Schnelle Veränderungen im Geschäftsjahr der Stadtsparkasse Haltern Eine Ära geht zu Ende

Stadtsparkasse Haltern: Mit dem Jahr 2022 geht eine Ära zu Ende
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Für die Stadtsparkasse Haltern geht mit dem Jahr 2022 eine Ära zu Ende. Im kommenden Jahr wird eine Fusion mit der Sparkasse Westmünsterland vorbereitet. Diese würde, wenn alle Gespräche abgeschlossen sind, im Spätsommer beschlossen und rückwirkend ab dem 1. Januar 2023 gelten.

„Die Anforderungen der Bakenregulatorik haben diese Fusion notwendig gemacht“, sagt Sparkassen-Vorstand Helmut Kanter. „Sie sind mit unseren personellen Mitteln nicht mehr zu stemmen.“ Aber nicht nur aus diesem Grund nennt Kanter das Geschäftsjahr 2022 ein „herausforderndes Jahr“.

„Zwar hatten sich schon vor einem Jahr die ersten Zinserhöhungen angekündigt und es wurde deutlich, dass die Null- bzw. Negativzinspolitik der EZB zu Ende gehen würde, aber in der Höhe und in dem Tempo waren die Zinserhöhungen nicht vorhersehbar.“

Zuwachs im Kreditgeschäft

Da die Verwahrentgelte für Einlagen bei der Sparkasse an die EZB-Zinsentwicklung gekoppelt waren, fielen sie für die Kunden schnell wieder weg. Im Kreditgeschäft kann die Stadtsparkasse auch 2022 wieder auf ein positives Ergebnis zurückblicken. „Wir verzeichnen ein Wachstum von 8,5 Prozent“, sagt Helmut Kanter. „Es gab durchaus die Bereitschaft zu Investitionen im abgelaufenen Jahr.“

Auch bei den Kundeneinlagen legte das Geschäftsvolumen zu, um 2,5 bis 3 Prozent. „Dabei handelt es sich vorrangig um kurzfristige Anlagen“, so Helmut Kanter. Auch das Wertpapiergeschäft sei noch gut gelaufen, ebenso wie die Vermittlung von Immobilien.

Ende des Immobilienbooms?

Kanter rechnet aber für die Zukunft mit einer Konsolidierung des Immobilienmarktes. „Man spürt bereits, dass die steigenden Zinsen und die Energiekosten die Bauwilligen zum Rechnen bringen. Ich gehe davon aus, dass sich der Immobilienmarkt stärker auf Bestandsimmobilien und Eigentumswohnungen konzentrieren wird.“ Der große Boom bei der Entwicklung der Immobilienpreise sei vermutlich vorbei, so Kanter.

Gebäude der Stadtsparkasse an der Koeppstraße in Haltern.
2023 strebt die Stadtsparkasse Haltern eine Fusion mit der Sparkasse Westmünsterland an. © Kevin Kindel (Archiv)

Energiekrise, Lieferengpässe, Inflation: Auch für das nächste Jahr rechnet Helmut Kanter mit Herausforderungen für die Sparkasse. „Die Zinsen werden noch steigen, aber es bleibt abzuwarten, ob das Instrument: ‚Zinserhöhungen bremsen die Inflation’ unter den augenblicklichen Umständen überhaupt greift,“ sagt er.

Auch die Sparkasse spürt bereits die Folgen des Fachkräftemangels. „Wir konnten zwar noch alle Auszubildenden-Stellen besetzen aber insgesamt sind bei uns im Haus zurzeit zwei Stellen unbesetzt.“ Auch die Banken würden in den kommenden Jahren verstärkt mit Personalproblemen konfrontiert werden, so Helmut Kanter. „Das ergibt sich schon allein aus der demografischen Entwicklung.“

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