Stadtsparkasse Haltern fusioniert Überlegungen konkretisierten sich im letzten Jahr

Stadtsparkasse Haltern: Fusionspläne reiften im letzten Jahr
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Am Ende der Ratssitzung in der vergangenen Woche gab es eine überraschende Ankündigung: Die Stadtsparkasse Haltern strebt eine Fusion mit der Sparkasse Westmünsterland an. Hintergrund sind vor allem die steigenden Anforderungen in der Bankenregulatorik.

Dass die Banken und Sparkassen in diesem Bereich immer umfangreicher gefordert sind, hatten die Vorstandsvorsitzenden der beiden großen Haltener Geldinstitute in den vergangenen Jahren immer wieder beklagt. „Für die Zukunft stehen wieder neue Regulierungen an “, sagt Helmut Kanter, Vorstand der Sparkasse in Haltern. „Das kann man mit drei, vier Leuten auf Dauer nicht stemmen, da müsste man rund um die Uhr arbeiten“, sagt er.

Deshalb sei es notwendig gewesen, sich für die Zukunft einen starken Partner zu suchen. Viele kleinere Institute in Deutschland würden zurzeit diesen Weg gehen.

Ungleiche Partner

Im vergangenen Jahr haben Vorstand und Verwaltungsrat der Sparkasse Haltern deshalb den Mehrwert eines solchen Zusammenschlusses geprüft. Die Stadtsparkasse Haltern wäre der eindeutig kleinere Partner der Fusion, die Bilanzsumme der Sparkasse Westmünsterland ist etwa 25 mal so groß. (400 Millionen zu 10 Milliarden). In Haltern sind knapp 90 Mitarbeiter beschäftigt, bei dem Münsterländer Institut rund 1.300.

Die Sparkasse Haltern am See.
Die Sparkasse Haltern will mit der Sparkasse Westmünsterland fusionieren. © Benjamin Glöckner

Welche Auswirkungen eine Fusion in Zukunft für die Kunden haben wird, wo der Verwaltungssitz des neuen Unternehmens sein wird und welche Strukturen angepasst werden, dazu lassen sich zurzeit laut Helmut Kanter noch keine Aussagen treffen.

Entscheidung bis zum Sommer

Mitarbeiter, so die erste Ankündigung, sollen nicht entlassen werden. Der weitere Fahrplan sieht so aus: „Beide Sparkassen haben eine Kommission gebildet, um gemeinsam Eckpunkte einer Fusion zu formulieren. Grundlage eines möglichen Zusammenschlusses wären die Jahresabschlüsse 2022. Deren Fertigstellung wird im Frühjahr 2023 erwartet. Die Verwaltungsräte und Sparkassenträger wollen bis zu den Sommerferien 2023 über einen Zusammenschluss entschieden haben“, teilt die Sparkasse Haltern in einer Presseinformation mit.

Die Geschäftsgebiete der beiden Nachbarsparkassen Haltern am See und Westmünsterland grenzen sowohl im Kreis Borken als auch im Kreis Coesfeld unmittelbar aneinander an.

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