Es geht um die Wurst
Schlöffkenfest in Heek
Montagmorgen, halb elf in Heek. Die Scheiben der Tenne des Heimathauses Eppingscher Hof sind von innen schon leicht beschlagen, die Band „Happy Music“ spielt gerade „Eisgekühlter Bommerlunder“. Die Menge stimmt mit ein – auch ich werde mich unter die Schlöffkenkerls mischen und mitfeiern.

Die Schlöffkenkerls haben sich um die Statue gruppiert.
Abends ziehen die Schlöffkenkerls in ihrer Tracht vom Heimathaus zur Gaststätte Alfert oder „Zum alten Kaiser“. Bis es soweit ist, liegen noch sechs Stunden vor den Schlöffkenkerls. Die Zeit vergeht schnell mit der ein oder anderen Runde Bier, einer Partie Doppelkopf und dem Erzählen von Anekdoten. Hermann Wierling, Präsident des Heimat- und Schützenvereins St. Ludgerus Heek, führt mich durch die Tenne. „Sieh mal an, sogar eine Gruppe vom Nienborger Heimatverein hat sich über die Dinkel getraut“, begrüßt er flachsend Fritz Meißner und Franz-Josef Mensing. Es geht gesellig zu.
Für die Partystimmung sorgt die Band „Happy Music“. „Einmal im Jahr treffen sich die alten Knacker noch zum Musik machen, dieses Jahr zum 25. Mal beim Schlöffkenfest“, berichtet mir Hermann Bendfeld, bevor er wieder tief Luft holt und in seine Trompete bläst. Zum Schlöffkenlied stimmen alle mit ein. Wer wie ich noch nicht textsicher ist, kann von Waschzetteln ablesen, die auf den Tischen ausliegen. „Un Bäir dat drink wie tieggen Dourst“, heißt es in der vierten Strophe des Liedes. Und Bier fließt schon am Vormittag reichlich. „Etwa 90 bis 100 Kisten werden wohl wieder durchgehen“, schätzen Andreas Wierling und Heiner Knappstein, die morgens die Bewirtung übernehmen. „Gut Schloff“, prosten sich die überwiegend männlichen Besucher zu.
Wer Hunger bekommt, schneidet sich ein Stück Mettwurst ab oder geht zur Theke für Kaffee und Kuchen. Dort bedienen die Frauen des Heimat- und Schützenvereins. „Am besten laufen die Mettbrötchen. Kuchen essen eher die älteren Herrschaften, das verträgt sich auch nicht so gut mit Bier“, verrät mir Anke Alteepping. Nach eineinhalb Stunden habe ich genug gefeiert. Auf dem Marktplatz treffe ich Wilfried Schwegmann, der gerade seinen Stand für Backwaren aller Art zusammenbaut. „Der Erfolg hielt sich in Grenzen, ich habe glaube ich noch nicht mal die Spritkosten gedeckt“, verrät er mir. Er ist einer der wenigen, der den Montag nicht als Erfolg verbucht.