Der Weg zur Entscheidung zieht sich wie ein Kaugummi. Seit knapp zwei Jahren wird über das Thema gesprochen und beraten, um es dann stets ohne Entscheidung weiterzuschieben. Die geplante Adventure-Golfanlage in der Stiege spaltet die Gemüter. Die jüngst getroffene Entscheidung der Lokalpolitik hinterlässt bei Verwaltung und Investor ein großes Fragezeichen.
Wie berichtet, gibt es gegen das Vorhaben einen Bürgerantrag der Anlieger. Sie wollen die Anlage mit allen Mitteln verhindern, überreichten darum im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff auch eine Liste mit 160 Unterschriften. Bereits zuvor ging eine solche im Rathaus ein. Insgesamt sind es somit rund 250 Unterschriften.
Dem ungeachtet hätte der Ausschuss die Anlage durchwinken oder aber die Anlieger erhören können. Passiert ist nichts. Das Thema wurde erneut vertagt.
Hörbar geknickt
„Der ausgearbeitete Vertrag ist sehr gut für die Gemeinde“, betont Franz-Josef Weilinghoff auf Anfrage am Montag (21.08.). Öffnungszeiten, WC-Nutzung und Bürgschaft für Rückbau – an alles sei gedacht worden. Dass die Politik jetzt nicht mitgezogen sei, habe ihn schon überrascht.
Gleiches gilt für den Investor. Im Gespräch mit der Redaktion wirkt er hörbar geknickt, dass trotz ausgearbeiteten Vertrages keine Entscheidung pro Anlage gefallen ist. Dass das Prozedere jetzt schon knapp zwei Jahre dauert, darüber kann er nur noch mit dem Kopf schütteln. Warum alles so lange dauert? Unklar. Der schwarze Peter wird hin- und hergeschoben.
Kritische Stimmen mit Ansage
Dass ein derartiges Projekt aber kritische Stimme auf den Plan rufe, sei keine Überraschung, so der Bürgermeister. Er habe dies in der Diskussion stets betont. Ob dieser Gegenwind jetzt einen Großteil der Politik „einschüchtert“, ist natürlich nicht belegt. Fakt ist: Eine Entscheidung wird frühestens im Rat (13. September) fallen.
Diesen Termin hat sich auch der Investor in seinen Kalender angestrichen, wie er sagt. Noch lebe der Optimismus. „Wir müssen jetzt auch mal eine Entscheidung treffen“, betont der Bürgermeister. Bisher habe die Lokalpolitik hinter dem Projekt gestanden. Das war auch der Eindruck der Redaktion aus den öffentlichen Sitzungen. Grundsätzlich kritische Stimmen waren bis zur Sommerpause nicht zu hören.
Dem ungeachtet hat die Heeker SPD-Fraktion eine kleine Umfrage zur Adventure-Golfanlage auf Facebook durchgeführt. Das alleine zeigt, wie virulent das Thema in der Gemeinde aktuell ist. Da es keine repräsentative Umfrage war, wird auf die Ergebnisse an dieser Stelle verzichtet.
Die eingereichten Unterschriftenlisten der Anlieger werden derweil von der Verwaltung in Augenschein genommen. Nicht im Detail, aber schon, ob es „grob passt“. „Große Unregelmäßigkeiten würden auffallen“, versichert der Bürgermeister. Etwa, wenn eine Person für zwei oder mehr unterschreibt.
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