Autobahnbrücken-Ärger in Heek Schwerlastverkehr bleibt großer Streitpunkt

Autobahnbrücken-Ärger in Heek: Schwerlastverkehr bleibt Streitpunkt
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Es ist Bewegung in Sache gekommen. Der entbrannte Autobahnbrücken-Ärger in Heek ist in konstruktive Bahnen abgebogen. Doch großer Streitpunkt bleibt die Sache mit dem Schwerlastverkehr. Wie also geht es jetzt weiter?

Einen Tag vor Nikolaus hat die Autobahn GmbH ihre gegebene Zusage, das Gespräch mit der Gemeinde zu suchen, in die Tat umgesetzt. Hochrangige Vertreter waren im Rathaus zu Gast.

Konstruktiver Austausch

„Es war ein konstruktiver Austausch und wir bleiben in Gesprächen“, bewertet Bauamtsleiter Herbert Gausling auf Redaktionsanfrage das Ganze. Heißt aber auch: Eine Lösung für die Problematik wurde noch nicht gefunden.

Zur Erinnerung: Die Autobahn GmbH möchte auf diversen Brücken über die A31 im Heeker Gemeindegebiet aus Sicherheitsgründen – Stichwort Statik – das zulässige Gesamtgewicht reduzieren.

Zwar ist bisher keine der Brücken bei den regelmäßigen Kontrollen negativ aufgefallen, aber die Gewichte der Fahrzeuge, insbesondere der landwirtschaftlichen, sind im Laufe der Jahre um ein Vielfaches gestiegen.

Um aus Haftungsgründen auf der sicheren Seite zu sein, will die Autobahn GmbH das zulässige Gewicht reduzieren. Als die Brücken in den 80er-Jahren gebaut wurden, konnte mit der Entwicklung der Gewichtsbelastung keiner rechnen.

Was wäre denkbar?

Und was wäre denkbar? Ein „Einbahnverkehr“ durch Verengung der Fahrbahn mit Ampelanlage und/oder entsprechendem Vorfahrtsschild. Vorteil: Das Gewicht einzelner Fahrzeuge dürfte höher sein (40 Tonnen).

Oder aber: Mit Begegnungsverkehr, dann jedoch mit Schildern, die das zulässige Gewicht pro Fahrzeug reduzieren. Zulässig wären dann zwei Mal 16 Tonnen. Diese Werte hat der Kreis Borken, der für die verkehrsrechtliche Anordnung zuständig ist, der Redaktion mitgeteilt.

Negativ aufgefallen ist bisher keine der Brücken bei den regelmäßigen Kontrollen.
Negativ aufgefallen ist bisher keine der Brücken bei den regelmäßigen Kontrollen. © Till Goerke

Doch beide Versionen sind für die Gemeinde aktuell trotz des konstruktiven Austausches noch nicht tragbar. „Wir müssen noch klären, wie es dann um die Schwerlasttransporte steht“, bestätigt der Bauamtsleiter.

Denn diese Transporte bringen ein vielfach höheres Gewicht als 40 Tonnen mit. Stichwort Bau von Windkraftanlagen. Somit haben die Wirtschaftswege – und so auch die Brücken – laut Verwaltung für den Wirtschaftsstandort Heek und die Energiewende eine elementare Bedeutung.

Wäre es nach der Autobahn GmbH gegangen, wäre die Gewichtsreduktion schon längst passiert. Jetzt soll das Ganze „zeitnah“ erfolgen. Doch dieser Begriff ist dehnbar. Das zeigt sich auch daran, dass die Verwaltung das Thema im Januar 2023 nochmal in den Bauausschuss bringen will. Ende offen.

Und für den Moment mischt sich auch der Kreis Borken als zuständige Straßenverkehrsbehörde nicht in die Gespräche zwischen Gemeinde und Autobahn GmbH ein, wie Kreis-Sprecher Karlheinz Gördes auf Anfrage sagt.

Anfang ist gemacht

„Es sind Vorgespräche, die derzeit laufen. Wir als Kreis kommen erst ins Spiel, wenn es um die konkrete Umsetzung geht.“ Heißt: Wenn vor den Brücken tatsächlich mal Schilder aufgestellt und/oder die Fahrbahnen verengt werden würde.

Die Autobahn GmbH hat gegenüber der Redaktion bereits betont, dass ihr an einer einvernehmlichen Lösung mit der Gemeinde gelegen ist. Mit den erfolgten Gesprächen ist der Anfang gemacht. Mehr aber auch noch nicht.

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