
Eichen, Linden oder Buchen: Sie alle leiden unter der langen Trockenphase und gehen ein. Fällungen sind so wohl unumgänglich. © Goerke/DPA
Bäume leiden unter Trockenphase: Jetzt drohen in Heek viele Fällungen
Wetter in Heek
Niederschlag fehlt seit Wochen an allen Ecken und Enden. Die lange Trockenphase bedeutet für Bäume „Stress“. Viele von ihnen sterben in Heek bereits ab. Die Prognose für dieses Jahr ist düster.
Die Situation ist angespannt. Nicht nur Forstbesitzer schauen wegen der langen Trockenheit mit Sorgen auf ihren Baumbestand. Auch die Bäume in den Kommunen stehen unter „Stress“. Blätter vertrocknen, fallen zu Boden. Eichen werfen schon jetzt ihre Eicheln ab. Auch in Heek sieht es nicht gut aus.
Fast täglich bewässert die Gemeinde, dort wo es irgendwie geht, die Bäume, wie Bauamtsleiter Herbert Gausling im jüngsten Bauausschuss berichtete. Dazu zählen alle Anpflanzungen der vergangenen zwei bis drei Jahre, Bäume an markanten Stellen sowie in Teilen auch die angelegten Blühflächen.
Bäume gehen ein
„Dennoch gehen leider Bäume ein“, so der Bauamtsleiter. Gerade Buchen würden sehr unter der Trockenheit leiden. Viele seien „abgängig“. Darunter versteht man Bäume, die zu mehr als 70 Prozent abgestorben sind und bei denen keine Chance besteht, dass sie sich wieder regenerieren können.
Linden und Eichen kämen mit der langen Trockenheit „besser zurecht“, doch auch bei ihnen sei die Situation angespannt. Trockenheit begünstigt nämlich auch die Ausbreitung von Pilzen, die die Baumstämme im Inneren zersetzen. Von außen ist das somit nicht auf den ersten Blick ersichtlich.

Auch Eichen leiden unter der langen Trockenphase und werfen bereits ihre Eicheln ab. Wie viele Bäume am Ende in Heek gefällt werden müssen, ist noch unklar. © Till Goerke
Noch kann die Gemeinde nicht abschätzen, wie viele Bäume genau in diesem Trockenjahr eingehen werden, aber die Prognose ist düster. „Es werden schon eine Menge sein“, so Gausling. Natürlich wolle man den Schaden so gering wie möglich halten, doch in allen Fällen werde das eben nicht gehen.
Heißt: Die abgängigen oder abgestorbenen Bäume werden gefällt werden müssen. Das ist zum einen für einen gesunden Baumbestand und zum anderen aus Gründen der Verkehrssicherheit unabdingbar. Natürlich erfolgt im Vorfeld eine ausführliche Baumkontrolle – auch aus Gründen des Naturschutzes.
Neuanpflanzungen geplant
Dass das Fällen von Bäumen nur dann erfolge, wenn es absolut nicht mehr anders gehe, unterstrich in der Sitzung auch Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff: „Wir machen das nur sehr ungern.“ Bäume seien ein sehr sensibles Thema. Erst recht vor dem Hintergrund des Klimawandels.
Genau deshalb sind auch Neuanpflanzungen geplant. 5000 Euro stehen im Haushalt für gezielte Nachpflanzungen zur Verfügung. Die Gemeinde soll schließlich grün bleiben. Auch die Baumscheiben auf der Ahler Straße werden noch bepflanzt werden – wenn es die Wetterlage wieder zulässt.

Nicht immer ist auf den ersten Blick ersichtlich, ob ein Baum unter der Trockenheit leidet. So können etwa Pilze den Baum im Inneren zersetzen. Die Trockenphase begünstigt die Ausbreitung der Pilze. © Till Goerke
Übrigens können auch alle Heekerinnen und Heeker dabei helfen, die Gemeinde grün zu halten. Einfach mal eine Gießkanne voll mit Wasser einem Straßenbaum „spendieren“, kann schon helfen. Einige Heeker würden dies auch tun, wie Herbert Gausling berichtete, aber leider immer weniger.
Nachhaltiges Bewässern
Die Gemeinde setzt bei der Bewässerung durch den Bauhof derweil auf Nachhaltigkeit. So wird nicht etwa Frischwasser verwendet, sondern jenes aus der dem Nachklärwerk in Wichum. Dieses Wasser ist also fäkalienfrei.
Davon abgesehen behält sich die Gemeinde vor, auch Privatpersonen anzuschreiben, abgängige Bäume auf ihrem jeweiligen Grundstück zu fällen. Stichwort Verkehrssicherheit. Ob und wen es betrifft, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.

Der Bauhof setzt bei der Bewässerung auf Nachhaltigkeit und nutzt das Wasser aus dem Nachklärwerk in Wichum. © Markus Gehring
Zudem hat die Verwaltung zugesichert, im Frühjahr 2023 einen detaillierten Schadensbericht vorzulegen. Noch lebt aber die Hoffnung, dass sich die Schäden am Ende doch noch in Grenzen halten könnten.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
