Den Halterner Stausee gab es bereits im Jahr 1930. Wenn man bei Google über "Haltern am See" recherchiert, drehen sich viele Fragen um das regionale Ausflugsziel.

Den Halterner Stausee gab es bereits im Jahr 1930. Wenn man bei Google über "Haltern am See" recherchiert, drehen sich viele Fragen um das regionale Ausflugsziel. © www.blossey.eu

„Wie lang ist eine Runde um den Halterner Stausee?“ – Die häufigsten Fragen bei Google

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Welche Fragen stellen sich Menschen über Haltern – und welche davon beantwortet der Google-Algorithmus? Ein kleiner Blick auf die Seestadt durch die Linse einer Suchmaschine.

Haltern

, 07.09.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Stever und Mühlenbach versorgen einen riesigen Rohwasserspeicher: Beide Flüsse liefern seit dem Jahr 1930 das Wasser für den Halterner Stausee. Bereits 1927 begannen die Arbeiten an der Talsperre. Nach dem Fluten konnte der künstliche See bereits vier Millionen Kubikmeter Wasser fassen.

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Wer „Haltern am See“ in die Suchzeile von Google eingibt, stößt auf Fragen zu diesen Antworten. Im Browser taucht dann zunächst die offizielle Webseite der Stadt und ein Wikipedia-Artikel auf. Darunter treffen Nutzer auf die Kategorie „Ähnliche Fragen“ – eine Sammlung an Fragestellungen und Verlinkungen, unter denen auch „Welcher Fluss fließt in den Halterner Stausee?“ steht. Doch der Fragenkatalog über den Stausee findet damit noch kein Ende.

Fragen rund um den Stausee

Der Stausee ist nach dem Bau der Talsperre weiter gewachsen: Bis zum Jahr 1971 erhöhte sich sein Fassungsvermögen auf knapp 20,5 Millionen Kubikmeter, bei einer Wassertiefe von bis zu sieben Metern. Ein Teil des Wassers dient der Trinkwasserversorgung.

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Außerdem hat der Stausee sich längst als Naherholungsgebiet etabliert: Besucher können segeln, Tret- und Paddelboot fahren oder die Angebote der Gastronomie erkunden. Die Frage „Kann man im Halterner Stausee schwimmen?“ lässt sich also mit „Ja!“ beantworten. Allerdings ist das Schwimmen nur im Seebad erlaubt. Der 800 Meter lange Natursandstrand des Bades wird während der Öffnungszeiten von Rettungsschwimmern der DLRG überwacht.

Der Overrather Hof war ein Kurhotel in der Steverbucht. Nach seinem Umbau 1930 erlebte er bis Anfang des Zweiten Weltkriegs seine Blütezeit am Stausee. Nach Kriegsende beherbergte er britische Soldaten und wurde schließlich 1958 abgerissen.

Der Overrather Hof war ein Kurhotel in der Steverbucht. Nach seinem Umbau 1930 erlebte er bis Anfang des Zweiten Weltkriegs seine Blütezeit am Stausee. Nach Kriegsende beherbergte er britische Soldaten und wurde schließlich 1958 abgerissen. © Archiv Stadt Haltern

Die Wege am Stausee sind auch Teil vieler Wanderrouten. Da Haltern sich zum Beispiel im Naturpark Hohe Mark befindet, führen Etappen des Hohe Mark Steigs auch am See entlang. Die Wasserfläche des Sees ist rund drei Kilometer lang und zwei Kilometer breit. Wer sie als Spaziergänger vollständig umrunden möchte, kann den etwa 9 Kilometer langen Rundweg nutzen. Bei Schrittgeschwindigkeit ist man um den See fast zwei Stunden lang unterwegs. Und damit ist auch die Frage „Wie lang ist eine Runde um den Halterner Stausee?“ abgehakt.

„Wie viele Menschen leben in Sythen?“

Doch konzentriert sich der Blick von Google nicht nur auf die Seenlandschaft. Auch Fragen nach den Einwohnerzahlen einiger Halterner Ortsteile interessieren den Algorithmus der Suchmaschine. Genaue Zahlen liefert die Stadt Haltern selbst (Stand 31. Dezember 2021): In Sythen leben danach 6305 Menschen, in Lavesum 1741, Lippramsdorf zählt 3569 Einwohner, Flaesheim 1905.

„Wie alt ist Haltern am See?“

Die Stadt Haltern am See zählt heute etwa 38.000 Einwohner. Erst im Verlauf der Stadtgeschichte siedelten sich immer mehr Menschen in Haltern an. Passenderweise stellt Google dazu eine weitere Frage: „Wie alt ist Haltern am See?“

Der Siebenteufelsturm an der Turmstraße verbleibt als Andenken an das Mittelalter.

Der Siebenteufelsturm an der Turmstraße verbleibt als Andenken an das Mittelalter. © Benjamin Glöckner (A)

Vor gut 2000 Jahren lagerten römische Legionäre am Lippe-Ufer. Der Stützpunkt der Soldaten beheimatet unter anderem die Legio XIX. Sie wurde während der Varusschlacht im Jahr 9 n.C. von germanischen Kämpfern vernichtend geschlagen.

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Haltern selbst wird erst rund tausend Jahre später urkundlich erwähnt. Im Jahr 1289 spricht der Fürstbischof von Münster dem Ort ein eingeschränktes Stadtrecht zu. Haltern wird zur „Minderstadt“ und erhält das Marktrecht, darf also einen ständigen Markt abhalten. Auch die nahegelegenen Orte Coesfeld und Borken waren Minderstädte.

Ein weiterer Vorteil: Haltern durfte eine Stadtmauer bauen. Die Überbleibsel finden sich noch heute auf dem Stadtgebiet, zum Beispiel mit dem Siebenteufelsturm aus dem Jahr 1502. Sichtbar wird sie außerdem durch die ringförmige Anordnung der Wallstraßen in der Innenstadt.