Bundesbauministerin zu Besuch in Heek Rolle von KWK in der Energiewende

Bundesbauministerin Klara Geywitz zu Besuch in Heek
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Wer am Donnerstag zufällig bei der Firma 2G Energy in Heek vorbeigekommen ist, mag sich vielleicht gewundert haben, warum die Polizei vor dem Eingang stand. Die Firma erwartete hohen Besuch. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hatte sich angekündigt. Pünktlich um 15.45 Uhr war sie da.

Sie wollte sich im Zuge der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) vor Ort über die Rolle und Bedeutung der KWK-Technologie informieren. Welche technischen Chancen und Perspektiven bietet die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungstechnik?

2G Energy gehört hierzulande seit Gründung Mitte der 1990er-Jahre zu den führenden Anbietern von Blockheizkraftwerken, die Strom und Wärme erzeugen. Diese Kraftwerke werden mit Gasen aller Art betrieben, die ersten laufen auch bereits mit Wasserstoff.

Stromversorgung stabil halten

Mindestens 80 Prozent des Strombedarfs sollen zum Ende des Jahrzehnts mit erneuerbaren Energien gedeckt werden können. Damit die Stromversorgung auch künftig sicher und stabil läuft, arbeitet die Bundesregierung parallel konzeptionell an dem dann noch notwendigen Kraftwerkspark auf Gasbasis. Denn wenn Sonne und Wind ausfallen, muss der Strom trotzdem irgendwo herkommen.

Mit am Tisch saß auch Christian Mildenberger, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). Für ihn steht fest: „Bei diesem Umbauprozess spielt die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) eine unverzichtbare Rolle.“

Ein großer Vorteil: KWK-Anlagen, die jetzt noch durch Erdgas betrieben werden, können in Zukunft, sobald es stabile Wasserstoff-Produktionen gibt, einfach auf Wasserstoff als Energieträger umgestellt werden. Damit könnten wiederum Wärmepumpen betrieben werden, der CO2-Ausstoß läge bei Null.

Dezentrale Versorgung

„KWK-Anlagen sind auf lokaler Ebene ein wichtiges Back-up für die Energieversorgungssicherheit und werden mit der sukzessiven Umstellung vom Brennstoff Gas auf grünen Wasserstoff zu einem Rückgrat – egal ob in Industrie, Quartiersversorgung oder der Umsetzung der kommunalen Wärmewende“, so Mildenberger.

Friedrich Pehle, Finanzvorstand von 2G Energy, betonte, dass die KWK-Technik heute so ausgereift sei, dass sie als ideale Ergänzung für das Zusammenspiel von Solaranlagen und Wärmepumpen eingesetzt werden könne: „Egal ob Industriebetrieb, Wohnungsbaugesellschaft oder Nahwärmequartierslösung, die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung ist in Kombination mit den erneuerbaren Energien die effizienteste Lösung für den Umbau unseres Energiesystems.“

Gemeinsam diskutierte man über die Möglichkeiten der KWK-Anlagen.
Gemeinsam diskutierte man über die Möglichkeiten der KWK-Anlagen. © Carina Strauss

Auch Bundesbauministerin Geywitz betonte während ihres Besuchs: „Brennstoffbetriebene KWK-Anlagen werden auch zukünftig eine wichtige Rolle im Energiesystem einnehmen, vor allem wenn sie CO2-arme Brennstoffe einsetzen. Als Bundesbauministerium setzen wir uns dafür ein, dass es unter geänderten Randbedingungen weiterhin Perspektiven für den Einsatz von dezentralen KWK-Anlagen im Gebäudebereich gibt.“

Sie nahm aus dem Gespräch zudem mit, dass KWK auch für Neubauten zugelassen werden sollte. Denn die Kombination aus KWK und Wärmepumpe sei effektiver, als wenn eine Wärmepumpe durch Gaskraftwerke angetrieben werden muss, wenn Sonne und Windenergie ausfallen, da sind sich die Experten von 2G sicher.

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