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Einbrecher-Bande auf frischer Tat ertappt: „Der Schock sitzt tief!“
Kriminalität
Wie schon im August geriet am Dienstagabend (27.10) ein Unternehmen im Düstermühlenweg ins Visier von Einbrechern. Der Unterschied: Dieses Mal wurden die Täter auf frischer Tat ertappt.
Ein heller Kleinwagen mit niederländischem Kennzeichen und eingeschaltetem Licht steht am Straßenrand der Ahler Straße. Rückwärtig ist ein kleiner Feldweg. Es ist gegen 21.15 Uhr am Dienstag (27.10). Ganz in der Nähe: Der Autoverwertungsbetrieb Spahn im Düstermühlenweg. Dort machen sich vier Personen auf dem Dach an einer Plexiglasscheibe der Lagerhalle zu schaffen.
Doch unbemerkt bleibt das Vorgehen der Männer nicht. Eine Frau nähert sich dem Betriebsgelände und sieht die Einbrecher. „Meine Frau wollte nur unseren Wachhund auf den Hinterhof bringen und hat dabei die Männer bemerkt“, berichtet Inhaber Ludger Spahn im Gespräch mit der Redaktion. Für seine Frau sei es ein Schock gewesen. Und dennoch rief sie umgehend die Polizei.
Konfrontation in jeden Fall vermeiden
„Damit hat sie genau richtig reagiert. Wir raten grundsätzlich von einer Konfrontation mit Einbrechern ab“, stellt Kreispolizei-Pressesprecher Frank Rentmeister auf Anfrage klar. Es gehe dabei um die eigene Sicherheit. Draußen bleiben, die Polizei rufen und Abwarten sei das richtige Vorgehen. Wichtig sei, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Den hatte auch die Frau von Ludger Spahn. „Ihr kam aber schon der Kleinwagen mit dem eingeschalteten Licht verdächtig vor.“ Dazu muss man wissen: Erst im August dieses Jahres brachen Unbekannte in den Betrieb ein und entwendeten einen weißen VW Golf 6 sowie eine geringe Menge Bargeld. Jetzt der Einbruchsversuch. Ob es sich dabei um dieselben Täter handelt, ist unklar.
Täter fliehen in unbekannte Richtung
Dass es im jüngsten Fall beim Versuch blieb, lag wohl schlicht daran, dass die Männer gestört wurden. Die Plexiglasscheibe hatten sie schon herausgeschlagen. „Als sie meine Frau bemerkten sind sie gottseidank über das Hallendach geflohen“, berichtet Ludger Spahn. „Da hätten sie auch einstürzen können.“ Laut Polizei sind die Einbrecher dann mit dem hellen Kleinwagen in unbekannte Richtung geflohen. Mutmaßlich Richtung Autobahn 31.

Den Schaden hat Ludger Spahn mittlerweile ausgebessert, wie er sagt. Die Sorgen bleiben. © Privat
„Der Schock sitzt tief. Natürlich machen wir uns jetzt Sorgen. Wer sagt uns denn, dass es das letzte Mal war und die Einbrecher nicht doch mal die Konfrontation suchen“, so Ludger Spahn. Und der Inhaber hat auch eine Vermutung, was genau die Einbrecher erbeuten wollten. „Es ging vermutlich um die Katalysatoren. Die Preise dafür sind gestiegen.“
Sicherheitsvorkehrungen schrecken Täter nicht ab
Erstaunlich ist, dass sich die Täter weder von dem Wachhund, der sich zum Zeitpunkt des Vorfalls im Vorhof befand, noch von den installierten Kameras oder Bewegungsmelder abschrecken ließen. „In der Halle sind die Melder auch angegangen. Es war praktisch taghell“, wundert sich auch Ludger Spahn. Den Schaden habe er mittlerweile ausgebessert.
Vier Einbrüche habe es in den vergangen 20 Jahren in den Betrieb im Düstermühlenweg gegeben. „Lange war es ruhig. Doch jetzt innerhalb kürzester Zeit zwei Vorfälle. Das macht schon nachdenklich“, so Luder Spahn. Er sei einfach froh, das betont er, dass es zu keiner Konfrontation gekommen ist.
Seine Hoffnung: „Vielleicht hat jemand das Auto bemerkt und sich das Kennzeichen gemerkt. Oder auch irgendetwas anderes Verdächtiges beobachtet.“ Wer zum Vorfall sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei in Ahaus unter Telefon (02561) 9260 zu melden.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
