
© Markus Gehring
Beckers Kamp/Grimmeltstraße: Maßvolle Nachverdichtung geplant
Nachverdichtung
Maßvolle Nachverdichtung ist in Heek ein großes Thema. Darum wird sich auch etwas auf den Grundstücken Beckers Kamp/Grimmeltstraße tun. Doch bis diese Entscheidung feststand, gab es viel zu tun.
Noch sind die Grundstücke Beckers Kamp/Grimmeltstraße nichts weiter als eine 1840 Quadratmeter große Wiese. Von Bebauung keine Spur. Doch das wird sich ändern. Der Besitzer der Fläche hat gewechselt und die politische Vorarbeit wurde auch geleistet. Leicht gemacht hat man sich die Entscheidung für zwei Mehrfamilienhäuser dort allerdings nicht.
Und das, obwohl maßvolle Nachverdichtung der erklärte politische Wille in Heek ist. Doch einfaches Durchwinken war in diesem Fall nicht angesagt. Die Lokalpolitiker äußerten zunächst Kritik am Vorhaben. Denn bereits im Juni 2020 war die Angelegenheit Thema im Ausschuss für Bauen und Planen. Der Paragraf 36 BauGB sieht nämlich eine Beteiligung der Gemeinde vor.
Gemeinde muss beteiligt werden
Dort heißt es: „Über die Zulässigkeit von Vorhaben nach [...] wird im bauaufsichtlichen Verfahren von der Baugenehmigungsbehörde im Einvernehmen mit der Gemeinde entschieden.“ Die Genehmigungsbehörde ist dabei der Kreis Borken. Wichtig: Die Grundstücke liegen nicht im Bereich eines Bebauungsplans. Also greift an dieser Stelle Paragraph 34 BauGB.

Die Fläche ist 1840 Quadratmeter groß. Entstehen sollen darauf zwei Mehrfamilienhäuser. © Markus Gehring
Dieser besagt: „Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist.“
Erster Planentwurf wird abgelehnt
Und genau das war laut Lokalpolitik im ersten Aufschlag nicht gegeben. Der Ausschuss war der Auffassung, dass die zum damaligen Zeitpunkt vorgelegte Planung zu massiv und städtebaulich an dieser Stelle nicht verträglich sei. Also führte die Verwaltung mit dem Käufer der Flächen weitere Gespräche.

So sollen die Mehrfamilienhäuser einmal aussehen. © Ingenieur- und Architekturbüro Wessendorf und Rogozinski
Nach weiteren diversen Gesprächen mit dem Kreis Borken und dem Architekten entsprächen die Pläne laut Verwaltung jetzt den Voraussetzungen des BauGB. Tobias Neumann (Dinkelbündnis) sagte in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses zu den Planungen: „Der Baukörper fügt sich jetzt gut ein. Er ist nicht zu massiv, das passt so.“ Einstimmig wurde die Angelegenheit dann durchgewunken.
Zwei Mehrfamilienhäuser sollen entstehen
Entstehen sollen zwei eingeschossige Mehrfamilienhäuser mit Satteldach. Das zweite Geschoss befindet sich dabei im Dachraum. Die Gebäudehöhe orientiert sich an der Nachbarbebauung und soll diese laut Planung nicht überschreiten. Pro Mehrfamilienhaus sollen jeweils sechs Wohneinheiten von 65 bis 90 Quadratmetern Größe entstehen.
Die laut Stellplatzsatzung der Gemeinde notwendigen 18 Stellplätze für die zwölf Wohnungen werden auf dem Grundstück erstellt. Die Rotbuche im Süden des Grundstücks soll laut Planung übrigens erhalten bleiben und weitere neue Bäume gepflanzt werden.
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