Wanderer finden fossile Schätze aus der Kreidezeit in der Haard
Fossilienwanderung
RVR-Ranger Dirk Bruszies ist am Montag mit 20 Teilnehmern durch die Haard gewandert. Ihr Ziel: Abdrücke von Fossilien im Waldboden aufspüren und sammeln.

RVR Ranger Dirk Bruszies nahm die Gäste mit auf eine vierstündige Fossiliensuche in der Haard. © Jürgen Wolter
Vielleicht finde ich einen Schatz“, überlegte Grundschülerin Lara Salewski beim Start der Wanderung am Forsthof Haard. Sie war sehr gespannt, was sie am Montagmorgen erwartete. Zusammen mit ihrer Mutter Andrea und 20 weiteren Teilnehmern brach sie zu einer vierstündigen Fossilienwanderung in das Waldgebiet auf.
Einen Schatz fand Lara zwar nicht, aber dafür führte Dirk Bruszies, Ranger beim RVR Ruhr Grün, die Teilnehmer, darunter viele Familien mit Kindern, zu Fundstellen, die viel über die geologische Beschaffenheit des Waldgebietes aussagen.
Andrea Salewski hatte sich noch kurzfristig für die Fossilienwanderung angemeldet, nachdem sie aus der Halterner Zeitung von dem neuen Termin erfahren hatte. „Das wird bestimmt eine spannende Sache“, fand sie.
Wald auf nährstoffarmem Boden

Abdrücke von Fosslien wie Muscheln finden sich in großer Zahl im Sandstein der Haard. © Jürgen Wolter
Bevor es zu den Fundstellen ging, hatte Dirk Bruszies zunächst viele Informationen über die Haard und ihre Pflanzen parat. „Die Haard ist im Prinzip ein Wald auf nährstoffarmem Boden“, so Bruszies. „Die Halterner Sande lassen das Wasser schnell versickern. Infolgedessen ist die Haard auch ein eher artenarmer Wald. „Aber es gibt trotzdem viele unterschiedliche Pflanzen“, so der RVR-Ranger.
Brennnesseln zum Beispiel lösen Juckreiz aus, wenn man mit ihnen in Berührung kommt. Die Taubnessel, die der Brennnessel relativ ähnlich sieht, ist aber völlig harmlos. Dirk Bruszies lud die Kinder zu einer Mutprobe ein, beim Anfassen der Taubnessel passierte ihnen aber gar nichts.
Dann lenkte der RVR-Ranger das Augenmerk der Wanderer auf die Steine: Häufig finden sich in der Haard Raseneisensteine, die bis zu 50 Prozent Eisen enthalten und früher auch zur Eisengewinnung genutzt wurden. „Die rötlich-braune Farbe, die man an den Steinen sieht, ist Rost“, so Dirk Bruszies.
Spuren von Muscheln im Gestein

Mika (l.) und Piet haben einen Muschelabdruck gefunden. © Jürgen Wolter
Dann ging es zu einer Fundstelle, an der fossile Abdrücke zu finden sind. „Im Sandstein haben die Fossilien wie etwa Muscheln in der Kreidezeit Abdrücke hinterlassen. In dieser Zeit lebten auch die Dinosaurier, so alt sind die Abdrücke“, so Dirk Bruszies. Die im Waldboden aufzustöbern, machte natürlich vor allem den Kindern Riesenspaß.
Ein Fossil ist jedes Zeugnis vergangenen Lebens der Erdgeschichte, das älter als 10.000 Jahre ist. Muscheln haben beispielsweise Abdrücke im Sandstein hinterlassen, die gut sichtbar sind. Zu Fossilien zählen aber auch die Ablagerungen von Lebewesen, etwa Ammoniten, die im Gestein eingeschlossen sind.
Vor allem für die Kinder war die Suche eine aufregende Sache. Der RVR führt Fossilienwanderungen regelmäßig in unterschiedlichen Waldgebieten des Ruhrgebiets durch.

Dirk Bruszies ist Ranger beim RVR Ruhr Grün. © Jürgen Wolter