Schülerinnen und Schüler der 7b der Realschule sammelten auf dem Markt alte Handys, v.l.: Lennart, Danah, Nada, Edyta, Greta und Lehrerin Claudia Frydyada de Piotrowski.

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Tasten statt Touchscreen: Halterner Realschüler finden alte Handys „voll cool“

rnHandysammlung

Am Freitag standen sie mit einem Stand auf dem Halterner Markt: Schülerinnen und Schüler der Realschule setzten sich mit einer Sammelaktion für die Umwelt ein.

Haltern

, 15.01.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Handys zum Aufklappen, Handys zum Aufschieben, Handys mit Mini-Display: Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7b und 9a der Alexander-Lebenstein-Realschule waren am Freitag, 14. Januar, ganz scharf auf die alten Dinger: Sie veranstalteten mitten im Marktgetümmel eine Sammlung von ausrangierten Handys.

„Eigentlich finde ich die voll cool“, meint Edyta aus der 7b. Mit ihrer Klasse hatte sie die zweite Schicht am Freitagmorgen auf dem Markt übernommen. „Ich hätte gern so ein Handy.“ Und alle anderen Smartphone-Funktionen? „Die hab ich ja auch am PC oder Fernseher.“

„Damit schützt man die Natur“

Wie die alten Teile funktionieren, damit kannten sich die Schüler erstaunlich gut aus. Besser jedenfalls als ihre Lehrerin Claudia Fydyada de Piotrowski, die sich erstmal zeigen lassen musste, wie sich so ein altes Handydisplay aufschieben lässt.

Mit ihrer Aktion wollen die Schülerinnen und Schüler der Umwelt etwas Gutes tun. Zusammen mit dem Naturschutzbund (NaBu) Haltern ist deshalb die Idee zu der Aktion entstanden. „Das ist auf jeden Fall gut, die Handys zu sammeln, denn damit schützt man die Natur“, findet Schülerin Danah.

Auch Heinz-Werner Marggraf gab ein Handy bei den Realschülern ab.

Auch Heinz-Werner Marggraf gab ein Handy bei den Realschülern ab. © Jürgen Wolter

„Ausgediente Handys in den Hausmüll zu werfen, schadet der Umwelt und ist gesetzlich verboten“, schreibt dazu der NaBu. „Zu viele seltene Rohstoffe gehen dabei verloren und unnötig viele Ressourcen werden weiter abgebaut.“

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An ihrem Stand auf dem Marktplatz informierten die Schüler darüber, dass unter anderem Gold, Kupfer, Aluminium, Zinn und Tantal, ein Metall, das zu den Seltenen Erden zählt und unter extrem umweltschädlichen Bedingungen abgebaut wird, in den alten Handys vorhanden sind und wieder verwertet werden können.

Rohstoffe werden recycelt

„Wir geben deshalb die Handys an den NaBu weiter, der für das notwendige Recycling sorgen kann“, sagt Claudia Fydyada de Piotrowski. Der Erlös aus dem Verkauf soll in ein Artenschutzprojekt fließen. „Davon betreut der NaBu mehrere, es wird noch überlegt, ob wir auch direkt ein Haltern ein Projekt unterstützen können“.

So sahen Handys mal aus: Die Schüler haben davon über 100 gesammelt.

So sahen Handys mal aus: Die Schüler haben davon über 100 gesammelt. © Jürgen Wolter

Auch in der Schule haben die Realschüler schon Handys eingesammelt und zwar klassenweise. Diejenige Klasse, die die meisten Handys abgibt, wird dafür mit einem zusätzlichen Wandertag zusammen mit dem NaBu in die Halterner Natur belohnt.

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Die Aktion am Freitag auf dem Marktplatz war äußerst erfolgreich: Innerhalb von drei Stunden zählten die Schüler schon 100 Handys in ihrer Sammelbox. Deshalb soll die Sammlung am kommenden Freitag noch einmal wiederholt werden.

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