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Erleichterung in Heek: Caritas-Pflegekräfte nicht mit Coronavirus infiziert
Coronavirus
Die Erleichterung bei der Caritas ist groß. Die getesteten Pflegekräfte, die in Kontakt mit einer Covid19-Patienten standen, sind nicht infiziert. Doch jetzt gibt es auch kritische Töne.
Große Erleichterung in Heek und bei der Caritas. Grund sind die negativen Ergebnisse des Massentests vom Ende vergangener Woche, die am Mittwochmittag (5. August) vorlagen. Fünf ambulante Pflegekräfte, die im Kontakt mit einer an Covid19 erkrankten Frau aus Heek standen, wurden getestet. Doch jetzt äußert die Caritas auch kritische Worte.
Zur Erinnerung: Anlass des Massentests war eine aus Heek stammende Seniorin, die an Covid19 erkrankt ist. Kurzzeitig war die Dame in der jüngeren Vergangenheit auch im Pflegeheim St. Josef in Legden stationär untergebracht, ehe sie in die ambulante Pflege der Caritas zurück nach Heek wechselte.
Quarantäne noch nicht aufgehoben
Die strengen Sicherheitsvorkehrungen der Caritas sehen bei Einrichtungswechseln - auch in die ambulante Pflege - einen Coronatest vor, den das Kreisgesundheitsamt durchführt. Dabei fiel der „grenzwertig positive“ Befund der Heekerin auf. Dieser Befund lag am Donnerstag vor, direkt am Freitag (31. Juli) wurden die betreffenden Pflegekräfte getestet und in Quarantäne geschickt.
Jetzt ist die Erleichterung groß, denn alle fünf Tests sind negativ ausgefallen. Doch ausgestanden ist die Sache noch nicht. Wie der Kreis Borken mitteilt, werden die Patientin sowie die Mitarbeiterinnen des Pflegedienstes am kommenden Montag (10. August) erneut getestet. Erst wenn diese Tests negativ ausfallen, soll die Anordnung der Quarantäne aufgehoben werden.
Caritas übt Kritik an der Wartezeit
Unter die Freude der negative Befunde mischt sich bei der Caritas aber auch Kritik. Denn bis die Befunde vorlagen, verstrichen über vier Tage. Genau das stößt bei der Caritas auf Unverständnis. Vorstand Matthias Wittland sagt: „Es ist bemerkenswert, dass den Reiserückkehrern ein Ergebnis innerhalb von 24 bis 48 Stunden in Aussicht gestellt wird und Mitarbeiterinnen in der Pflege und Betreuung länger als vier Tage warten müssen.“
Uwe Bröcker, Bereichsleitung des Caritasverbandes, hebt hervor: „Die Zeit zwischen der Testung und dem Ergebnis stellt für alle Beteiligten eine besondere Belastung dar und sollte möglichst kurz gehalten werden.“ In jene Kerbe schlägt auch Dietmar Terlinde, Pflegedienstleiter im St. Josef Altenwohnheim. Auch dort wartete man tagelang auf das Ergebnis.
Doch dahinter stecke, das versichert Kreis-Pressesprecher Karlheinz Gördes im Gespräch mit der Redaktion am Mittwoch, keine böse Absicht. Der Kreis bedauere die langen Wartezeiten. Problem sei, dass die Tests an Labore geschickt würden und diese stark ausgelastet seien. „Wir haken da auch immer nach. Wir möchten die Ergebnisse auch zügig haben“, hebt Karlheinz Gördes hervor.
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