Digitales Unterrichten
iPad-Klasse in Heek
An der Kreuzschule sollen nach Einführung der iPad-Klasse auch die Lehrer Tablets im Unterricht nutzen. Die Politiker finden das gut.

Rafael Maiwald nutzt das iPad an der Kreuzschule bereits im Unterricht. © Markus Gehring
Die Schüler der Klasse 5b an der Kreuzschule gehören zu den ersten, die von der Begeisterung ihres Klassenlehrers für die neuen Medien profitieren: Rafael Maiwald nutzt das iPad als Dokumentenkamera, Projektor, Präsentationshilfe und digitales Zeichenbrett. Geht es nach ihm und vielen seiner Kollegen, wird das künftig Standard.
Maiwald betreut bereits das Projekt iPad-Klasse, das noch im Frühjahr an den Start gehen soll. Angeregt von der Arbeitsgruppe IT schreitet die Digitalisierung des Unterrichts an der Kreuzschule voran. Bei der jüngsten Schulausschuss-Sitzung stellte Maiwald die Nutzung der Tablets im Unterricht vor. „Das ist einfach zu nutzen und kostet viel weniger als etwa Multimedia-Boards“, erklärte er.
„Die in Heek angestrebte Lösung, alle Klassen mit Beamer, HDMI-Kabel und iPad-Halterung auszustatten und den Lehrern ein iPad zu überlassen, ist sehr innovativ“, findet Hartmut Hembrock. Der ist Administrator bei der Heeker Gemeindeverwaltung und gleichzeitig Leiter der Sparte Schul-IT beim Zweckverband Kommunale ADV-Anwendergemeinschaft West, der für zahlreiche Kommunen Datenverarbeitungsdienste ausführt. Er ist auch Mitglied der Arbeitsgruppe IT der Gemeinde, die das Konzept für die digitale Schulausstattung erarbeitete.
Jeder hat ein Tablet
„Ein Tablet hat jeder zuhause“, sagt auch Jürgen Lammers von der Gemeindeverwaltung. „Das ist genau das Medium der Kinder.“ Im selben Satz zählt er die Vorteile auf: „Einfach, schnell zu handhaben und flexibel.“ An der Heeker Alexander-Hegius-Grundschule wurden bereits testweise alle A-Klassen mit der Technik ausgestattet. Christina Laurenz, die dort als Lehrerin den Bereich IT betreut, unterstützte die Ausführungen ihres Kollegen Maiwald. „Selbst die Kollegen, die zuerst skeptisch waren, sind begeistert“, berichtete sie im Ausschuss.
Neben der iPad-Klasse, die als Leader-Projekt in Kooperation mit dem Ahauser Alexander-Hegius-Gymnasium und der Brigidenschule Legden eingerichtet wird, soll als dritte Säule des digitalen Unterrichts das Projekt „I-Serv“ an der Kreuzschule umgesetzt werden – ein schuleigener Server, der ähnlich einer „Cloud“ zum Speichern und Verarbeiten der schuleigenen Materialien dient. „Alles, was in den iPad-Projekten gemacht wird, wird dort zur Verfügung gestellt“, erklärte Rafael Maiwald.
Ausgestattet mit entsprechenden Programmen könnten etwa die von der iPad-Kamera aufgenommenen Bilder bearbeitet werden. Über WLAN könnten Lehrer und Schüler Netzwerke errichten, über eine Dropbox Daten, Aufgaben und Materialien austauschen. Und: „Ich kann mit dem iPad in der Hand durch die Klasse gehen, kann wählen, ob ich frontal unterrichten will oder nicht.“ Dabei soll die digitale Technik längst nicht alles Altbewährte ersetzen. „Jeder Lehrer kann immer noch in guter Alter-Väter-Sitte die Kreidetafel nutzen“, so Jürgen Lammers.
80.000 Euro eingeplant
Rund 80.000 Euro will die Gemeinde in die Ausstattung der Lehrer und Klassenräume mit der Präsentationstechnik stecken. Das Budget ist im Haushalt eingeplant. Ein Angebot für das Projekt I-Serv liegt ebenfalls bereits vor, so Lammers im Gespräch mit der Redaktion. „Alle Lehrer sagen: Wir wollen das.“
Für die Ausstattung der iPad-Klasse stehen Kosten von 35.000 Euro an. Hier beträgt der Eigenanteil der Gemeinde 35 Prozent. 65 Prozent werden über Leader gefördert. Die Ausschreibung dazu ist gelaufen, so Lammers. „Wir hoffen, dass wir das Material nächste Woche bestellen können.“ Losgehen soll es dann „hoffentlich noch im März.“