
© Hans Blossey
Schwimmende Photovoltaik am Silbersee III: Baubeginn verzögert sich
Silbersee III
Eigentlich sollte es im Januar losgehen mit dem Bau der größten deutschen schwimmenden Photovoltaikanlage auf dem Silbersee III. Aber es dauert noch ein wenig.
Auf knapp 1,8 Hektar - das entspricht etwa 2,3 Prozent der gesamten Seefläche - sollen rund 5.800 Photovoltaikmodule auf dem Silbersee III errichtet werden. Die Quarzwerke Haltern kündigten dieses spannende Projekt im vergangenen Jahr an. Die Anlage soll eine maximale Nennleistung von drei Megawatt erreichen und jährlich rund 2,9 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren.
Die Verträge sollten inzwischen eigentlich unterzeichnet sein und im Januar war der Baubeginn vorgesehen. Aber es kommt zu Verzögerungen. „Es sind noch nicht alle notwendigen Unterschriften unter den Vertrag geleistet“, informiert Quarzwerke-Sprecherin Britta Franzheim auf Anfrage. „Es müssen noch einige juristische Details geklärt werden und da fehlen noch die endgültigen Formulierungen.“
Es fehlen noch Unterschriften unter den Vertrag
Die Gespräche mit den Anliegern und Nachbarn seien abgeschlossen, die Unterschrift des Grundstückseigentümers, des Regionalverbands Ruhr (RVR), und des vorgesehenen Bauunternehmens fehlen aber noch.
Bei der geplanten Anlage handelt es sich um hocheffiziente lichtdurchlässige Glas-Module, die die Blendung reduzieren. Diese ist sogar geringer als die der Wasseroberfläche. Auch der Verschattung der Wasseroberfläche wird so vorgebeugt.
Fixiert werden die PV-Module durch ein Stahlgerüst, das auf Kunststoff-Pontons steht. Zur Sicherung vor Wellen und Wind wird die Anlage mit einem Wellenbrecher ausgerüstet.
Rund 75 Prozent des grünen Stroms werden betriebsintern genutzt. Das restliche Viertel soll ins öffentliche Netz eingespeist werden - „genügend Grünstrom zur ganzjährigen Versorgung von 160 Haushalten“, wie die Quarzwerke mitteilen.
Nach dem Bau zweier Blockheizkraftwerke wollen die Quarzwerke CO2-Emissionen weiter reduzieren.
„Wir planen einen großen Aufschlag“
Mit der gewaltigen PV-Anlage können nach Unternehmensangaben jährlich rund 1.100 Tonnen CO2 eingespart werden – das entspreche dem CO2-Budget von 40 4-Personen-Haushalten oder dem CO2-Ausstoß von 450 Pkw.
Die Verzögerungen bei den Unterschriften bedeuteten keinesfalls, dass das Gesamtprojekt von irgendeiner Seite in Frage gestellt werde, betont Britta Franzheim. „Wir planen zum Baubeginn einen großen Aufschlag, wollen das Projekt auch über die Region hinaus bekannt machen.“
Sobald die Unterschriften erfolgt sind, soll es mit dem Bau losgehen. Die Bauphase werde nicht allzu lange dauern, so Britta Franzheim. „Wir sprechen da eher von Wochen als von Monaten.“
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
