch der Kinder die Kirchenbeleuchtung aus und zündete die Kerzen an. Auf dem Altar stand eine große, weiße Kerze in einer Metalllaterne. Hieran entzündeten die Kinder zunächst ihre Gruppenkerze. Diese hatten sie in ihren ersten Gruppenstunden gefertigt.

„Leider können sich die Kinder in ihren Gruppen nicht wie gewohnt treffen. Mehr ist ja nicht erlaubt“, bedauerte Mechthild Sicking, dass die Corona-Pandemie auch Auswirkungen auf die Vorbereitungen für die erste heilige Kommunion hat. So fanden die Andachten auch unter strengster Einhaltung der Corona-Vorschriften statt.

Masken waren verpflichtend

Alle Teilnehmer trugen eine Mund-Nasen-Schutzmaske und sie hielten untereinander den erforderlichen Abstand ein. „Kennt Ihr RTL?“ – „Ja, das ist ein Fernsehsender!“ wussten die Kinder. Den österreichischen Fernsehsender ORF kannten sie jedoch nicht. So war es das ORF-Landesstudio Linz, das im Jahr 1986 im Zusammenhang mit der ORF-Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“ das ORF-Friedenslicht aus Bethlehem ins Leben rief.

In allen drei Kirchen der Kirchengemeinde Heilig Kreuz wird das Friedenslicht am Heiligen Abend im Altarraum brennen. Alle Gläubigen sind eingeladen, sich nach den Gottesdiensten mit Hilfe einer mitgebrachten Laterne das Friedenslicht mit nach Hause zu nehmen und es dort während der Weihnachtstage vor der Krippe brennen zu lassen.

Dieser Weihnachtsbrauch soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Christi verkünden. Das Friedenslicht ist eine Zeichen der Hoffnung und der Solidarität – unabhängig von Religion, Weltanschauung oder Hautfarbe. Es wird an alle Menschen verteilt, die sich Frieden wünschen.

Friedenslicht als verbindendes Element

Für die Erstkommunionkinder bedeutet Frieden, sich mit ihren Eltern, Geschwistern und Freunden nicht zu streiten. „In der gegenwärtigen Situation, wo wir alle zuhause sind, ist es nicht immer ganz einfach“, weiß Mechthild Sicking aus eigener Erfahrung zu berichten. Umso wichtiger sei es, dem Nächsten auch einmal zu vergeben.

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Gerade im Jahr der Corona-Pandemie sei das Friedenslicht das verbindende Zeichen der Menschen und Völker auf der ganzen Welt. Die Flamme soll nach dem diesjährigen Motto „Frieden überwindet Grenzen“ nicht nur Ländergrenzen, sondern auch die durch die Pandemie notwendig gewordenen Abstände „als Symbol der Nähe und Gemeinschaft“ überwinden.

Licht wurde vor wenigen Tagen entzündet

Das Licht wurde vor wenigen Tagen von einem neunjährigen Mädchen in der Grotte in Bethlehem, der Geburtsstätte Jesu Christi, entzündet und mit dem Flugzeug nach Wien transportiert. Von dort wurde es weitergereicht. Deutsche Pfadfinderverbände nahmen das Friedenslicht an der österreichischen Grenze entgegen und verbreiteten es über ausgewählte Verteilpunkte in ganz Deutschland.

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„Am vergangenen Sonntag habe ich mit einigen Messdienern das Friedenslicht im Paulus-Dom in Münster abgeholt und in unsere Gemeinde gebracht“, beschrieb Mechthild Sicking den Weg des Lichtes. Nachdem alle Kinder ihr Friedenslicht angezündet hatten, beteten sie für viele Menschen „Trag in die Welt nun ein Licht!“, denn singen ist in der aktuellen Situation nicht erlaubt.

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