Heiko Döring hat einen der landschaftlich schönsten Arbeitsplätze in Haltern, direkt am Ufer des Südbeckens des Halterner Stausees. Hier liegt das Wasserwerk Haltern der Gelsenwasser AG. Heiko Döring ist seit dem 1. Oktober 2022 der neue Leiter dieses Wasserwerks.
In Zeiten, in denen globale Krisen - von der Coronapandemie über den Klimawandel bis zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine - nicht abzureißen scheinen, ist die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung von rund einer Million Menschen im Ruhrgebiet und darüber hinaus eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe. Dessen ist sich Heiko Döring bewusst: „Für mich ist das Trinkwasser der wichtigste Bereich der kritischen Infrastruktur überhaupt“, sagt er.
Der 37-jährige neue Wasserwerksleiter ist ein „Eigengewächs“ von Gelsenwasser. Geboren in Münster und aufgewachsen in Dülmen studierte er nach dem Abitur Maschinenbau in Gelsenkirchen, trat bereit 2006 in das Wasserversorgungsunternehmen ein. „Ich habe bei Gelsenwasser eine Schlosserausbildung gemacht und ein duales Studium absolviert“, erzählt Heiko Döring.
Mehrere Wasserwerke
Berufsbegleitend studierte er anschließend zusätzlich Umweltwissenschaft, war Werkstudent, Trainee und später Projektingenieur in der Abteilung „Werke“ des Unternehmens, deren Leitung er 2018 übernahm. „Dazu gehören alle Wasserwerke außer Haltern“, erläutert Heiko Döring. Gelsenwasser betreibt ein weiteres Wasserwerk in Hünxe und ist in mehreren weiteren Werken in Kooperationen oder Beteiligungen aktiv.
Im Oktober 2022 übernahm Heiko Döring die Leitung des Wasserwerkes Haltern und wurde Nachfolger von Magnus Meckelburg, der in der Gelsenwasser-Zentrale jetzt die Leitung der Wasserwirtschaft übernommen hat.

Der Klimawandel und die Trockenheit der letzten Sommer gehören zu den Herausforderungen, denen sich der Wasserversorger weiterhin stellen muss. Heiko Döring sieht aber keine kritische Situation: „Die Talsperren haben auch in diesem Sommer wieder das getan, was sie sollen: für eine regelmäßige Wasserversorgung gesorgt. Das steuern wir durch die Wasserstände in den Becken und im Hullerner Stausee, die Abläufe sind absolut kalkulierbar“, sagt Döring.
Wasserverbrauch gesunken
Der Wasserverbrauch von Industrie und Haushalten sei in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. „Beim Bau der Talsperren hatte man noch mit wesentlich höheren Verbräuchen gerechnet, sodass jetzt ausreichend Puffer vorhanden ist.“
In der Coronakrise galt es vor allem, immer genügend Personal zur Verfügung zu haben, damit das Schichtsystem nicht gefährdet wurde. „Das ist uns sehr gut gelungen und heute spielt Corona im Unternehmen kaum noch eine Rolle. Wir sind uns aber auch bewusst: Corona ist noch nicht vorbei“, sagt Heiko Döring.

Durch den Ukraine-Krieg stellte sich die akute Frage: Was passiert bei einem Blackout mit der Wasserversorgung? Auch da beruhigt Heiko Döring: „Dann stellen wir unseren gesamten Betrieb auf Notstromaggregate um und können ihn 72 Stunden lang weiterbetreiben. Das wird jedes Jahr ein Mal in einer Übung simuliert. Erst danach würden wir weiteren Treibstoff (Heizöl oder Diesel) zum Weiterbetrieb benötigen.“
Alte Autos und Motoräder
Auf dem Werksgelände will Gelsenwasser außerdem mit weiteren Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie beitragen.

Heiko Döring fühlt sich in der Stadt Haltern sehr wohl. Er lebt mit seiner Partnerin und seinen zwei Töchtern gern in der Seestadt und nutzt die Freizeitmöglichkeiten zum Mountainbike-Fahren und zum Segeln. Außerdem sind alte Autos und Motorräder sein Hobby. „Als Schrauber würde ich mich allerdings nicht bezeichnen“, so Döring schmunzelnd. Dafür bleibt in seiner neuen Tätigkeit jetzt auch weniger Zeit als früher.
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