SPD-Fraktion möchte den Bau von Tiny Houses in Haltern ermöglichen

Tiny Houses

Wohnen auf wenig Raum: Tiny Houses sind ein Trend, der in immer mehr Städten Anhänger findet. In Haltern macht sich die SPD-Fraktion dafür stark, solche Flächen im Stadtgebiet auszuweisen.

Haltern

, 21.02.2020, 15:46 Uhr / Lesedauer: 2 min
Gegen die große Wohnungsnot könnten Tiny Houses einen Mini-Beitrag leisten. Allerdings gibt es rechtliche Auflagen. Einige Kommunen prüfen spezielle Siedlungen.

Gegen die große Wohnungsnot könnten Tiny Houses einen Mini-Beitrag leisten. Allerdings gibt es rechtliche Auflagen. Einige Kommunen prüfen spezielle Siedlungen. © picture alliance/dpa

Die Tiny-House-Bewegung kommt, wie so viele Trends, aus Amerika. Dort ist das Leben auf kleinstem Raum gerade sehr angesagt. Nicht nur aus Kostengründen. Es ist eine Lebenseinstellung, an der immer mehr Menschen Geschmack finden. Viele von ihnen sehnen sich danach, ihr Leben umzukrempeln, sich von überflüssigem Luxus zu trennen und in ein winziges Haus zu ziehen. Aber auch der immer knapper werdende Wohnraum in den Städten lässt die Tiny-House-Gemeinschaft wachsen.

Angebote variieren von klein und günstig bis größer und teuer

Die Tiny Houses gibt es mal mobil – ähnlich einem Wohnwagen – mal stationär und fest mit der Erde verbunden. Angebote variieren von 10-Quadratmeter-Häuschen für wenige Tausend Euro hin bis zum 80-Quadratmeter-Bungalow für 80.000 Euro.

Doch so einfach es scheint, an ein Tiny House zu kommen, so kompliziert ist die Suche nach geeignetem Baugrund. Flächen sind rar. Eine Baugenehmigung ist Pflicht, es gibt viele Vorschriften zu beachten.

Für Interessenten dieser ungewöhnlichen Wohnform hat die SPD-Fraktion in Haltern jetzt das Thema aufgegriffen und stellt einen Antrag auf Prüfung, auf welchen Flächen in Haltern Tiny-House-Siedlungen und Bebauungen möglich sein könnten. „Statt der üblichen meist hochpreisigen Neubauwohnungen könnten so auch in unserer Stadt günstige Eigenheimprojekte entstehen“, heißt es in dem Antrag.

Städtische Freiflächen, aber auch Baulücken und Brachflächen, die für den konventionellen Wohnungsbau nicht in Betracht kämen, könnten diesbezüglich auf Eignung geprüft werden, so die Fraktion. Der Antrag soll in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Umweltausschusses berücksichtigt werden.

In ganz NRW finden sich Interessierte an der Wohnform

In NRW gibt es bereits einige Initiativen, die für Tiny Houses Baugrund suchen, in einschlägigen Foren tauschen sich Interessierte aus. Im Kreis Recklinghausen wurde vor zwei Jahren eine Petition gestartet, fand aber nicht die notwendige Anzahl an Unterstützern. In Haltern wurden an die Stadt bisher keine Anfrage nach Baugrund oder anderen Möglichkeiten für Tiny-House-Ansiedlungen gestellt, so Stadtsprecher Georg Bockey auf Nachfrage.

In Südkirchen im Kreis Coesfeld gibt es Planspiele für eine Tiny-House-Siedlung, in den münsterländischen Gemeinden Ahaus und Warendorf auch. In Dortmund-Sölde wurde bereits ein Baugebiet ausgewiesen, 2022 könnte hier die erste Tiny-House-Siedlung NRWs entstehen.