Nörgler sorgen für Ehrenamtler-Tränen auf Reitturnier „Das muss echt nicht sein“

Nörgler frustrieren Ehrenamtler auf Reitturnier: „Das muss nicht sein“
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Viele Zuschauer, über 120 Teilnehmer, viel Organisationsarbeit und ein am Ende erfolgreiches Turnier liegen hinter dem kleinen Reitverein Heek-Nienborg. Längst vergessen sind die Corona-Entbehrungen der Vorjahre. Und doch herrscht nicht nur eitel Sonnenschein. Der Grund liegt auf der Hand.

In acht Prüfungen – sowohl im Springen als auch in der Dressur – gingen am vergangenen Sonntag ab 9 Uhr über 120 Teilnehmer beim Reitturnier des RV Heek-Nienborg an den Start. Viele aus der näheren Umgebung, einige Teilnehmer nahmen aber auch weitere Anfahrtswege auf sich.

Nachwirkungen

„Wir sind super zufrieden mit der Zuschauerzahl, dem Ablauf und damit, dass wir keine roten Zahlen geschrieben haben“, bringt es die Vereinsvorsitzende Jessica Vorspohl im Gespräch mit der Redaktion auf den Punkt. Doch dann kommt das „Aber“. Eines, das noch jetzt nachwirkt.

Jessica Vorspohl holt tief Luft und sagt dann: „Es hat mich traurig und nachdenklich gemacht, dass einige unserer ehrenamtlichen Helfer auf zum Teil unfreundlichste Art und Weise von Teilnehmern angemeckert wurden.“

Ihrem Unmut hat die Vorsitzende auch in einem langen Post auf der Internetplattform Facebook Luft gemacht. Namen kommuniziert sie bewusst nicht. „Diejenigen, die es waren, werden sich schon angesprochen fühlen.“

50 Helfer im Einsatz

Doch was ist vorgefallen? Vorweg: 50 Helferinnen und Helfer, vorwiegend Kinder und Jugendliche aus dem Verein, waren am Turniertag im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Alle ehrenamtlich. „Ich bin wirklich stolz auf unsere Jugendabteilung“, hebt die Vorsitzende hervor.

Dass ein Turnier ein großer Aufwand ist, liegt auf der Hand. Trotz und wegen des digitalen Anmeldeverfahrens, der Startlistenerstellung und der Live-Daten-Übertragung. Letzteres ein Novum für den Heeker Reitverein. „Dass da auch mal was schiefgehen kann, ist doch klar“, so Jessica Vorspohl.

Offen für konstruktive Kritik

Doch laut den Rückmeldungen aus dem Reitverein haben dies eben nicht alle Turnierteilnehmer so kulant gesehen. Die Ehrenamtler seien in Teilen „unverschämt“ angemeckert worden. Etwa wegen Zeitverzögerungen.

„Wir haben alles gegeben, sind für konstruktive Kritik völlig offen, aber bitte in einem angemessenen Ton“, stellt die Vorsitzende klar. Man sei für Verbesserungsvorschläge sogar dankbar.

Jessica Vorspohl verzichtet in ihrem Facebook-Post bewusst darauf, Details der verbalen Entgleisungen zu nennen. Der Redaktion hat sie davon in Auszügen berichtet. Platz haben diese an dieser Stelle keinen. Nur so viel: Die Wortwahl war „derbe“. Bei einer jungen Helferin führte sie zu Tränen.

„Das muss echt nicht sein. Das hilft niemanden“, hadert die Vorsitzende. Der Turniersport in diesem Bereich sei ohnehin schon rückläufig, da es für kleine Vereine eine riesige Herausforderung sei. Eine, die ohne Ehrenamtler nicht realisierbar sei. Diesen sollte man also tunlichst nicht die Lust nehmen.

Viel positives Feedback

Wichtig: Die Vorkommnisse sind laut Reitverein nichts, was nicht auch woanders vorkomme. „Doch deswegen muss man das noch lange nicht tolerieren“, so Jessica Vorspohl, die es dann aber auch dabei belassen will. Schließlich habe der Verein viel positives Turnier-Feedback bekommen.

Unter dem Strich überwiegt beim Reitverein die Freude über einen „großartigen Turniertag“, der auch für die Außendarstellung des Vereins wichtig ist. „Wir halten hier zusammen, geben alles und daran wird sich auch nichts ändern“, betont die Vorsitzende. Nörgler hin oder her.

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