Stever-Lippe-Passage für Radfahrer rückt näher „Wir lassen nicht locker“

Stever-Lippe-Passage rückt näher: „Wir lassen nicht locker“
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Ein 400 Meter langer Rad- und Fußweg. Dafür setzt sich die Bürgerinitiative Stever-Lippe-Passage seit zwei Jahren ein. Parallel zur Recklinghäuser Straße möchten sie die Papenbrückstraße mit der Wasserwerkstraße verbinden. Jetzt kommt Bewegung in die Sache. Bis Ende Mai stellt die Stadt den Förderantrag.

Das bestätigte Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier auf Anfrage. Die Frist muss eingehalten werden, wenn die Mittel 2024 zur Verfügung stehen sollen. Die Bürgerinitiative wünscht sich den Radweg aus zweierlei Gründen.

Da wäre zu einem der Sicherheitsaspekt. Es gehe um den Hinweg von Hamm-Bossendorf nach Haltern. „Man könnte fahren ohne die gefährliche Kreuzung zu nutzen“, erklärt Peter Norden, Mitglied der Bürgerinitiative.

Ein weiterer Aspekt sei der Tourismus. „Die touristische Weiterführung der Steverauen-Radwege“, so Norden. Die Strecke ist schon seit Jahren im Gespräch. „Wir sind jetzt etwas hartnäckiger“, betont er.

Frauen und Männer stehen mit ihren Fahrrädern vor der Kamera.
Hoffen, dass hier an der Wasserwerkstraße bald die Stever-Lippe-Passage endet und lassen nicht locker (v.l.): Michael und Heike Schäfen, Martin Bendieck, Peter Norden, Volker Klose und Kristina Bendieck mit Kalle. © Jürgen Wolter (Archiv)

Die Bürgerinitiative hat die Stadt Haltern, den Kreis Recklinghausen und den Lippeverband von ihrer Idee überzeugt. Sie müssen jetzt zusammenarbeiten. „Das war ein dickes Brett, alle zu überzeugen und mitzunehmen“, meint Peter Norden. Dass die Stadt nun den Förderantrag stellt, sei eine frohe Botschaft.

100 Meter FFH-Gebiet

Der geplante Radweg tangiert einen FFH-Bereich (etwa 100 Meter). Die Fauna-Flora-Habitat-Richtline der EU hat die Erhaltung der biologischen Vielfalt zum Ziel. Das Gutachten für den Antrag auf die Befreiung von den Verboten des Landschaftsplanes (Landschaftspflegerischer Begleitplan, FFH-Verträglichkeitsprüfung und Artenschutzprüfung) steht noch aus.

Damit sei im 3. Quartal (Sommer) 2023 zu rechnen, so die Stadtsprecherin. Der aktuelle Planungsstand der Stadt steht in der Berichtsvorlage des Klima, - Umwelt- und Mobilitätsauschusses von November 2022. Im FFH-Bereich sieht die Stadt einen aufgeständerten Radweg vor, außerhalb einen Asphalt mit heller Absplittung.

„Im Augenblick werden die Varianten „Steg“ und „komplett Asphalt“ parallel betrachtet. Alles Weitere hängt von der landschaftsrechtlichen Genehmigung ab. Danach können die vertiefenden Planungen erstellt werden“, so Sophie Hoffmeier.

Eine Montage, wo ein Fahrradfahrer über einen Radweg fährt.
So könnte die Stever-Lippe-Paasage unterhalb des Recklinghäuser Damms verlaufen. © Haltern Fahrradfreundlich

Auch der Lippeverband unterstützt das Projekt. Er will an der Wasserwerkstraße einen neuen Bauhof errichten. Der Radweg würde auf einem kurzen Stück über das Gelände führen. Der Verband berücksichtigt den Radweg bei der Planung des Betriebshofes, bestätigt Sprecherin Meike Delang.

„Es gibt zwei Varianten, wie der Radweg über das Gelände laufen kann. Wir werden informieren, sobald es konkreter wird,“ sagt sie „Wir müssen die Genehmigungen abwarten, aber wir machen alles möglich.“

Gemeinsamer Austausch

Der Lippeverband habe der Bürgerinitiative vorgeschlagen, sich mit der Stadt Haltern vor Ort zu treffen und die Pläne zu besprechen, sagt Peter Norden. „Das ist eine tolle Sache. Ich finde es gut, dass wir gemeinsam darüber sprechen, wie es am Ende aussehen wird.“

Die Bürgerinitiative hofft, dass es im nächsten Jahr losgeht. „Wir gehen davon aus, dass es klappt. Die Zeit des Hoffens ist eigentlich vorbei“, so Norden. „Wir lassen nicht locker.“

Doch wann peilt die Stadt den Baubeginn an? „Voraussichtlich Mitte 2024 wird frühestens der Förderbescheid vorliegen. Ein früherer Beginn wäre förderschädlich. Der weitere Zeitplan ist aber auch abhängig davon, wann die landschaftsrechtliche Genehmigung vorliegt und welche Nebenbestimmungen sie enthält“, erklärt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier.

Insgesamt rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten in Höhe von 700.000 bis 800.000 Euro.

Der Kreis Recklinghausen (Untere Naturschutzbehörde) wartet, wie bereits im Februar 2023, auf den Prüfauftrag durch die Stadt, so Kreissprecherin Lena Heimers.

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