Jungtiere aktuell in Lebensgefahr Jäger Reinhold Bergjürgen appelliert an Spaziergänger

Jungtiere in Gefahr: Jäger Reinhold Bergjürgen appelliert an Spaziergänger
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Die Brut und Setzzeit hat am 1. April begonnen und endet am 15. Juli. In dieser Zeit bittet Reinhold Bergjürgen aus Sythen Hundebesitzer darum, ihre Vierbeiner im Wald an die Leine zu nehmen:

„Insbesondere große Hunde sollten mit kurzer Leine immer auf den Wegen geführt werden. Trächtige Ricken sind nur eingeschränkt fluchtfähig“, sagt der Jäger. Kommen ihnen große Hunde zu nahe, hätten die Rehe keine Chance zu entkommen.

Generationenkonflikt

Die jungen Rehe, die im letzten Jahr auf die Welt gekommen sind, werden nun von den älteren Rehböcken nicht geduldet. Während die dominanten Rehböcke ihr Revier in der Haard verteidigen, flüchten die Jungtiere über Halterns Straßen.

„Aber nicht nur das Verhalten der Rehböcke sowie die aktuelle Brut- und Setzzeit sind Gründe, dass vermehrt Wild- und Rehtiere plötzlich am Straßenrand auftauchen. Spaziergänger, die im Wald auch nur einen Meter vom Wegesrand abkommen, scheuchen die Tiere auf. Auch das führt leider regelmäßig zu Wildunfällen“, sagt Reinhold Bergjürgen.

Bitte nicht anfassen

Dann wird der Fachmann aus Sythen etwas emotional: „Spaziergänger sollten auf keinen Fall Rehkitze anfassen, sonst werden sie von der Ricke nicht mehr angenommen. Ein Rehkitz braucht jedoch alle zwei Stunden die Milch, es ist daher dringend auf die Mutter angewiesen.“

Polizei rufen

Bei einem Wildunfall sollen Autofahrer den verletzten Tieren auf keinen Fall hinterherlaufen. Sie erschweren nur unnötig die Suche nach dem verletzten Wildtier, das oftmals noch weite Strecken laufen kann. In vielen Fällen verenden die Tiere dadurch eher, als dass ihnen geholfen werden kann.

„Bei einem Unfall sollte unbedingt die Polizei gerufen werden. Die hat in der Regel alle Kontaktdaten für den Jagdausübungsberechtigten, der einen Hund mitbringt, um das verletzte Tier zu suchen“, empfiehlt Bergjürgen.

Auf folgenden Straßen kommt es in Haltern häufig zu Wildunfällen: Sythener Straße, Granatstraße, Sythener Damm und Bossendorfer Damm.

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