
Ein gut sechs Millionen Euro teures Windrad verschwand mal eben so von der Bildfläche. Nach der Havarie des Partnerturmes am 29. September 2021 ward es auch gar nicht mehr gern gesehen. Denn wie schon die ohne fremde Hilfe eingestürzte Anlage nebenan hatte der Betonturm gravierende Schäden und produzierte seit gut 20 Monaten keinen Strom mehr. Eine schrittweise Demontage des Turms mit Gondel und Flügel war aus Sicherheitsgründen nicht möglich, eine Sprengung deshalb unausweichlich.
Die beiden Windenergieanlagen des Gesellschaft Haltern AV 9 galten eigentlich als robust, innovativ und leistungsstark gerade in der Hohen Mark mit mittleren Windgeschwindigkeiten. Vorzeige-Anlagen eigentlich, die aufgrund ihrer Konstruktion auch noch günstiger im Einkauf waren.
Dass sie so schlechte Werbung für den Bau und das Betreiben von Windkraftanlagen machen würden, konnten die Verantwortlichen nicht ahnen. Denn das steht fest: Der Name Haltern bleibt auf immer mit der Havarie verbunden, die schließlich die Vernichtung von 22 Anlagen zur Folge hatte beziehungsweise hat.
RAG und Stadtwerke als Partner sind nun froh, mit der Sprengung für sich ein unsägliches Kapitel schließen zu können. Sie können wieder nach vorn schauen und ihr Projekt, grünen Strom zu produzieren, neu in Angriff nehmen.
Die Havarie und ihre Folgen haben Millionen gekostet. Wie viel genau, will der Windanlagenbauer Nordex nicht preisgeben. Ist ja auch kein Renommee.
Windrad in Haltern gesprengt: Wir zeigen die Sprengung im Re-Live
Vorbereitungen für Windrad-Sprengung in Haltern: Bereich hermetisch abgeriegelt
Halterner Windrad sackte binnen Sekunden in sich zusammen: „Das war gar nicht so laut“