Auch auf Höhe des Ketteler Hofes gibt es keinen Radweg an der Rekener Straße.

© Jürgen Wolter

Trotz Gefahr für Radler keine Chance für Radweg-Lückenschluss in Lavesum

rnRadwegebau

Nach dem Streit um Tempolimits an der Rekener Straße in Lavesum rückt die Landesstraße erneut in den Fokus. Diesmal geht es um Radwegebau und Lkw-Verkehr.

Lavesum

, 22.12.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der bis vor Kurzem geführte Streit um Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Rekener Straße (L 652) in Lavesum und eine mögliche Gefährdung von Radfahrern und Fußgängern beim Überqueren der Straße in Höhe des Hofes Hagedorn hatte bei vielen Bürgern Unmut ausgelöst.

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Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat inzwischen über weitere Projekte auf der Landesstraße abgestimmt. Dem Radwegebau in Lavesum räumten die Mitglieder der Verbandsversammlung aber keine besondere Priorität ein. Obwohl der Lückenschluss der Radwegeroute zwischen Ketteler Hof und Granatstraße in der Prioritätenliste vom Landesbetrieb Straßen.NRW sogar höhergestuft worden war. Radler und Fußgänger sind den Gefahren des Straßenverkehrs auf der knapp zwei Kilometer langen, engen und viel befahrenen Strecke unmittelbar ausgesetzt.

Zuletzt rückte das Projekt mit einem geschätzten Investitionsvolumen in Höhe von gut 1,5 Millionen Euro wegen einer Verschlechterung des Straßenzustands auf der sogenannten Prioritätenliste für den Radwegebau an bestehenden Landesstraßen von Platz 19 auf Platz 15 vor. Folgen hat das jedoch keine.

„Der Handlungsbedarf ist vorhanden“, räumt Nadia Leihs ein. Die Straßen.NRW-Sprecherin verweist aber zugleich auf begrenzte Kapazitäten beim Landesbetrieb. „Wir müssen uns bei der Durchführung von Maßnahmen auf die wichtigsten auf den vorderen Rängen beschränken.“

„Die Priorisierung erfolgt durch den RVR“

Der Landesbetrieb habe den Planungsauftrag, so Leihs. Die Priorisierung dagegen erfolge durch den RVR, betont die Sprecherin der Landesbehörde. Die Verbandsversammlung hatte die Prioritätenliste vergangene Woche durchgewunken. „An dieser Liste orientieren wir uns“, so Leihs weiter.

Ein Zeitrahmen für den Radweg-Lückenschluss in Lavesum könne nicht genannt werden. „Wir arbeiten daran, die wichtigsten Maßnahmen zügig abzuarbeiten, damit weitere Projekte nachrücken können“, hieß es.

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Nadia Leihs macht aber kein Geheimnis daraus, dass zwischendurch auch ganz andere Projekte wiederum höhergestuft werden könnten. Der Lavesumer Radweg könnte dann wieder ins Hintertreffen geraten.

Reparaturen jederzeit möglich

Losgelöst davon aber seien die Straßenmeistereien jederzeit in der Lage, Reparaturarbeiten auf der Rekener Straße durchzuführen, sobald dies nötig sei. „Auch bei größeren Reparaturen können wir schnell reagieren“, sagte Leihs. Für eine grundhafte Erneuerung der L 652 an der Stelle sei aber ein politischer Auftrag erforderlich.

Keine Chance für CDU-Vorschlag

Auch für Lkw-Fahrverbote auf der L 652 in Lavesum sieht der Landesbetrieb „keine Notwendigkeit“. Eine entsprechende Forderung hatten die CDU Haltern und Andreas Stegemann im Rahmen seiner Bürgermeisterkandidatur im Juni 2020 formuliert. Demnach sollte die Rekener Straße zum Schutz der Radfahrer für Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt werden. „Ein derartiger Antrag liegt uns nicht vor“, erklärte Nadia Leihs hierzu. Und er käme auch nicht durch. „So eine Maßnahme ist nur in Ausnahmefällen möglich.“ Der L 652 käme aber eine wichtige Bedeutung zu. Sie diene als schnelle Verbindung nicht nur zur Autobahn.

Maßnahmen ohne Priorität

  • Für die Umgestaltung des Kreuzungsbereichs Rekener Straße/Lavesumer Straße/ Schützenstraße in Lavesum liegt auch keine konkrete Planung vor. Ein Termin ist bis auf Weiteres nicht in Sicht. Das beschloss die Verbandsversammlung.
  • Der Radwegebau am Stockwieser Damm (L 652) in Sythen rückt ebenfalls in weite Ferne. Der RVR hat dieser Maßnahme ebenfalls keine Priorität eingeräumt.
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