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Stadt Haltern nimmt weniger Hundesteuer ein - das sind die Gründe
Hundesteuer
Während in anderen Kreisstädten die Einnahmen aus der Hundesteuer steigen, ist die Entwicklung in Haltern im ersten Halbjahr 2021 gegenläufig. Auch die Zahl der Hunde ist gesunken.
Die Städte und Gemeinden des Landes NRW erzielten im ersten Halbjahr 2021 Einnahmen aus der Hundesteuer in Höhe von mehr als 64,8 Millionen Euro. Das teilte das Statistische Landesamt mit. Es hieß von IT.NRW weiter, das sei eine Steigerung von 6,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Die höchsten Zuwächse im Vergleich gab es in der Stadt Köln mit einem Zugewinn von fast 300.000 Euro. Auch Dortmund konnte 182.500 Euro mehr einnehmen. Das größte Minus machten Ahlen und Steinfurt mit -132.400 bzw. -84.900 Euro.
Je mehr Hunde, desto teurer
Aktuell zahlen Hundebesitzer für einen Hund 96 Euro, für zwei Hunde jeweils 108, bei drei Hunden je 120 Euro im Jahr.
In Haltern sind die Einnahmen aus der Hundesteuer im ersten Halbjahr 2021 gesunken im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen. Waren es im ersten Halbjahr 2019 181.907 Euro, sind es von Januar bis Juni 2021 177.361 Euro. Die Stadt hat dafür eine Erklärung.
„Im Jahr 2021 haben wir bisher 329.916,50 Euro (Stand Ende September 2021) an Hundesteuer eingenommen. Hier ist allerdings noch nicht das letzte Vierteljahr eingerechnet und wir haben noch offene Forderungen, die noch dazukommen werden“, schreibt Pressesprecherin Sophie Hoffmeier auf Anfrage der Halterner Zeitung. „Zum Vergleich: Im Jahr 2019 haben wir 328.130,25 Euro eingenommen und im Jahr 2020 waren es 335.028,75 Euro. Dementsprechend können wir nur eine minimale Verschiebung der Einnahmen feststellen.“ Die Zahlen aus dem ersten Halbjahr sind also nicht so repräsentativ für das Gesamtjahr.
Der Anstieg von 2019 zu 2020 sei bedingt durch den Trend, dass sich deutschlandweit viele Bürgerinnen und Bürger ab Frühjahr 2020 einen Hund angeschafft hätten. Der Unterschied von 2020 zu 2021 werde Ende des Jahres wahrscheinlich so gering ausfallen, dass man keinen negativen Einnahmetrend ausmachen könne.
Anfang August 2020 waren 3742 Hunde in Haltern registriert. Ende September dieses Jahres sind es 3570, darunter sind 43 gefährliche Hunde/Listenhunde. Wie Sophie Hoffmeier mitteilt, fielen unter den Begriff „gefährliche Hunde“ auch Mischlinge, die anteilig eine Hunderasse beinhalteten, die zu den „gefährlichen“ Hunderassen gehörten. Als gefährliche Hunde gelten per Landeshundegesetz folgende Rassen: Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier und deren Kreuzungen untereinander sowie deren Kreuzungen mit anderen Hunden.
Dunkelziffer in Haltern sei sehr gering
Die Stadt schätzt die Dunkelziffer nicht angemeldeter Hunde als nicht sehr hoch ein. Man würde in regelmäßigen Abständen Hundebestandsaufnahmen machen. „Bei dieser Bestandsaufnahme gehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer von uns beauftragten Firma durch Haltern am See und gleichen die Realsituation mit den Meldedaten ab“, so die Stadtsprecherin. Die letzte Bestandsaufnahme habe 2017 stattgefunden.
Anfang des Jahres sorgten Mahnbescheide bei einigen Hundebesitzern in Haltern für Aufregung. Weil der Steuerbescheid aus 2020 noch galt, und somit kein Extrabescheid verschickt wurde, gingen im Frühjahr Mahnungen raus. Manche Hundebesitzer hatten das Kleingedruckte nicht gelesen und warteten auf einen neuen Bescheid.
Die Situation habe sich mittlerweile entspannt, sagt Sophie Hoffmeier. „Wir konnten zum Fälligkeitstermin am 15. August feststellen, dass ein Großteil der Hundebesitzerinnen und -besitzer die Umstellung nun mitbekommen haben und auch ohne einen regelmäßigen Bescheid nun an die Zahlung denken.“
Von denjenigen, die im Februar die Zahlung nicht selbstständig getätigt haben, sei es nun nur noch ein Drittel gewesen, die auch im August die Zahlung versäumt hätten. „Die Hundebesitzerinnen und -besitzer, mit denen wir gesprochen haben, waren sehr verständnisvoll und haben sich für das Versäumnis entschuldigt.“ Mittlerweile könne die Stadt keinen Unmut und keine Überraschung mehr feststellen. „Wir freuen uns, dass sich die Umstellung nun langsam etabliert hat.“
Vor mehr als zwanzig Jahren über ein Praktikum zum Journalismus gekommen und geblieben. Seit über zehn Jahren bei Lensing Media, die meiste Zeit davon als Redakteurin in der Nachrichten- und Onlineredaktion in Dortmund. In Haltern seit September 2019.
