Stadt und Schule weihen Gedenk-Orte ein
Termine stehen fest
Die Trauer bleibt gegenwärtig: In Erinnerung an die Opfer der Flugzeugkatastrophe vom 24. März übergeben Stadt und Joseph-König-Gymnasium offiziell ihre Gedenkstätten.

Die Gedenkstätte am Joseph-König-Gymnasium für die Opfer der Flugzeugkatastrophe wird am 14. August übergeben.
Die Stadt Haltern am See hat auf dem Kommunalfriedhof im Sundern eine Gedenkstätte in Form eines Klassenzimmers mit einem steinernen Pult gestaltet. Pfarrer Martin Ahls und Pfarrer Karl Henschel segnen sie am 21. August (Freitag) um 15 Uhr ein.
Bereits eine Woche zuvor, am 14. August (Freitag) um 17 Uhr, übergibt Schulleiter Ulrich Wessel den Gedenkort am Gymnasium. Hier wurden entlang des Aufgangs zur Schule 18 Säulenzierkirschen gepflanzt sowie eine Tafel mit den Namen der Toten und eine Lichtsäule in dem Beet aufgestellt. Zusätzlich bleibt das Klassenzimmer 309 Gedenkort für einen stillen Rückzug.
Unkraut in Blumenwiese
Nach dem Pflanzen der Bäume wurde Blumenwiese-Samen aufs Beet gesät. Die Blumen sind üppig rund um die Bäume gewachsen, mit ihnen allerdings auch Unkraut wie die Lusemelle. Der Gärtner steht vor einem Problem: Wenn er das Unkraut ausreißt, zieht er gleichzeitig die Wurzeln der Blumen aus der unmittelbaren Nachbarschaft mit aus. "Es ist schwer, das Unkraut zu entfernen, ohne die Blumen zu zerstören", sagte dazu gestern Schulleiter Ulrich Wessel. Aber es werde eine Lösung für das Problem gesucht, versprach er.
Inmitten der Bäume haben die von Spendern finanzierte Gedenktafel und die Lichtsäule ihren Platz gefunden. Beides ist aus Corten-Stahl gefertigt: Auf der Oberfläche bildet sich durch Bewitterung eine Rostschicht, die vor weiterer Korrosion schützt.
Bis zu vier Tage Licht
Zurzeit brennt immer eine Kerze. Wessel kaufte extra Kaminkerzen. Diese spenden drei bis vier Tage Licht, ohne zu zerlaufen. Ergänzend lässt die Schule an dem Gedenkort Bänke aufstellen. Schüler sollen die Möglichkeit haben, hier inmitten des quirligen Schulalltags zu verweilen. Nicht in steriler Trauer, sondern in der Stimmung eines normalen, lebendigen Schulalltags, wie ihn auch die verstorbenen Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrerinnen erlebt haben.
Ulrich Wessel ist sich bewusst: "Das Unglück vom 24. März in den französischen Alpen bleibt Teil unseres schulischen Lebens und ist für immer präsent."