
© Hans Blossey
Schwerer Unfall: Illegale Motocross-Tour durchs Borkenberge-Gelände endete tragisch
Borkenberge
Bei einem Unfall im Gelände des früheren Truppenübungsplatzes Borkenberge hat ein Motocrossfahrer schwere körperliche Schäden erlitten. Die Polizei hat das Geschehen weitgehend aufgeklärt.
Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz, nachdem die illegale Fahrt durchs Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes für etliche Motocrossfahrer am Wochenende ein jähes Ende gefunden hatte. Denn ein Mitglied der Gruppe - ein 56 Jahre alter Beckumer - erlitt bei einem Unfall schwere bleibende Schäden.
Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war die insgesamt aus fünf bis sechs Kradfahrern bestehende Gruppe am Samstagnachmittag (29. Februar) mit ihrem Maschinen verbotenerweise auf dem unter Naturschutz stehenden Gelände unterwegs. Gegen 15.30 Uhr verlor der 56-Jährige dann die Kontrolle über sein Cross-Motorrad und stürzte schwer. Die anderen Mitglieder der Gruppe alarmierten umgehend den Rettungsdienst.
Gelände für Rettungsdienst nur schwer zugänglich
Da das Gelände besonders unwegsam war, konnten die Retttungskräfte allerdings nicht mit dem Fahrzeug bis an den Unfallort gelangen. Sie wurden daher von den anderen Crossfahrern als Beifahrer mitgenommen und zum schwerverletzten Beckumer gebracht.
Als sich die Polizei dem Unfallort näherte, machten sich die Crossfahrer aus dem Staub und nahmen auch das Bike ihres verletzten Kollegen mit. Unerkannt aber blieben sie nicht. Wie die Sprecherin der Behörde erklärte, gebe es inzwischen zahlreiche Hinweise zur Identität der geflüchteten Personen.
Indentität der Geflüchteten weitgehend geklärt
Das Unfallopfer indes habe schwere körperliche Schäden erlitten, sagte die Sprecherin. Mit dem Rettungshubschrauber sei der 56-Jährige in eine Spezialklinik geflogen worden. Genauere Angaben zu den Verletzungen wollte die Polizeisprecherin nicht machen. „Er wird aber kein Motorrad mehr fahren können“, sagte sie.
Der ehemalige Truppenübungsplatz Borkenberge zählt zum nationalen Naturerbe, Eigentümerin ist die DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) Naturerbe. Auf dem Gelände herrscht weitgehend Betretungsverbot. Denn zum einen befinden sich Munitionsrückstände im Boden. Zum anderen gelten die Borkenberge als einzigartiger Naturraum. Nur auf zwei asphaltierten Teilstrecken sind Fußgänger und Radler zugelassen. Abseits der Absperrungen wäre die Gefahr zu groß, bedeutsame Pflanzen- und Tierwelten zu zerstören.
Geldbußen bis zu 5000 Euro möglich
Auf Grundlage einer Ordnungsverfügung durch die Bezirksregierung Münster gilt das illegale Befahren des Geländes zwischen Haltern-Sythen, Dülmen und Seppenrade als Ordnungswidrigkeit. Diese kann mit empfindlichen Geldbußen in Höhe von bis zu 5000 Euro bestraft werden.
In diesem konkreten Fall allerdings wird die DBU Naturerbe keine Anzeige erstatten. Sprecherin Michelle Liedtke erklärte auf Anfrage: „Als wir von dem Unfall erfahren haben, haben wir betroffen reagiert.“
Geboren in Dülmen, Journalistin, seit 1992 im Medienhaus Lensing - von Münster (Münstersche Zeitung) über Dortmund (Mantelredaktion Ruhr Nachrichten) nach Haltern am See. Diplom-Pädagogin und überzeugte Münsterländerin. Begeistert sich für die Menschen und das Geschehen vor Ort.
