
Das Absaugen der EPS-Gespinste ist eine kostspielige Angelegenheit für die Gemeinde, da dafür Spezialfirmen anrücken müssen (Symbolfoto). © picture alliance/dpa
Haarige Giftraupen: Alles, was man dazu in Heek wissen muss
Eichenprozessionsspinner
Jetzt gilt es aufzupassen, die Giftraupen des Eichenprozessionsspinners sind wieder unterwegs. Alles, was man dazu in Heek wissen muss, haben wir zusammengetragen. Auch Bürgerhilfe ist gefragt.
Die haarigen Giftraupen kriechen wieder: Der Eichenprozessionsspinner (EPS) ist unterwegs. Auch in Heek. Die Gemeinde scheut keine Kosten, um die Raupe so effektiv wie möglich zu bekämpfen. Auch Rückmeldungen aus der Heeker Bevölkerung sind dabei wichtig.
Wie groß die Population der Giftraupe in diesem Jahr wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Wegen der häufig feuchten Witterung 2021 gab es laut Experten deutlich weniger Nester als noch 2020. Folglich dürften auch weniger Eier gelegt worden sein.
Larven sind geschlüpft
Aber: Vielerorts – auch in Heek – sind die Larven schon geschlüpft. Denn dies geht in der Regel einher mit dem Blattaustrieb der Eichen. Schon weit bevor es so weit war, hat die Gemeinde Heek den Kampf gegen die Giftraupe aufgenommen.
„Wir sind schon mitten in der Bekämpfung“, berichtet Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auf Anfrage. 40.000 Euro lässt sich die Gemeinde den Abwehrmix gegen die Raupe wieder kosten. Präventiver Biozid-Einsatz und Absaugen machen da den größten Batzen aus.

Bild aus Heek 2020: Selbst nach dem Verpuppen bleiben die Brennhaare der Raupe in den Gespinsten noch gefährlich. © Till Goerke
Der Biozid-Einsatz ist allerdings auf sensible Bereiche mit viel Publikumsverkehr begrenzt. „Wir haben die bekannten Stellen natürlich im Blick“, so Weilinghoff. Kitas, Schulen oder aber die Stiege gehören dazu. Eben alles Orte, wo sich viele Menschen aufhalten.
Die Eichen an Bundes- und Landesstraßen wurden bereits von Straßen.NRW vor einigen Wochen behandelt. Auch in Heek. In jenen Bereichen dürfte es folglich keinen Larvenschlupf gegeben haben. An Eichen, die nicht behandelt wurden – etwa im Außenbereich – steht jetzt die Bildung der Gespinste an.
Witterung ist entscheidend
Wie es dann weitergeht, hängt entscheidend von der weiteren Witterung ab. Trockenheit begünstigt die Ausbreitung, Niederschlag wie in den vergangenen Tagen schränkt diese ein. Daraus erklären sich dann auch regionale Unterschiede.
Die Gefahr für Mensch und Tier geht von den Brennhaaren der Raupe aus. Sie können eine allergische Reaktion auslösen. Unangenehmer Juckreiz, Hautentzündungen, Schwellungen wie bei einem Insektenstich können ebenso die Folge sein wie Augenreizungen und Bindehautentzündungen.

Der Landesstraßenbaubetrieb Straßen.NRW hat die Eichen entlang der Bundes- und Landestraßen im Kreis bereits vor Wochen mit einem Biozid eingesprüht. © Nils Dietrich
So oder so kann die Heeker Bevölkerung bei der Bekämpfung der Giftraupe helfen. Ganz einfach indem Bereiche mit schwer befallenen Bäumen der Gemeinde über Facebook, per E-Mail (info@heek.de) oder per Mangelmelder über die Heek-App mitgeteilt werden.
Telefonnummer hinterlegen
Wichtig: Nicht überall kann die Gemeinde dann auch eine Spezialfirma zum Absaugen der Gespinste anrücken lassen. Das würde einfach den Kostenrahmen sprengen. Auf privaten Flächen ist es sowieso Sache des jeweiligen Eigentümers, ob er gegen die Raupe etwas unternimmt oder nicht.
Hilfreich wäre es zudem, darauf weist der Bürgermeister hin, wenn bei einem gemeldeten EPS-Befall auch eine Telefonnummer hinterlegt wird. „Für den Fall, dass wir noch Rückfragen haben.“
Ob und wie schlimmes die Dinkelgemeinde in diesem Jahr mit dem Befall trifft, wird der Juni zeigen. Die Experten sind sich nämlich einig: Bleibt der Juni regnerisch, dürfte das EPS-Problem in diesem Jahr kein allzu großes werden.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
