Alte Füchse kloppen Doppelkopp

Spielnachmittag

„Man muss auch mal Glück haben – auch im Spiel!“ Wilhelm Mensing strahlt vor diebischer Freude. Eben hat er den letzten Stich der Partie gemacht. Siegesgewiss macht er sich ans Punktezählen. „Re, Kontra – und der Fuchs!“

HEEK

, 14.08.2017, 17:37 Uhr / Lesedauer: 2 min
Doppelkopf zu fünft spielen die Männer, die sich seit zehn Jahren beim Spielnachmittag des Heimatvereins treffen. Im Bild (v.l.) Theo Rosery, Bernhard Depenbrock, Alois Holtkamp und Wilhelm Mensing.

Doppelkopf zu fünft spielen die Männer, die sich seit zehn Jahren beim Spielnachmittag des Heimatvereins treffen. Im Bild (v.l.) Theo Rosery, Bernhard Depenbrock, Alois Holtkamp und Wilhelm Mensing.

Wilhelm Mensing ist ein alter Fuchs, wenn es ums Doppelkopf-Spielen geht. Seit zehn Jahren treffen sich er und eine bis zu 15-köpfige Schar Männer im Haus Hugenroth zum Spielnachmittag. Immer für zwei Stunden – im Sommer ab 17 Uhr, im Winter ab 16 Uhr.

„Es sind fast immer die gleichen“, sagt Wilhelm Mensing. „Zuerst waren auch ein paar Frauen dabei, aber die haben sich nicht durchgeboxt.“ Apropos Boxen: „Meiner“, sagt sein Tischnachbar, während er gleichzeitig mit der Faust laut vernehmlich die Kreuz Dame als Trumpf in den Stich wirft. Spätestens jetzt weiß Wilhelm Mensing, dass da sein Mitspieler sitzt, denn er hält die zweite Kreuz Dame auf der Hand – gegen die drei anderen am Tisch.

Doppelkopf zu fünft – was für den Beobachter zunächst irritierend wirkt, funktioniert hier in gut eingespielter Runde. Alles alte Füchse: Keiner hier ist jünger als 65. Und natürlich kennt man einander. Das gilt sogar für die beiden Heeker am Nebentisch. „Wir müssen die Nienborger unterstützen“, lacht Franz-Josef Münstermann, der ebenfalls seit Jahren dabei ist, obschon die Runde vom Heimatverein Nienborg organisiert wird.

„Das wird teuer“

Wilhelm Mensing wartet in dieser Runde dennoch vergebens auf das eigentlich fällige „Re“ seines Mitspielers. Die beiden haben die Konkurrenz zwischen sich sitzen und dazu ein gutes Blatt mit allen hohen Trümpfen: Kreuz-Damen, Herz-Zehnen, die höchsten Buben, dazu die „Füchse“ (Karo Asse), die Sonderpunkte versprechen, wenn sie vom Gegner gefangen werden. „Das wird teuer“, unkt einer von der Gegenseite nach den ersten Stichen.

Die Runden gehen schnell durch, schon allein, weil jeder Spieler nur sieben Karten am Anfang auf der Hand hat. Das macht den Spaß kurzweilig und nimmt auch ein wenig den Ernst aus der Sache. „Skat hat sich nicht durchgesetzt“, erklärt Wilhelm Mensing in einer Pause. Doch die dauert nur Sekunden. „Den Fuchs haben wir uns zurückgeholt!“, verkündet sein Mitspieler. Wieder werden Punkte gezählt, Cent-Stücke wechseln den Besitzer. Und schon geht es wieder ans Austeilen.

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