Die Weihwasserbecken in der Sixtus-Kirche bleiben leer.

© Lukas Wittland

Weihwasserbecken bleiben leer, Osterfeuer aus – Halterner Gemeinden reagieren auf das Virus

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Die Kirchen in Haltern reagieren auf das Coronavirus und sagen Veranstaltungen wie die Osterfeuer ab. Das Hallenbad hat weiterhin geöffnet. Es bestehe dort „kein erhöhtes Infektionsrisiko“.

Haltern

, 13.03.2020, 13:08 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Start in den Tag ist aktuell für viele Bürger damit verbunden, sich darüber zu informieren, wie das Coronavirus weiter in unseren Alltag eingreift. Das Virus breitet sich aus und immer mehr Veranstaltungen werden abgesagt. Einrichtungen in der Stadt, das haben bereits die letzten Tage gezeigt, reagieren auf die aktuelle Lage. Ein weiterer Überblick der Maßnahmen:

  • Kirchen und Gemeinden

Die deutsche katholische Bischofskonferenz rät zur „Zurückhaltung bei der Nutzung des Weihwasserbeckens in der Kirche.“ In der St.-Sixtus-Gemeinde bedeutet das konkret: Die Becken bleiben trocken, „um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren“, erklärte Britta Stenner vom Pastoralbüro der Gemeinde.

Außerdem werde auf den Friedensgruß verzichtet. Auch die Kelchkommunion ist in der gesamten Gemeinde ausgesetzt worden. „Die Handkommunion wird aber nach wie vor abgehalten“, sagte Stenner. Weniger Besucher der Gottesdienste gebe es momentan noch nicht.

Pfarrer Karl Henschel von der evangelischen Kirchengemeinde in Haltern meint hingegen, am vergangenen Sonntag mehr leere Plätze als sonst in der Kirche gesehen zu haben. „Vielleicht lag es aber auch am schlechten Wetter“, sagte er. Mit dem Coronavirus ginge man in seiner Gemeinde „relativ locker“ um. Er selbst schüttle auch weiterhin Hände, sagt Henschel.

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Friedensgruß bei Protestanten eher selten

Die Empfehlung der evangelischen Landeskirche, die Hostie aktuell nicht in den Messwein zu tauchen, befolge man in Haltern aber. Ansonsten fallen einige Keimherde im Vergleich zur katholischen Kirche weg: Weihwasser gibt es in der evangelischen Kirche nicht, der Friedensgruß ist auch eher selten. Die Vorgabe des NRW-Gesundheitsministeriums, bei Veranstaltungen mit weniger als 1000 Besuchern Adresslisten zu führen, hält Henschel bei Gottesdiensten für wenig praktikabel: „Das machen wir noch nicht.“

Auswirkungen hat die Ausbreitung des Virus aber auf die Proben des Erlöserchors. Der Chor folgt der Empfehlung der Landeskirche und sagt die Proben vorerst bis zum 5. April ab. Da im Anschluss die Osterferien beginnen, wird erst am 22. April wieder geprobt.

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Außerdem sagt der Freundeskreis Kirchenmusik der evangelischen Kirchengemeinde das Konzert mit Jessica Burri am 22. März in der Erlöserkirche ab. Man käme damit den Vorgaben der Landeskirche nach, heißt es vom Freundeskreis und bemühe sich um einen Ersatztermin.

Absage der Osterfeuer der Sixtus-Gemeinde

Die Seelsorger der Sixtus-Gemeinde empfehlen sämtlichen Gruppen- und Vereinsverantwortlichen, Veranstaltungen, die nicht notwendig sind, ausfallen zu lassen. Deshalb entfallen:

  • der Kleidermarkt im Josefshaus (geplant für den 14. März),
  • der Seniorennachmittag in St. Lambertus in Lippramsdorf (geplant für den 17. März) – die Messe um 14.30 Uhr findet statt,
  • der Josephsempfang in St. Joseph (geplant für den 22. März) – die Messe findet statt,
  • Suppe und Dessert (geplant für den den 26. April)
  • und die Seniorenrunde St. Joseph bis zum 21. April.

Zudem sind alle Osterfeuer der Sixtus-Gemeinde abgesagt.

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  • Hallenbad und Sauna im Aquarell

Für die Besucher des Aquarells gebe es aktuell keine Einschränkungen bei der Nutzung des Hallenbades und der Sauna. „Coronaviren werden nach derzeitigem Wissensstand nicht über das Badewasser übertragen. Damit besteht im Schwimmbad kein erhöhtes Infektionsrisiko“, teilte Unternehmenssprecher Thomas Liedtke auf Anfrage mit. „Es gelten dieselben Vorsichtsmaßnahmen, wie in allen anderen öffentlichen Gebäuden auch.“

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Ergänzend zur täglichen Reinigung des Bades hätten die Stadtwerke Haltern als Betreiber des Aquarells die Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen verstärkt. So würde beispielsweise eine zusätzliche Wischdesinfektion von häufig berührten Flächen wie Handgriffen und Türklinken vorgenommen.

„Darüber informieren wir unsere Gäste durch einen Aushang, in dem wir auch auf die persönlich sinnvollen Maßnahmen wie Nies- und Hustenetikette sowie Händewaschen hinweisen. Zudem haben wir einen Desinfektionsmittel-Spender aufgestellt“, erklärte Thomas Liedtke. Unter Berücksichtigung der Entwicklung und der Empfehlungen von Behörden und Experten werde außerdem die Situation jeden Tag neu bewertet.

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