Das Sixtus-Hospital in Haltern gehört zum KKRN-Klinikverbund.

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KKRN zu Impfpflicht: „Werden uns wohl von Mitarbeitenden trennen müssen“

rnAb März 2022

Die Impfquote in den Häusern des KKRN, zu denen auch das Halterner Sixtus-Hospital und das Dorstener Elisabeth-Krankenhaus gehören, ist hoch. Und doch gibt es auch hier ungeimpfte Mitarbeitende.

Haltern

, 21.12.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegeberufe ist beschlossene Sache. Ab März 2022 müssen Beschäftigte in diesen Bereichen ihren Impfstatus nachweisen, Ungeimpften drohen Jobverlust und Bußgelder. Wie die Impfquote im Katholischen Klinikum Ruhrgebiet Nord (KKRN) ist, wie die Stimmung in den Häusern ist und welche Konsequenzen die Impfpflicht auf die Personalsituation des KKRN haben kann, erläutern Guido Bunten, Kaufmännischer Direktor des KKRN-Klinik-Verbundes und Personalleiter Ralf Hantel.

Wie ist der Standpunkt des Klinikverbundes bezüglich des Beschlusses zu einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht?

Guido Bunten: Diese Frage ist schwer zu beantworten. Auf der einen Seite ist es zu begrüßen, dass es im kommenden Jahr eine Impfpflicht geben wird. Nur, wenn möglichst viele Menschen vollständig geimpft bzw. geboostert sind, werden wir die Pandemie überwinden können.

Guido Bunten ist Kaufmännischer Direktor des KKRN-Klinik-Verbundes.

Guido Bunten ist Kaufmännischer Direktor des KKRN-Klinik-Verbundes. © KKRN


Der Beschluss, die Impfpflicht zunächst in den Bereichen umzusetzen, die bereits eine hohe Impfquote aufweisen, trifft jedoch nicht bei jedem unserer Mitarbeiter auf Zustimmung. Dennoch werden wir selbstverständlich die gesetzlichen Vorgaben einhalten und diese auch kontrollieren.

Wie ist mittlerweile die Impfquote in den Häusern des KKRN, insbesondere bezogen auf Haltern und Dorsten?

Ralf Hantel: Mittlerweile haben sich 94,7 Prozent der Mitarbeitenden der KKRN impfen lassen. Jedoch handelt es sich bei den restlichen Mitarbeitern nicht unbedingt um sogenannte „Impfverweigerer“. Einige unserer Mitarbeiter können sich auch wegen gesundheitlicher Gründe bisher nicht impfen lassen.

Sind die Booster-Impfungen bereits durch?

Guido Bunten: In den Standorten der KKRN wurden Ende November/Anfang Dezember bereits Booster-Impfungen (aber auch Erst- und Zweitimpfung-Termine) für alle Mitarbeiter angeboten. Anfang 2022 planen wir weitere Termine für unsere Mitarbeiter, um möglichst viele zu motivieren, sich impfen zu lassen.

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Wo gibt es noch Personal, das sich nicht impfen lässt und wie wird im Hinblick auf die Impfpflicht ab Mitte März damit umgegangen?

Ralf Hantel: Die Mitarbeiter, die noch nicht geimpft worden sind, kommen nicht alle aus einem Bereich, sondern arbeiten in den verschiedensten Bereichen unseres Krankenhauses. Bisher setzen wir weiterhin auf Aufklärung. Unsere Experten stehen unseren Mitarbeitern bei allen Fragen und Ängsten zu der Impfung mit Rat und Tat zur Seite. Wir hoffen, weitere Mitarbeiter für die Impfung gewinnen zu können.

Ralf Hantel arbeitet als Personalleiter im KKRN-Klinik-Verbundes

Ralf Hantel arbeitet als Personalleiter im KKRN-Klinik-Verbundes © KKRN


Was ab März mit den Mitarbeitern passieren wird, die sich nicht impfen lassen wollen, ist derzeit noch nicht abschließend klar. Derzeit müssen wir jedoch davon ausgehen, dass wir uns entsprechend der gesetzlichen Vorgaben von diesen Mitarbeitern werden trennen müssen. Einen Entscheidungsspielraum wird es für uns als Krankenhaus nicht geben, sollten sich die gesetzlichen Vorgaben nicht noch ändern.

Wie ist die Stimmung allgemein unter dem Personal? Auch Geimpfte können ja prinzipiell gegen eine Impfpflicht sein.

Ralf Hantel: Die Stimmung ist gespalten. Die meisten Mitarbeiter haben sich freiwillig impfen lassen, weil sie selbst die Notwendigkeit erkannt haben, dies zu tun. Eine gangbare Alternative wäre sicherlich gewesen, weiterhin auf Aufklärung zu setzen, wie es auch in anderen europäischen Ländern praktiziert wird.

Fürchten Sie Kündigungen?

Ralf Hantel: Natürlich kann es sein, dass Mitarbeiter, die sich nicht impfen lassen wollen, bei uns kündigen. Gerade bei Mitarbeitern im ärztlich/pflegerischen Bereich gibt es jedoch nur wenig Alternativen, ohne Impfung den Beruf weiter auszuüben. Aufgrund der hohen Impfquoten in unseren Häusern werden jedoch nicht ganze Bereiche zusammenbrechen. Dennoch ist es schade um jeden Mitarbeiter, den wir durch die Einführung der Impfpflicht verlieren.