Am 7. Oktober hat die Hamas mit ihrem terroristischen Überfall auf Israel erneut die Gewaltspirale im Nahen Osten beschleunigt. Großes Entsetzen aber auch pro-palästinensische Proteste prägen seither das Bild in Deutschland. Auch an den Halterner Schülern geht dieser Konflikt nicht spurlos vorüber.
„Natürlich beschäftigt das unsere Schüler sehr“, sagt Frank Cremer, Leiter der Alexander-Lebenstein-Realschule. Die Schule ist nach dem Holocaust-Überlebenden und Halterner Ehrenbürger Alexander Lebenstein benannt. Die Auseinandersetzung mit der Judenvernichtung in Deutschland und Europa ist der Schule deshalb immer ein besonderes Anliegen und eine Verpflichtung.
„Es waren vor allem die Bilder vom Leid der Menschen, die bei unseren Schülern Entsetzen ausgelöst haben“, sagt Frank Cremer. Kinder, alte Menschen oder Jugendliche, die auf einer Party Opfer des brutalen Überfalls wurden - das erschreckte die Schüler sehr.
Schweigeminute der SV
„Wir haben das direkt nach den Ferien in allen Klassen angesprochen und versucht, das Thema aufzuarbeiten,“ sagt Frank Cremer. „Unsere Schülervertretung hat am Dienstag vergangener Woche eine Schweigeminute initiiert und über den Lautsprecher ein Statement verlesen“, so Cremer.
„Hierbei handelt es sich um den größtem Massenmord an Juden seit dem Holocaust“, heißt es in der Erklärung der Schülervertretung. „Uns Schülersprechern ist es wichtig, dass wir uns als Alexander-Lebenstein-Realschule solidarisch zeigen. Wir verurteilen diesen terroristischen Anschlag aufs Schärfste.“
Und weiter: „Das Handeln der Terroristen wird zu nichts anderem als zu unglaublichem Leid und zu Zerstörungen auf beiden Seiten führen. Wir rufen deshalb zu einer Schweigeminute und zum Gedenken an alle unschuldigen Opfer des Konflikts - egal welcher Nationalität - auf. Wir hoffen auf Frieden für alle Menschen dieser Region und wünschen uns, dass wir es schaffen, auch in unserer Schulgemeinde Frieden zu wahren.“
Wunsch nach Frieden
„Der Wunsch nach Frieden und die Verurteilung des Anschlags wird von allen Schülern getragen, egal welcher Nationalität sie angehören“, sagt Frank Cremer. „Wir verfolgen das Thema jetzt im Politikunterricht weiter, um mehr über die Hintergründe des Konflikts zu vermitteln.“
Auch die Schülervertretung des Joseph-König-Gymnasiums hat mit einer Schweige- und Gedenkminute der Opfer des Anschlags vom 7. Oktober gedacht. „Die Schüler haben sich in den Klassen erhoben“, berichtet Schulleiter Ulrich Wessel.

„In Anbetracht der aktuellen Situation im Nahen Osten möchten wir gemeinsam als Schule eine Schweigeminute abhalten, um unser Mitgefühl und unsere Solidarität für die betroffenen Menschen in dieser Region auszudrücken“, heißt es in der Erklärung der SV. „Lasst uns in dieser schwierigen Zeit zusammen stehen und hoffen, dass sich die Situation im Nahen Osten bald verbessern wird.“
Mail der Schulministerin
Das Gymnasium war, wie alle anderen weiterführenden Schulen auch, in einer Mail aus dem Düsseldorfer Schulministerium aufgefordert worden, den Konflikt zu thematisieren. „Ich habe daraufhin am letzten Ferienwochenende alle Klassenlehrer verständigt, dass sie die Situation ansprechen sollen. Dort, wo am Montag nach den Ferien kein Klassenlehrer in seiner Klasse unterrichtete, haben das Religions- oder Erdkundelehrer übernommen“, informiert Ulrich Wessel.
Das Gymnasium hatte außerdem eine Woche lang eine israelische Flagge an der Außenseite des Gebäudes aufgehängt. „Nicht als politisches Statement, sondern im Gedenken an die Opfer des 7. Oktober“, sagt Ulrich Wessel. „Ähnlich haben wir es mit der französischen Flagge auch nach den Terroranschlägen in Frankreich gemacht. Wir gedenken aber auch der Opfer unter der palästinensischen Zivil-Bevölkerung, Hamas ist nicht gleich Palästina.“

Auch in der Joseph-Hennewig-Hauptschule wurde der terroristische Überfall der Hamas auf Israel thematisiert. „Vor allem im Religions- und Geschichtsunterricht arbeiten wir die Thematik auf“, sagt Schulleiterin Dagmar Perret. Weitere Aktionen habe es an der Hauptschule aber nicht gegeben.
Etwas anders stellt sich die Situation am Hans-Böckler-Berufskolleg in Haltern dar. „Durch die unterschiedlichen Bildungsgänge, die bei uns vertreten sind, haben wir auch sehr unterschiedliche Schülergruppen“, sagt Mathias Bomba vom Leitungsteam des HBBK in Haltern.
Andere Perspektiven
„Wir versuchen, auf Basis des Artikels 1 des Grundgesetzes zu vermitteln, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Auch unter unseren Schülern ist die Betroffenheit groß, aber bei einem Schüler, der erst vor Kurzem aus Syrien oder dem Libanon geflohen ist, ist die Perspektive anders, als bei einem Schüler aus Haltern.“

Die Geschichte des Nahostkonflikts, aber auch die besondere Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel, versuchen die Lehrkräfte den Schülern zu vermitteln. „Wir stellen auch die Frage nach den Quellen und hinterfragen, woher die Schüler ihre jeweiligen Informationen beziehen und wie man sie einordnen muss“, sagt Matthias Bomba. „Uns ist dabei vor allem die sachliche Ebene wichtig.“
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