Gedenkstätte soll an Leprakranke erinnern

Gemeinschaftsprojekt

Am Standort des ehemaligen Leprosenhauses in der Bült soll eine Gedenkstätte entstehen.

HEEK

03.05.2015, 18:06 Uhr / Lesedauer: 2 min
(v.l.): Theo Franzbach, Hubert Steinweg (beide Heimatverein Nienborg), Karl-Heinz Latussek (Heimat- und Schützenverein St. Ludgerus Heek, Leiter der Heimatvereinsgruppe), Hedwig Wenke, Eva Küper (Aktionsgemeinschaft Nienborg des Deutschen Aussätzigen Hilfswerkes), Fritz Meister (Heimatverein Nienborg), Ralf Münstermann (Vorsitzender des Heimat- und Schützenvereins St. Ludgerus Heek).

(v.l.): Theo Franzbach, Hubert Steinweg (beide Heimatverein Nienborg), Karl-Heinz Latussek (Heimat- und Schützenverein St. Ludgerus Heek, Leiter der Heimatvereinsgruppe), Hedwig Wenke, Eva Küper (Aktionsgemeinschaft Nienborg des Deutschen Aussätzigen Hilfswerkes), Fritz Meister (Heimatverein Nienborg), Ralf Münstermann (Vorsitzender des Heimat- und Schützenvereins St. Ludgerus Heek).

Einstimmig folgte der Bauausschuss der Gemeinde Heek einem entsprechenden Antrag des Heimatvereins Nienborg, der Heimatvereinsgruppe des Heimat- und Schützenvereins St. Ludgerus Heek und der Aktionsgemeinschaft Nienborg des Deutschen Aussätzigen Hilfswerkes.

„Wir wollen gemeinsame Sache machen“, waren sich die Vertreter der drei Vereine bei einer vorangegangenen Ortsbesichtigung einig, dass die Geschichte in Heek und Nienborg unzählige Berührungspunkte und damit auch Gelegenheiten bietet, gemeinsam mit beiden Ortsteilen etwas auf die Beine zu stellen.

Erinnerung an das Elend

Ein sichtbares Zeichen soll künftig auf den Standort und die Geschichte des ehemaligen „Nienborger Leprosenhauses“ an der Abzweigung zur Strönfeldstraße in der Bült hinweisen. Die Vertreter der Vereine wollen auf das Elend und die Not der Aussätzigen erinnern.

Nachdem der Bauausschuss seine Zustimmung erteilt hat, werden in naher Zukunft gemeinsam Einzelheiten zu dem exakten Aufstellungsort und zur Gestaltung mit den Vereinen sowie dem Rat und der Verwaltung abgestimmt. Das Vorhaben geht zurück auf einen Vorschlag von Josef Wermert aus Olpe. Der Historiker hat in der Zeitschrift der Gesellschaft für Leprakunde einen Bericht über das Klepper-, Melaten- und Leprosenhaus veröffentlicht.

Stiftung seit 1510

Das Gebäude einer gering dotierten Stiftung ist seit 1510 nachweisbar. Wie in vielen anderen Orten wohnten in dem Haus Menschen, die an Lepra erkrankt waren. Das Haus war mit einer Gräfte umgeben. Matthias Kemner wohnte vier Jahre „fromm und ehrlich und ohne Klagen“ in dem Haus. Am 14. Juni 1666 zog er nach Coesfeld und wurde in die Heilig-Geist-Leprosenbruderschaft aufgenommen. Danach lassen sich in dem Haus keine Leprakranken mehr nachweisen.

Ein Ausflug zum Lepramuseum in Münster-Kinderhaus findet am Donnerstag, 21. Mai statt.Der Bus startet um 13.30 Uhr vom Parkplatz der Landesmusikakademie in Nienborg und um 13.35 Uhr vom Eppingschen Hof in Heek. Gegen 16.30 Uhr in der Nähe des Museums ein Kaffeetrinken angeboten. Die Reisekosten betragen acht Euro pro Person. Das Kaffeetrinken ist nicht im Preis enthalten. Anmeldung bei Hedwig Wenke, Tel. (02568) 683 oder Karl-Heinz Latussek, Tel. (02568) 93080.

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