Ein leises Summen, ein grünes Blinken und schon hebt die kleine Drohne ab. In Windeseile ist sie in die Höhe geschnellt und kreist am Freitagmorgen (21. April) über die Ringburganlage in Nienborg. Mal höher und mal tiefer. Und natürlich nicht durch Zufall.
Julia Schümann (Fotoagentur Wolf) und Guido Frank (Freiheitswerke) haben alles im Griff. Den Aufnahmen des Producerteams kommt in naher Zukunft eine große Bedeutung zu. Eine, von der jeder, der möchte, wird profitieren können. Schon in diesem Frühsommer.
Flug durchs Burgtor
Nach dem Rundflug folgt der Gang auf den Boden. Oder zumindest näher an diesen heran. Julia Schümann lenkt die Drohne gekonnt durch das Burgtor. Guido Frank als „Co-Pilot“ sichert den Flug ab. Dann stehen die Keppelborg, das Lange und das Hohe Haus im Fokus des Producerteams.
Hierbei geht es um keinen Spionageakt. Der Drohnenflug ist genehmigt, die Eigentümer sind eingeweiht und das Vorhaben von langer Hand geplant. Die Gemeinde Heek, der Kreis Borken, der Münsterland e.V. und die jeweiligen Eigentümer arbeiten dabei Hand in Hand.

Die Organisation läuft über den Münsterland e.V. Die Finanzierung des Ganzen erfolgt über das 10-Millionen-Euro-EFRE-Förderprojekt „Schlösser- und Burgenregion Münsterland“. Die Idee zum Dreh selbst entstand kürzlich auf der sogenannten „Tafelrunde“ in der Gemeinde Heek.
Dazu eingeladen hatte der Münsterland e.V in das Haus Hugenroth. Gemeinde, Kreis und an Tourismus Interessierte nahmen seinerzeit daran teil. Dabei entstand die Idee, die Burganlage und ihre Sehenswürdigkeiten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Günstige Ausgangslage
Schließlich bleiben viele Dinge, auch wegen der Wahrung der Privatsphäre, in der Regel im Verborgenen. Stichwort Innenansichten und Gärten. „So entstand schließlich die Idee, einen digitalen Rundgang zu erschaffen“, berichtet Christine Kolm. Sie ist beim Münsterland e.V. die Projektmanagerin des Projektes „Schlösser und Burgenregion“.
Und die Ausgangslage für diese Idee war günstig. Der Tourismus- und Marketingverein plant nämlich, in diesem Frühsommer eine App über die Schlösser- und Burgenregion auf den Markt zu bringen. Darin wird dann auch die Landesburg als Spezialcontent zu finden sein.

Es soll ein mehrminütiges, geschnittenes Video werden, in dem auch zusätzliche Informationen eingeblendet werden können. Überblick über die Anlage, Detailansichten und alles, was dazugehört. Eben ein virtueller Rundgang, der Einblicke gewährt, die sonst kaum möglich wären.
Das dahinter, alleine für die Dreharbeiten in Nienborg, viel Arbeit steckt, liegt auf der Hand. Die Umsetzung der App wurde europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt eine Firma aus Wien (Österreich). Diese wiederum hat für die Dreharbeiten die Videoproducer Julia Schümann und Guido Frank beauftragt.
Bauhof muss anrücken
Und die beiden haben sichtlich Spaß bei ihrer Arbeit. Auch wenn nicht direkt alles so läuft, wie geplant. Dabei war nicht mal das durchwachsene Wetter das Problem. Nein, das Banner am Burgtor, das auf das anstehende Burgfest hinweist, störte. Einfach, weil es der Videoaufnahme einen Zeitstempel aufgedrückt hätte.
Also mussten Mitarbeiter des Bauhofs anrücken und das Banner für die Zeit der Aufnahmen entfernen. Bis es aber so weit war, dauerte es ein Weilchen. Denn im ersten Anlauf scheiterte das Vorhaben. Leiter und Hebebühne waren nicht hoch genug, um an die Aufhängungen zu kommen.
Also wurde kurzerhand vom Bauhof eine noch längere Leiter geholt und schon war der Weg für die Drohnenaufnahmen frei. „Ein paar Stunden haben wir dafür schon eingeplant“, sagt Julia Schümann. Guido Frank nickt zustimmend. Ihr Videowerk wird man schon in einigen Wochen in der App „Schlösser und Burgenregion“ begutachten können.
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