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Bedenkliche Entwicklung: Acht Neuinfizierte aus zwei Familien in Heek
Coronavirus
Die Entwicklung ist beunruhigend. Das Kreisgesundheitsamt meldet in Heek acht Neuinfizierte aus nur zwei Familien. Zusätzliches Problem: Kinder der Familien haben Kita und Schule besucht.
Nachdem die Dinkelgemeinde wochenlang Schlusslicht in Sachen Gesamtanzahl der Coronainfektionen im Kreis war, ist dies durch die Ereignisse in den zurückliegenden Wochen längst Geschichte. Und jetzt gibt es auf einen Schlag acht Neuinfizierte.
Dass die jüngsten Fälle aufgedeckt wurden, soll mit einem Arztbesuch zusammenhängen. Dorthin hatte sich eine Person aus der Gemeinde begeben, der es nicht gut ging. Bei den ärztlichen Überprüfungen soll sich herausgestellt haben, dass das Coronavirus Auslöser des Unwohlseins war. Dies setzte die behördliche Maschinerie in Gange.
Enge Kontaktpersonen werden auf das Virus getestet
Enge Kontaktpersonen, sprich die Familienangehörigen wurden ebenfalls auf das Virus getestet. Und da diese alle in engem Kontakt zu einer weiteren Familie standen, wurden deren Angehörige ebenfalls getestet. Das Ergebnis: Insgesamt acht Personen aus beiden Familien sind mit dem Virus infiziert. Die Familien sollen zwar getrennt voneinander wohnen, aber doch nah beieinander.
Die betroffenen Familien und das Kontaktumfeld wurden umgehend unter Quarantäne gestellt. Problem: Ein Kind der Familien hat eine Kindertageseinrichtung in Heek besucht. Ein weiteres geht zur Schule - und wurde positiv getestet. Dementsprechend ist derzeit nicht klar, inwieweit sich das Virus über diesen Weg in der Gemeinde schon weiterverbreitet hat.
Auch in einer Kita wurden Kontaktpersonen getestet
Um Klarheit zu bekommen, hat der Kreis Borken noch am Dienstag (26. Mai) veranlasst, dass die fünf Kinder und fünf Erzieher, die mit dem Kind in einer Kleingruppe waren, auf das Coronavirus getestet wurden. Die Testung hat der DRK-Kreisverband durchgeführt. „Die Ergebnisse liegen derzeit noch nicht vor. Wir hoffen, diese am Mittwoch oder Donnerstag zu erhalten“, sagt Kreis-Pressesprecherin Ellen Bulten auf Anfrage.
An der betreffenden Schule wurde bisher noch kein Corona-Massentest durchgeführt. Laut Mitteilung des Kreises ist das darin begründet, dass die strengen Hygienevorgaben und Abstandsregelungen dort eingehalten worden seien. „Das ist in Rücksprache zwischen Kreisgesundheitsamt und Schulleitung so vereinbart worden“, erklärt die Kreis-Pressesprecherin.
Eltern und Schüler sollen per Schreiben informiert werden
Alle Eltern der Klassenkameraden des betroffenen Schülers sowie die Lehrer sollen zeitnah durch ein Schreiben des Kreisgesundheitsamtes weitergehend informiert werden.
„Erschreckend ist für mich die plötzliche Anzahl, nicht aber, dass es hier in Heek mal wieder positive Befunde gibt“, bezieht Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff Stellung zu den jüngsten Entwicklungen. Von Panikmache hält der Bürgermeister nichts. „Wir müssen jetzt die Ergebnisse des Tests abwarten. Dann werden wir weitersehen.“
Ursprungsort der Infektion soll klar sein
Bleibt die Frage, wie die jüngste Infektionskette ausgelöst wurde. Sprich, wo sich der erste der bisher acht positiv getesteten Personen angesteckt hat. „Wir konnten nachvollziehen, woher die Infektion wahrscheinlich gekommen ist“, sagt Ellen Bulten, ohne weiter ins Detail gehen zu wollen. Nur soviel: Der Ursprungsort soll die „nähere Umgebung“ gewesen sein.
Also ein Zusammenhang mit den jüngsten Vorkommnissen in den fleischverarbeitenden Betrieben in Schöppingen? Immerhin wohnen acht der 34 dort positiv gestesten Personen in der Dinkelgemeinde. „Nein“, sagt Ellen Bulten. „Darüber ist dem Kreisgesundheitsamt nichts bekannt.“
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