Am letzten Oktoberwochenende (28./29. 10.) werden die Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt auf die Winterzeit. In den Wochen danach steigt regelmäßig die Gefahr durch Wildunfälle. „Die Menschen können sich die Umstellung merken, die Rehe wissen nichts davon“, sagt Reinhold Bergjürgen, der Vorsitzende des Hegerings Haltern.
Das Wild passe sich im Lauf des Sommers an, sagt Bergjürgen. „Es meidet die verkehrsreichsten Stunden auf den Straßen. Aber wenn dann die Uhren umgestellt werden, egal ob im Frühjahr oder im Herbst, geraten die Tiere wieder verstärkt in den Berufsverkehr.“
Es dauere einige Wochen, bis sich Reh und Wildschwein und die anderen Tiere des Waldes an die veränderten Bedingungen erneut anpassen. „Das geht nicht in ein paar Tagen. Deshalb ist die Gefahr von Begegnungen mit Wild auf den Straßen nach der jeweiligen Umstellung besonders hoch“, so Bergjürgen.
Reflektierende Punkte
Insgesamt ließen zwar die Aktivitäten beispielsweise von Rehen im Winter nach. „Aber sie sind jetzt vermehrt auf Futtersuche nach nährstoffreicher Kost, etwa Eicheln oder Bucheckern, die es in diesem Jahr weniger gibt,“ so der Vorsitzende des Hegerings Haltern.
In den Wochen nach der Zeitumstellung sollten Autofahrer deshalb erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen, empfiehlt Reinhold Bergjürgen. „Erste Warnzeichen, dass Wild in der Nähe ist, sind meist die Reflektionen der Scheinwerfer in ihren Augen. Wenn man die reflektierenden Punkte sieht, sollte man sofort das Fahrzeug drosseln und besonders aufpassen.“

Außerdem seien die Tiere oft in Gruppen unterwegs. „Wenn man ein Reh oder Wildschwein auf der Straße sichtet, muss man damit rechnen, dass mindestens noch eins oder auch mehrere in der Nähe sind. Die Kitze folgten noch immer ihrer Mutter und rennen einfach hinterher, wenn diese eine Straße überquert hat. Man sollte bei Begegnungen mit Wild die Scheinwerfer aus- und das Abblendlicht einschalten.“
Nicht ausweichen
Sollte eine Kollision unvermeidlich sein, rät Reinhold Bergjürgen dazu abzubremsen, aber nicht auszuweichen. „Auf regennassen Straßen mit möglicherweise nassem Laub ist es riskant, ein Ausweichmanöver einzuleiten, bei dem das Fahrzeug ausbrechen kann.“
„Nach einem möglichen Wildunfall gilt: schnellstmöglich die Polizei verständigen, wenn möglich die Unfallstelle sichern, sich nicht hinter dem Fahrzeug aufhalten, falls ein weiteres auffährt.“
„Nähern Sie sich nicht einem verletzten Tier, das setzt es zusätzlich unter Stress. Es versucht dann, vollgepumpt mit Adrenalin, zu flüchten, schafft es vielleicht noch ein Stück in den Wald und ist dann für Hund und Jäger umso schwerer aufzuspüren. Durch einen Unfall schwer verletzte Tiere verenden in der Regel relativ schnell“, sagt Reinhold Bergjürgen.
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