So klappt es beim Pilze sammeln in Haltern: Experte gibt Tipps und Empfehlungen

© (Archiv) Jürgen Wolter

So klappt es beim Pilze sammeln in Haltern: Experte gibt Tipps und Empfehlungen

rnTipps für Pilzsammler

Mit dem Herbst steigt wieder die Zahl der Pilze-Sammler – auch in Haltern. RVR-Förster Harald Klingebiel gibt Tipps zum Sammeln und wo man in Haltern fündig wird.

Haltern

, 16.10.2019, 10:03 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Suche nach beliebten Speisepilzen in der Natur gestaltet sich derzeit schwierig. Harald Klingebiel, Förster beim Regionalverband Ruhr (RVR), bezeichnet die aktuelle Situation für Pilzsammler als „mäßig bis schlecht“. Ein feucht-warmes Milieu sei zwar gut für das Wachstum, doch der Sommer sei zu warm gewesen.

Vor allem die Trockenheit sei für die Waldböden das Hauptproblem. Zwar habe es stellenweise schon wieder kräftige Regenfälle gegeben. Grundsätzlich sei aber bislang nur wenig Wasser in den Böden gespeichert - „es müsste noch vier Wochen durchregnen“, meint Klingebiel. Das Wetter in den kommenden Tagen wird nach Angaben des RVR-Försters das Pilzjahr 2019 bestimmen.

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Harald Klingebiel verrät, an welchen Stellen Pilzsammler dann besonders fündig werden können. „Es gibt verschiedene Pilz-Arten, die an vielen Stellen beheimatet sind“, erklärt er. Suchen könne man an Wiesen und Wiesenrändern, Feldreihen und landwirtschaftlichen Flächen sowie an Waldwegen und Moorrändern.

Es gebe nicht unbedingt einen bestimmten Standort, an dem besonders viele Pilze vorkommen, meint Klingebiel. Eine hiesige Pilzart, die Hallimasche, könne vor allem in Nadelwäldern gefunden werden. Die Täublinge im Wald hingegen seien größtenteils nicht genießbar. Die allgemein beliebten Braunkappen dagegen kämen in Haltern und Umgebung generell nicht so häufig vor.

Noch immer radioaktiv belastet

Überraschend: Die Pilze im Naturpark Hohe Mark und in der Haard sind laut Klingebiel seit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl noch immer radioaktiv belastet. „Isotope sind nach wie vor im Nährstoffkreislauf vorhanden“, weiß der Experte. Und gibt zugleich Entwarnung. „Es ist nicht dramatisch, wenn man nur zwei-, dreimal im Jahr selbst gesammelte Pilze isst“, so der Experte weiter. Die Belastung sei dann nur gering.

Rein rechtlich sei es Waldbesuchern erlaubt, einen Korb Pilze zu sammeln und mitzunehmen. „Soll es mehr werden, ist dies mit dem Waldbesitzer abzusprechen“, informiert Klingebiel weiter. Wahlloses Sammeln sei eben Raubbau an der Natur.

Nur das sammeln, was man kennt

Der Förster betont aber auch: „Es ist wichtig, immer nur das zu sammeln, was man kennt.“ Man solle sich kundig machen und bestenfalls auf wenige Arten spezialisieren, sodass diese sicher erkannt und mitgenommen werden können. „Sicher sollte man sich schon beim Anblick des Fruchtkörpers sein“, rät er. Wenn der Fruchtkörper zur Bestimmung erst hinausgedreht werden müsse, gebe es zu viel Abfall, falls der Pilz erst dann als ungenießbar erkannt werde. „Und das schadet der Natur.“ Wer die Pilze zudem mit dem Messer abschneide, sorge dafür, dass sie nachwachsen können.

Harald Klingebiel appelliert an die Pilzsammler, generell auf die Natur Rücksicht zu nehmen. „Der Wald ist tunlichst nicht in breiter Front zu durchlaufen, das stört die Waldbewohner“, sagt der Förster. „In Schutzgebieten, in denen das Sammeln verboten ist, sollte man immer auf den Wegen bleiben.“

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