2022 war für die Volksbank Haltern ein herausforderndes Jahr Bilanz fällt trotzdem positiv aus

2022 war für die Volksbank Haltern ein herausforderndes Jahr
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Das Jahr 2022 bezeichnet Henning Henke, Vorstand der Volksbank Südmünsterland Mitte in Haltern, als „sehr herausfordernd“. „Ich bin seit 30 Jahren Banker, aber so ein Jahr habe ich noch nicht erlebt“, sagt er. Das Geschäft habe sich aber trotzdem durchaus positiv entwickelt und sei inzwischen wieder in „normaleres“ Fahrwasser gekommen.

Die Null- und Negativzinspolitik ist beendet, die Zinsen sind im Verlauf des Jahres stärker gestiegen als absehbar war. „Zehnjährige Bundesanleihen liegen jetzt bei einer Verzinsung von 2,1 Prozent, einjährige zum Jahresende bei 2,75 Prozent“, so Henning Henkle. „Dadurch ist das Thema der Verwahrentgelte für Spareinlagen vom Tisch.“

Nach der Niedrigzinspghase, die für Banken und Kunden gleichermaßen problematisch war, erwarte er 2023 wieder ein eher normales Geschäftsjahr, sagt Henning Henke. „Ich gehe von einer gesunden Geschäftsentwicklung aus und blicke durchaus mit großer Zuversicht in die Zukunft“, sagt er.

Zuwächse im Kreditgeschäft

Im Kreditgeschäft konnte die Volksbank einen Zuwachs von 6 Prozent verzeichnen, auch die Kundeneinlagen stiegen um 5 Prozent. Wie sich die Inflation auf das Anlageverhalten auswirken werde, müsse man abwarten. Bei den zurzeit hohen Preissteigerungen seien Anlagen in inflationsneutrale Werte, beispielsweise Aktien, weiterhin empfehlenswert.

Henke erwartet bei Einlagen für 2023 nur noch leicht steigende Zinsen. Noch gebe es keine Einbrüche im Kreditgeschäft, aber vieles hänge davon ab, ob Deutschland 2023 in eine Rezession steuerte, sagt er. „Davon sind Bauvorhaben und vor allem auch Unternehmensinvestitionen natürlich betroffen.“

Die Volksbank in Haltern.
Die Volksbank in Haltern. © Harald Mundt (Archiv)

„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns, trotz der gestiegenen Zinsen im Langzeitvergleich noch immer auf einem sehr niedrigen Zinsniveau befinden“, sagt Henning Henke. „Zwar werden auch Baufinanzierungen teurer, aber dafür haben sich die Baukosten selbst wieder stabilisiert und sind besser kalkulierbar.“

Globalisierung wird gestoppt

Henke geht davon aus, dass durch Corona-Pandemie, Lieferngpässe und Ukraine-Krieg ein Umdenken in Wirtschaft und Politik einsetzt. „Der Weg in die Globalisierug wird gestoppt. Wir werden uns wieder mehr auf sichere Produktion und Lieferwege besinnen.“

2022 hat die Volksbank erfolgreich an der Ökoprofit-Zertifizierung teilgenommen. „Wir haben Energiesparmaßnahmen umgesetzt und verzichten in vielen Vorgängen inzwischen auf Papier“, so Henning Henke. Die Einsparungen, die wir dadurch erzielt haben, kommen uns jetzt bei den steigenden Energiekosten zugute.“