Heeks Klimaschutzmanager Johannes Hericks weiß, wie man im Haushalt ganz leicht Energie sparen kann und hat uns die besten Tipps und Tricks verraten.

Heeks Klimaschutzmanager Johannes Hericks weiß, wie man im Haushalt ganz leicht Energie sparen kann, und hat uns die besten Tipps und Tricks verraten. © Till Goerke

Klimaschutzmanager gibt 20 leicht umsetzbare Energiespar-Tipps

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Energiesparen ist angesagt. Jeder kann seinen Beitrag leisten und damit auch den eigenen Geldbeutel schonen. Wir haben für Sie 20 schnell und fast kostenlos umsetzbare Tipps zusammengetragen.

Heek

, 07.09.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Russlands Gas-Lieferstopp – Nord Stream 1 ist dicht – treibt die Preise weiter in ungeahnte Höhen. Innerhalb weniger Tage hat sich Gas um weitere rund 35 Prozent verteuert. Energiesparen ist wichtiger denn je, auch um den eigenen Geldbeutel zu schonen. Unsere Tipps zeigen, wie das ganz leicht und effektiv geht.

Gezwungen kann im Privatbereich natürlich niemand werden, Energie zu sparen. Anders als Kommunen. Diese sind seit dem 1. September verpflichtet, mit Energie sparsamer umzugehen. Kommunale Gebäude, etwa das Rathaus, dürfen nur noch auf 19 Grad erwärmt, Flure gar nicht mehr beheizt werden. Außenbeleuchtungen müssen abgeschaltet werden.

Treffen der Klimaschutzmanager

Doch auch ohne „Zwang per Verordnung“ wollen und müssen viele Bürger Energie sparen. Einfach, um am Ende nicht von den Kosten „aufgefressen“ zu werden. „Das Thema ist auch bei uns in Heek präsent“, berichtet Klimaschutzmanager Johannes Hericks. Wir treffen ihn in seinem Büro, um mit ihm über das Thema Energiesparen zu sprechen.

Wie wichtig das ist, zeigt sich auch daran, dass sich kürzlich die Klimaschutzmanagerinnen und Manager der Kommunen Schöppingen, Legden, Gronau, Ahaus, Südlohn und Heek an einen Tisch gesetzt haben. Ziel: Konkrete und leicht umsetzbare Tipps zusammenzustellen, mit denen jeder effizient Energie sparen kann.

Auch kleine Dinge helfen, Energie zu sparen. Das Ladekabel für das Smartphone oder Tablet muss nicht dauerhaft in der Steckdose stecken, wenn es nicht genutzt wird. Auch das spart ein wenig Energie ein.

Auch kleine Dinge helfen, Energie zu sparen. Das Ladekabel für das Smartphone oder Tablet muss nicht dauerhaft in der Steckdose stecken, wenn es nicht genutzt wird. Auch das spart ein wenig Energie ein. © picture alliance/dpa

Denn jetzt noch mal eben Fenster und Türen austauschen oder Dach und Kellerdecke dämmen zu lassen, dürfte vor dem anstehenden Winter kaum noch umsetzbar sein. Die Auftragsbücher fast aller Firmen sind bis oben hin voll. Dämmstoffe zudem preislich enorm gestiegen.

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Auch wenn diese Dinge langfristig elementar sind, um Energie einzusparen, konzentrieren wir uns bei den Tipps auf Dinge, die wirklich jeder selbst umsetzen kann, ohne dafür auch noch extra groß investieren zu müssen. Dabei betrachten wir die Aspekte Wärme und Strom.

Angemessene Raumtemperatur

Zunächst zur Wärme. Da geht es natürlich in erster Linie um die Raumtemperatur. Auch wenn das Wärmeempfinden je nach Altersgruppe unterschiedlich ist, gibt es sinnige Höchstwerte für die verschiedenen Räume in einem Haus/einer Wohnung:

  • Wohnzimmer: 21 Grad
  • Flure: 14 bis 16 Grad
  • Küche: 19 Grad
  • Schlafzimmer: 16 bis 19 Grad

Zu Verdeutlichung, was eine geringere Raumtemperatur einspart, folgende Zahlen: Pro Grad mehr als notwendig im Raum steigt der Energieverbrauch um satte fünf Prozent. „Das läppert sich, da gibt es ein großes Einsparpotenzial“, so Johannes Hericks.

Um die Temperatur im Auge zu behalten, empfiehlt der Klimaschutzmanager in jedem Raum ein Thermometer, idealerweise mit Feuchtigkeitsmesser, aufzustellen. Dabei seien keine teuren Geräte notwendig. Das einfache für fünf Euro aus dem Baumarkt erfülle auch seinen Zweck.

Ein hydraulischer Abgleich der Heizung durch einen Fachmann sei ebenfalls wichtig, damit die Energie effizient genutzt werden kann. „Damit im Raum auch ankommt, was notwendig ist“, so Hericks. Eine richtige Heizungseinstellung spare eben nicht nur Energie, sondern auch bares Geld.

Entlüften ist das A und O

Weitere Wärme-Tipps: Stoßlüften statt Fenster auf Kipp, Heizungen entlüften (Entlüftungsschlüssel gibt es im Baumarkt) oder Heizkörper mittels Thermostaten automatisch steuern lassen. Gerade das Entlüften ist wichtig, wie Hericks betont: „Dort wo Luft ist, kommt keine Wärme an.“

Zum Thema Strom. Auch da machen viele kleine Dinge am Ende eine Menge aus. Licht aus, wenn man einen Raum verlässt. Ebenso PC oder Radio aus, wenn man länger nicht vor Ort ist. „Das klingt banal, aber es macht eine Menge aus. Man muss sich das einfach bewusst machen“, sagt der Klimaschutzmanager.

Ja, es klingt banal, aber es ist Fakt: Wer eine komplett gefüllte Waschmaschine anstellt, ist energietechnisch effizienter unterwegs als jemand, der die Trommel nur halb voll hat.

Ja, es klingt banal, aber es ist Fakt: Wer eine komplett gefüllte Waschmaschine anstellt, ist energietechnisch effizienter unterwegs als jemand, der die Trommel nur halb voll hat. © picture alliance/dpa

Natürlich sollten Lampen nach und nach auf LED umgerüstet werden. Das spart viel Energie. „Dennoch sollten sie dann nicht dauerhaft angelassen werden“, mahnt Johannes Hericks. Wenn nicht solarbetrieben sollten auch Gartenbeleuchtungen abgeschaltet werden.

Große Strom-Einsparpotenziale

Tipp vom Klimaschutzmanager: Wenn es dabei um Sicherheitsaspekte geht, seien Lampen mit Bewegungsmeldern, die richtig eingestellt sind, effizienter und somit am Ende auch sparsamer als eine Dauerbeleuchtung.

Weitere Stromspar-Tipps:

  • Geräte nicht in Stand-by-Modus. Besser sind Kippschalter.
  • Ladegeräte nicht dauerhaft in der Steckdose lassen.
  • Sieben Grad im Kühlschrank reichen aus.
  • Gefrierfach regelmäßig abtauen.
  • Herd: Beim Kochen Deckel nutzen.
  • Backofen: Nicht vorheizen und Umluft nutzen.
  • Waschmaschine: Nur voll anstellen.
  • Computer: Stand-by-Modus statt Bildschirmschoner
  • Trockner auslassen: Wäsche draußen trocknen.

„Es sind viele kleine Dinge, die sich aber am Ende summieren“, betont Heeks Klimaschutzmanager. Wichtig sei, sich der einzelnen Einsparpotenziale bewusst zu sein.

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Wenn dann auch noch etwas Geld übrig ist, sei eine fachmännische Energieberatung „unentbehrlich“. Dabei werde dann auch ein Sanierungsfahrplan erstellt, wie Johannes Hericks sagt. Dieser werde sogar gefördert. „Man bekommt dadurch einen Leitfaden an die Hand, an dem man sich gut orientieren kann.“

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