Im Katthagen in Heek wurde eine Drogenplantage ausgehoben.

© Till Goerke

Polizei hebt große Drogenplantage im Heeker Katthagen aus

rnPolizei- und THW-Einsatz

Polizei und THW rückten am Freitag in den Heeker „Katthagen“ aus. Ein Hinweis brachte die Polizei auf die Spur einer Drogenplantage. Der Beginn eines stundenlangen Einsatzes.

Heek

, 03.08.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hunderte Hanf-Pflanzen, komplizierte Technik, ein verlassenes Haus: Im Heeker Katthagen fuhren am Freitag die Streifenwagen der Kripo vor. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Prüfende Blicke und schon wurde das THW (Ortsgruppe Gronau) angefordert. Mit zahlreichen Einsatzkräften und einem großen Container rückte das THW an. Mitten in Heek hatten bisher Unbekannte eine Hanfplantage in beachtlichem Umfang angelegt.

Kein langwieriges Ermittlungsverfahren, sondern ein konkreter Hinweis brachte die Polizei auf die Spur der Drogenplantage im Katthagen. Gegen 12.30 Uhr war zunächst eine Funkstreife vor Ort, ehe Kripo und das THW mit 14 Einsatzkräften dazustießen. Denn schon auf den ersten Blick war den Beamten klar, der Hinweisgeber hatte Recht.

1000 Hanf-Setzlinge finden die Einsatzkräfte

Kurios: Die 1000 Hanf-Setzlinge waren nicht einmal versteckt. In einem verlassenen Haus sprangen die Pflanzen durch das laut Polizei geöffnete Fenster direkt ins Auge. Dazu war die Tür nicht mal verschlossen. Ein richterlicher Beschluss zum Betreten des verlassenes Hauses war aufgrund der Gegebenheiten nicht notwendig.

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Ebenfalls kurios: Die Setzlinge waren laut Polizei vertrocknet. Der oder die Unbekannten haben sich dementsprechend schon länger nicht mehr um die Plantage gekümmert. Wurden sie gestört? Wurde überhaupt dort schon mal geerntet? „Dazu können wir noch gar nichts sagen. Das Ermittlungsverfahren steht ganz am Anfang“, sagt Kreispolizei-Pressesprecher Frank Rentmeister auf Anfrage der Redaktion.

Ermittlungen gehen in alle Richtungen

Tatsache ist aber, dass im Grunde jeder das verlassene Haus hätte betreten können. Es ist dementsprechend nicht klar, ob der Eigentümer überhaupt vom dem wusste, was dort vor sich ging. „Wir ermitteln in alle Richtung“, so Frank Rentmeister. Dabei würden wie üblich alle Ermittlungsregister gezogen. Konkrete Hinweise zu dem oder den Tätern lägen noch nicht vor.

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Dass solch ein Fund auch eine Sache für das THW ist, liegt nicht nur daran, dass dieses ebenfalls eine Bundesbehörde ist. Vielmehr geht es um die Beseitigung der Plantage. Denn das THW hat das nötige Equipment und technische Wissen, um alles sachgerecht zu demontieren.

Elektronik einer Plantage ist nicht ungefährlich

„Gerade die Elektronik ist bei Plantagen eine Sache für sich“, erklärt Pressesprecher Ralf Kosse von der THW-Ortsgruppe Gronau, die für solche Fälle eine so genannte „Fachgruppe Elektroversorgung“ hat.

Hunderte Lampen, Lüfter und die gesamte Verkabelung mit Bewässerungsanlage mussten vom THW demontiert werden. „Das ist gefährlicher, technischer Kram. Da müssen wir sehr sorgsam arbeiten“, so Ralf Kosse. Und bevor es überhaupt losgehen kann, muss natürlich die Versorgungsleitung gekappt werden. Denn bei solchen Plantagen sei es üblich, dass die Stromleitungen illegal angezapft würden.

Potenzieller Wert der Plantage unklar

Auch die Logistik, also der Abtransport der Pflanzen und Technik, muss geregelt werden. Bis in die frühen Abendstunden waren THW und Polizei im Einsatz. „Um 17.30 Uhr war der Einsatz vor Ort abgeschlossen“, so der Polizei-Pressesprecher. Das THW übernimmt die Logistik. Die Verwahrung und auch Entsorgung der sichergestellten Pflanzen und Gerätschaften liegt im Verantwortungsbereich der Polizei.

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Welchen Ertrag und damit Wert die Setzlinge mal gebracht hätten, ist laut Polizei nicht bezifferbar. „Da kommen viele Dinge zusammen. Das lässt sich jetzt pauschal einfach nicht sagen“, so Frank Rentmeister. Fakt ist aber, dass die Plantage nicht klein war. „Wir hatten zwar schon größere hier in der Region, aber klein war sie nun auch nicht“, ordnet Ralf Kesse vom THW das Ganze mit Blick auf zahlreiche Einsätze ein.

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